Archiv der Kategorie: Blog

Von Keimen und Resistenzen

Es ist ein uraltes Spiel, dass schon die kleinsten Kinder beherrschen: Wer etwas ausgefressen hat, zeigt zuerst einmal auf den anderen, in der Hoffnung dass er selbst ungeschoren davon kommen möge. Genau unter diesem Aspekt ist auch die Debatte um multiresistente Keime, welche angeblich aus der Massentierhaltung stammen sollen, zu verstehen. Von verschiedensten Seiten, seien es Humanmediziner, Tierärzte oder selbst ernannte Umweltschutzorganisation, prasselt es seit Monaten auf die Landwirtschaft ein, dass in unverantwortlichen Maße Antibiotika in ihren Tierhaltung einsetzen würden. Schon kurz nach Beginn dieser Debatte brachte die Politik in hektischer Weise, als hätten sie in den letzten Jahren etwas versäumt, ein Gesetz auf den Weg, das als Langzeitziel, ohne es ausdrücklich zu nennen, die komplette Abschaffung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung hat (Quelle). Doch vielen scheint dies noch nicht weit genug zugehen.

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Melde mich zurück!

Liebe Leser,

Ihr Landblogger meldet sich wieder zurück! Die letzten zweieinhalb Wochen war hier mal wieder Sendepause, diesesmal war es weniger die Arbeit auf dem Hof, als eine Expedition nach Afrika. Wie ich die Landwirtschaft dort erlebt habe und warum eine solche Reise die vielen Entwicklungshilfe-Gutmenschen, die anscheinend ganz andere Bidler als die dortige Realität vor Augen haben, auch gut tuen werde, darüber werde ich demnächst berichtet. Zunächsteinmal werden Sie in gewohnter Weise über den Pressespiegel über aktuellen Diskussionen auf den Laufenden gehalten. Einen großen Dank möchte ich besonders an die Treue meiner Leser aussprechen, denn trotz der fast dreiwöchigen Abstinenz blieben laut Seitenstatistik die Leserzahlen annähernd konstant! Für dieses Interesse mein herzlichsten Dank!

Ihr Landblogger

Frohe Ostern!

Liebe Leser,

Ihnen allen wünsche ich frohe Ostern! Der nächste Blogbeitrag “Der falsch verstandene Tierschutz”, lässt auch nicht mehr lange auf sich warten, bis dahin wünsche ich noch erholsame Ostertage und ein schnelles Ende der Frühjahrsbestellung!

Ihr Landblogger

Kurze Sendepause

Lieber Leser,

der eine oder andere von Ihnen, hat wohl in den letzten zwei Wochen vergeblich hier nach neuen Beiträgen im Blog oder dem Pressespiegel gesucht. Leider habe ich es in den vergangenen beiden Wochen nicht geschafft mich um diese Seite zu kümmern. Wie bereits erwähnt bin ich ja in erster Linie ersteinmal Bauer und hatte entsprechend der diesjährigen Witterung in den letzten Tagen allerhand draußen zu tun. Die Rüben sind nun in der Erde und Anfang der kommenden Woche werden auch alle Kartoffeln ausgepflanzt sein. Danach wird es hoffentlich wieder etwas ruhiger werden und es hier wieder regelmäßig Neues zu lesen geben! Bei allen, die die Seite in der letzten Zeit vergeblich besucht haben, möchte ich mich hiermit nocheinmal entschuldigen und hoffe, daß Sie sie in Zukunft auch weiterhin regelmäßig besuchen werden!

Ihr Landblogger Olaf Henke

Land(plan)wirtschaft als Idealbild

Die Landwirtschaft in ihrer heutigen, modernen Form steht zunehmend in der Kritik der Öffentlichkeit. Sei es die Tierhaltung, Biogas, Pflanzenschutzmittel oder die Verwendung von Kunst- und Wirtschaftsdünger, so ziemlich alles wird hinterfragt. Die Argumente die dagegen ins Feld geführt werden sind in der Regel dürftig. Alternativvorschläge, wie man es nach Ansicht der Kritiker besser machen könnte sind oftmals bar jeder Vernunft oder nicht selten vollkommen abstrus. Nichtsdestotrotz ist die Bauernschelte in Mode gekommen. Politische Akteure, Journalisten und Organisationen verschiedenster Art haben darin ihr neues Betätigungsfeld gefunden und erhalten mehr und mehr gesellschaftliche Rückendeckung für ihre Thesen. Alljährlich stattfindende Demonstrationen unter dem Motto „Wir haben es satt“ mit 20-30.000 Teilnehmern (Quelle) und die obligatorischen Bürgerinitiativen bei fast jedem Stallneubau in Deutschland belegen dies allzu gut. Daß hier nicht nur geredet und gemeckert wird, sollte jedem klar sein der die agrarpolitischen Weichenstellungen der Europäischen Union in den letzten Monaten verfolgt hat. Ein weiterer Vertreter, der eine „Agrarwende“ nicht nur fordert, sondern in Ihrem Sinne auch handelt, ist seit rund einem Jahr der grüne niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Was er genau unter dieser Agrarwende versteht, hat auch er bis heute nicht wirklich anschaulich definiert. Mit dem steigenden Einfluss den diese Gruppen gewinnen, ist es umso nötiger sich damit auseinander zusetzen, welches Idealbild Sie von der Landwirtschaft haben.

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Der Minister und der Mais…

Es war Mitte Januar diesen Jahres, als es Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer zurück in seine Universitätsstadt Göttingen trieb, um vor den jetzigen Studenten einen Abriss seiner Politik zu geben. Was er dabei übersah, daß die Göttinger Agrarfakultät großteils weder links noch grün und somit kein wirklicher Freund seiner Ideen ist. Woher sollte er es auch wissen, denn wie es inzwischen für einen Landwirtschaftsminister in Deutschland üblich ist, hat er in Göttingen nicht Agrarwissenschaften studiert, sondern einen bunten Strauß an Fächern, über Volkswirtschaftslehre, Öffentliches Recht, Politikwissenschaften sowie Medienwissenschaften belegt, welchen er mit dem Abschluß des des Diplom-Sozialwirts abschloss (Quelle).

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Wie die Realität an uns vorbeiging..

Der Bereich der Landwirtschaft und der Ernährung ist einer der beliebtesten Betätigungsfelder für Skandalmacher und Berufs-Empörte und gerade für letztere gab es im Februar mal wieder etwas schwerwiegendes zum Aufregen: In Brüssel wurde über die Zulassung der transgenen Maissorte 1507 der Firma Pioneer zum Anbau in der EU beraten, wobei sich Deutschland bei der anschließenden Abstimmung der Stimme enthielt, was viele der oben genannten Kritiker als eine indirekte Zustimmung werten (Quelle). Bereits im November hatte ein anderer dieser sogenannten “Super-Genmaise” mit dem Namen Smart-Stax die Zulassung für Import und Verarbeitung in die EU bekommen, doch was steckt nun überhaupt hinter dem Begriff “Super-Genmais”?

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Dankeschön an 1009 Besucher im ersten Monat!

Heute haben wir den 5. März, vor genau vier Wochen, am 5. Februar, schrieb ich den ersten Text in diesen Blog (Landblogger, nicht noch ein Blog…?!). Es war mir in aller erster Linie ein persönliches Anliegen, die zahlreichen Berichte aus den Medien nicht einfach unkommentiert zu lassen. Adressaten des Blogs sollten in erster Linie mein eigener privater Freundes- und Bekanntenkreis sein und eventuell ein paar mehr, denen vielleicht der eine oder andere Beitrag weiterempfohlen wurde. Wie bereits in meinem ersten Beitrag beschrieben, hatte ich mich auch in keinster Weise damit auseinandergesetzt, wie viele weitere Blogs es bereits zu Themen der Landwirtschaft gibt. Wirklich große Erwartungen hatte ich also nicht an dieses Projekt und so war diese Zwischenbilanz, jetzt nach dem ersten Monat anfänglich auch gar nicht vorgesehen…

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Die neuen Feudalherren

Bauern stehen auf dem Schachbrett immer in der ersten Reihe. Dieses mag auf dem ersten Blick recht positiv erscheinen, da die “erste Reihe” meistens den hochgeschätzten Persönlichkeiten einer Gesellschaft gebührt. Doch welche Gesellschaft bildet denn nun ein Schachbrett ab? Schach ist ein Kriegsspiel und so wie es im Krieg unterschiedliche Personen in unterschiedlichen Funktionen beteiligt sind, stehen die Schachfiguren für die verschiedenen Stände eines Staates. Schnell wird dabei deutlich, daß es für die Bauern keine Ehre ist hierbei in der ersten Reihe zu stehen, denn sie stehen allein dort um in vorderster Front in einem Krieg zu kämpfen, den sie nicht verursacht haben und um so die hohen Gesellschaft in ihrem Rücken zu schützen, welche das Spiel in der Regel um einiges länger überlebt als die meisten der Bauern, welche aus taktischen Gründen auch gerne mal geopfert werden. Nun ist Schach nicht einfach nur ein Spiel, die Stellung und Funktion des Bauers dort, war bis vor rund zweihundert Jahren fast eineinhalb Jahrtausende lang die Realität in Europa.

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Und täglich grüßt die Profitgier-Keule

Neben der obligatorischen Unterstellung der Tierquälerei gibt es wohl kaum einen Vorwurf den wir Landwirte und speziell die Tierhalter unter uns, häufiger anhören müssen als die Unterstellung der Profitgier. So unspezifisch dieser Begriff ist, so schlecht lässt sich auch gegen ihn argumentieren. Nur was steckt tatsächlich dahinter? Warum werden ausgerechnet die Worte “Profit” und “Gier”, statt diverser Synonyme verwandt?

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