Schlagwort-Archive: Agrarpolitik

Wenn einer sein eigenes Süppchen kocht

http://m.welt.de/politik/deutschland/article138883802/Wie-Bruessel-die-Landwirte-zu-Oeko-Suenden-zwingt.html

Das ein Grundbuch und ein Flächenkataster, wie wir es in Deutschland kennen nicht überall Standard ist, sollte uns seit der amerikanischen Immobilienblase und dem Beginn der Griechenlandkriese bewusst sein. Für die EU-Agrarpolitik heißt das, daß man eigene Luftbilder und Datenbanken der landwirtschaftlichen Flächen angelegt hat und eigene Definitionen über die Nutzungsarten geschaffen wurden, obwohl alles bereits lückenlos und deutlich ausführlicher bei den entsprechenden Behörden hier zu finden ist.

Nun treibt dieser unsinnige Aufwand neue fragwürdige Blüten, wie Die Welt berichtet. Als effektiver Trinkwasserschutz entstanden in vielen Wassereinzugsgebieten große langjährige Ackergrasflächen, die jetzt nach dem Willen der EU zu Dauergrünland werden sollen. Solch eine Umwidmung ist aber mit zahlreichen, einschneidenden.Folgen für Bewirtschafter und Eigentümer verbunden. Die Folge ist, daß in diesem Jahr ettliche dieser Fläche umgebrochen werden um sie zumindestens für ein Jahr wieder in Ackernutzung zu nehmen, mit der Folge des Verlustes großer Humusmengen und der erhöhten Auswaschung von Nitrat. Beinahe könnte man glauben, der EU sei unsere ausgezeichnete Grundwasserqualität geradezu ein Dorn im Auge…

Welchen Rückhalt hat Meyer?

http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Stephan-Weil-und-die-Schwanzfrage-beim-Kreislandvolktag-in-Landolfshausen

Diese Frage stellte sich in der Vergangenheit schon öfters. Aktuell wird sie befeuert durch die Aussagen des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stefan Weil auf dem Göttinger Kreislandvolktag, auf dem er den anwesenden Bauern versprach bei Christian Meyers Prestigeprojekt, der Ringelschwanzprämie auf die Bremse zu treten. Ob es ihm dabei wirklich darum geht das von Wissenschaftlern prophezeite Tierleid zu verhindern oder einfach nur die niedersächsischen Landwirte zu beruhigen, die immer lauter Sturm laufen gegen den Kurs seines Landwirtschaftsministers bleibt dabei offen.

Das Ökokartell

http://m.welt.de/debatte/kommentare/article135841660/Die-brandgefaehrliche-Macht-des-Oeko-Kartells.html

In diesem Kommentar Ulli Kulkes von Der Welt beschreibt er wie sich aus der Graswurzelbewegung Jahre ein mächtiges ökoindustrielles Komplex wurde, welches sich mit klar totalitären Ansätzen die Menschheit an sich als Feindbild auserkohren hat.
Befremdlich bleibt jedoch gerade für die Landwirtschaft seine relativ zusammenhanglos im Text stehende  Bemerkung, daß gerade der Agrarsektor vielfach  eine verheerende Ökobilanz vorzuweisen hätte, die von der Ökobewegung nie wirklich thematisiert wurde, da sich Bauern schlecht als Feindbild eignen würden. Dass die Realität anders aussieht, wissen die meisten von uns leider all zu gut!

Frohes neues!

Liebe Leser,
Ihnen allen wünsche ich ein frohes und segensreiches neues Jahr. 2015 wird insbesondere für die Landwirtschaft viele Veränderungen neue Herausforderungen bringen. Seien es die vielen neuen Änderungen durch die letzte EU-Agrarreform, der Sachkunde-Ausweis, welcher zukünftig beim Kauf und bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei sich geführt werden muss, die Initiative Tierwohl oder das Antibiotika-Monitoring. Das alles sind Dinge, von denen wir wissen daß sie in diesem Jahr auf uns zukommen werden, doch sollte schon jetzt jedem klar sein, daß uns Ereignise, Äusserungen und Entscheidungen auch aus heiteren Himmel treffen werden. Gerade die grünen Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind Garanten hierfür. Blick sechs Wochen zurück wirft wird sich an den Bundesparteitag der Grünen erinnern, auf dem die totale Agrarwende als neues Ziel der Partei definiert wurde. Nicht nur ich persönlich sehe darin eine Kriegserklärung an die deutschen Bauern. Eine überragende Mehrheit der deutschen Journalisten sympathisiert klar und offen mit den Ansichten der Grünen, sie haben nun begonnen unsere Landwirtschaft unter medialen Dauerbeschuss zu nehmen. Bestes Beispiel hierfür ist die ZEIT mit ihrer Serie “Die Rache aus dem Stall”. In der Vergangenheit musste ich leider immer wieder erleben wie die meisten Landwirte bei solchen Frontalangriff auf sie und ihren Berufsstand auf stumm schalteten. Das scheint sich glücklicherweise inzwischen fundamental geändert zu haben, wie Dr. Rolf Nathaus mit seiner Aktion “Wette daß…?!” eindrucksvoll belegte. Persönlich werde ich zukünftig von niemanden mehr irgendeine Ausrede akzeptieren, denn die Partei der Grünen hat gerade auch außerhalb der Legislative durch ihre Verflechtung in Medien und Verwaltung eine ungeheure Machtstellung. Wenn wir jetzt nicht beginnen unsere eigenen Interessen zu verteidigen und der Breite der Bevölkerung unseren Beitrag zum Allgemeinwohl begreiflich zu machen, dann haben nicht nur wir Landwirte verloren. In diesem Sinne lasst uns die Chancen und Herausforderungen des vor uns liegenden Jahres ergreifen Erfolg führen!

In diesem Sinne auf ein gutes Jahr 2015
Ihr Landblogger

Einkommesobergrenzen für Landwirte?

http://www.focus.de/regional/rostock/agrar-agrarminister-backhaus-fuer-obergrenzen-in-der-nutztierhaltung_id_4347325.html

Der Mindestlohn von € 8,50 ab dem kommenden Jahr ist beschlossene Sache. Das Landwirte als formal Selbstständige davon nichts haben werden, außer natürlich Mehrkosten für Saisonarbeitskräfte wird von der Öffentlichkeit dabei Großteils ignoriert. Nun soll es aber noch eine Packung härter kommen, geht es nach Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus laut diesem Beitarg des Focus. Dieser hatte schon einmal Bestandesobergrenzen für Sauen und Milchviehbetriebe gefordert, die er nun auf der nächsten Agrarministerkonferenz zur Debatte stellen will. Ihm schweben dabei 500 Sauen oder 800 Milchkühe vor. Wie er auf diese Zahlen kommt, die alleuin schon untereinander in keiner vergleichbaren Relation stehen, bleibt unklar. Für die bäuerliche Landwirtschaften, die sich besonders im Sauenbereich spezialisiert haben, würde daß nichts andere als eine Einkommensobergrenze bedeuten. Größtbetriebe, vor allem die Nachfolge LPGen  wie sie besonders in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg en masse zu finden sind, wären indess wohl unbeeindruckt davon. Wollte man doch schon durch die Förderrichtlinien Biogasanlagen auf 500 kW beschränken, so bauten entsprechend große Betriebe mit Hilfe externer Investoren einfach ein Dutzend und mehr von diesen Anlagen formal unabhängig voneinander. Backhaus strebt dabei einen weiteren Schritt zur Vernichtung der bäuerlichen Landwirtschaft an.

Meyer und das Landvolk

http://www.nwzonline.de/politik/niedersachsen/minister-gibt-landvolk-einen-korb-minister-gibt-landvolk-einen-korb_a_21,0,317067153-refhome.html

Das niedersächsische Landvolk, die größte berufsständige Vertretung der niedersächsichen Landwirte musste in diesem Jahr auf ihrer Jahreshauptversammlung auf einen obligatorischen Stammgast verzichten: Den niedersächsichen Landwirtschaftsminister. Eigentlich sollte es keinerlei Diskussion darüber geben, ob ein Landwirtschaftsminister bei der wichtigsten jährlichen Versammlung der niedersächsischen Landwirte anwesend sein solle, doch nicht für den Grünen. Gerne spricht er in gesalbten Worten davon, daß er den Konsens und den Kompromiss mit den Bauern suchen wolle, bisher hat er aber nur wenig bis gar nichts davon gezeigt.

In diesem Jahr stand auf besagter Veranstaltung auch die Wahlen für das Amt des Präsidenten an, dessen Sitz bisher Werner Hilse inne hatte. Der Kartoffelbauer und Schweinehalter aus dem ostniedersächsichen Warpke, ist einer der wenigen Bauernvertreter, die die Diskussion nicht scheuen und auch gerne die direkte Konfrontation mit denen suchen, die momentan die Zukunft der Landwirtschaft in Frage stellen. Dieses Engagement wurde nun eindrucksvoll belohnt: Wiederwahl mit Bestergebnis. Auch wenn Hilse in seiner REde noch versuchte die Wogen zwischen dem Landvolk und Christian Meyer zu glätten, für die anwesenden Landwirte war das Nichterscheinen des Ministers mehr als nur ein dummer Fauxpas!

Staatliche Viehenteignungen?

http://rtlnord.de/nachrichten/zweifelhaftes-prozedere.html

Dieser Bericht von RTLNord hat mir soeben ein wenig die Sprache verschlagen. Sofern das, was dort berichtet wird auf Tatsachen beruht, werden dort eine Menge Fragen aufgeworfen. Das es in Einzelfällen immer wieder zu Tierbeschlagnahmungen kommt, ist nichts neues und würde es sich hier um einen Einzelfall handeln, wäre es wohl kaum eine Zeile wert darüber zu berichten. In Anbetracht des Feldzuges, den die grünen Antilandwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gegen die Landwirtschaft und insbesonder die Tierhalter führen und daß es sich hierbei wohl offenbar um ein systematisches Vorgehen handelt, lässt aufhorchen! Sicherlich kann man auf solche Weise nicht die gesamte Tierhaltung eines Bundeslandes auflösen, aber um Angst und Schrecken unter den Bauern zu verbreiten reicht es allemal. Welchen Preis die Tiere dabei zahlen müssen bleibt bisher auch ungewiss. Wer zu diesen Vorkommnissen nähere Informationen hat, dem wäre ich über Kommentare oder persönliche Nachrichten sehr dankbar!

Planlose Planwirtschaft contra Agrarwende

Christian Meyers liebstes Kind ist seine Agrarwende. Eine Wende, die die arme, versklavte und umweltzerstörerische Landwirtschaft unserer Tage in ein ökologischen Paradies verwandeln soll. Glaubt man dem Minister, sind die Sturheit der dummen konventionellen Bauern und die mächtige Agrarindustrie, die größten Hindernisse dieses Vorhabens. Tatsächlich stellt sich der Minister gerade selbst als der größte Gegner der Agrarwende heraus. Ab kommenden Jahr greift die Reform der gemeinsamen Agrarpolitik der EU, die die niedersächsische Landesregierung soweit wie möglich für ihr Vorhaben der Agrarwende genutzt hatte. So wurden neue Agrarumweltmaßnahmen kreiert, die unter anderem den Anbau von Leguminosen, also heimischen Eiweißfutterpflanzen, massiv fördern sollte, denn gerade den Grünen ist der Import von Soja aus Mittel- und Südamerika für unsere Tierhaltung einer der größten Dornen im Auge. Auch sollten Blühstreifen, insbesondere als Bienenweide stärker als zuvor gefördert werden.

 

Nun, drei Monate nach Abgabe der entsprechenden Anträge, wurden diese Vorzeigeprojekte ausgerechnet durch das Landwirtschaftsministerium wieder teilweise kassiert. Zum einen wurden Blühstreifen auf maximal zehn Hektar je Betrieb gedeckelt. Viel schlimmer steht es aber jedoch um die Maßnahme „Vielfältige Ackerkulturen“, wodurch der Leguminosenanbau massiv gefördert werden sollte. Zehn Prozent der Ackerfläche sollten mit den Eiweißpflanzen bestellt werden, viele Landwirte, auch meine Wenigkeit,hatten sich wegen der allgemeinen Knappheit des entsprechenden Saatgutes schon unmittelbar nach Antragsabgabe mit der entsprechenden Saat eingedeckt. Gestern erhielten alle beteiligten Landwirte nun den Ablehnungsbescheid, da die Landesregierung, so die offizielle Begründung, die Auswirkungen dieser Maßnahme auf das sogenannte Greening prüfen wolle um sie dann ab nächsten Jahr starten zu lassen. Das diese Maßnahme „ausgesetzt“ wird, erfuhr ich dabei nicht einmal durch die zuständigen Stellen, sondern über meinen Landhändler, der von seinem Großhändler hatte, welcher jetzt auf zig Tonnen Erbsensaat festsitzt, die nun vermutlich nicht mehr als solche verkauft werden können! Aus zuverlässiger Quelle konnte ich dabei in Erfahrung bringeb, daß es weder eine „Aussetzung“ für ein Jahr ist, sondern daß die „Vielfältigen Ackerkulturen“ endgültig vom Tisch sind und das auch die offizielle Begründung frei erfunden ist. Der wahre Grund ist ganz simpel: In ihrer Engstirnigkeit, hatte die Landesregierung nicht mit dem Erfolg dieser Maßnahme gerechnet und sich daher vollkommen verkalkuliert! Die ihr zur Verfügung stehen finanziellen Mittel hätten hinten und vorne nicht geteicht! Nun sitzen nicht nur Großhändler auf dem Saatgut fest, auch Landwirte, die dieses extra früh bezogen haben, eventuell gibt es auch schon Vorkontrakte für die kommende Ernte für Erbsen, Bohnen und Lupinen. Wer jetzt für den wirtschaftlichen Schaden der Landwirte und Landhändler aufkommt, bleibt ungewiss und entsprechende Schadensersatzklagen sind zu erwarten.

 

Von der momentanen Russlandpolitik der EU mag man halten was man will, die Auswirkungen der russischen Sanktionen gegen europäische Agrarprodukte auf die Landwirtschaft sind jedoch reell. Für unsere Milch- und Schweineerzeugung resultieren zur seit deutliche Nachteile. Grund genug für Minister Meyer, Agrarexporte generell als Geissel der Landwirtschaft zu brandmarken und eine Rückkehr zu stringenten Milchquoten in Europa zu fordern. Kurz zuvor lobte der Minister noch die Milchexporte nach Asien nun, wo die Lage wieder zu seiner Ideologie passt, fordert er wieder mehr Planwirtschaft für die Landwirte. Als wäre der Staat der bessere Wirtschafter, hält er schwankende Preise für Agrarprodukte für eine inakzeptable Gefahr, während er seine selbst kreierten und angepriesenen Subventionen anpreist und stillschweigend wieder kassiert. Eine solche planlose Planwirtschaft à la Christian Meyer bringt die Zukunft unsere Landwirtschaft viel mehr in Gefahr. Bleibt die Frage, wie lange dieser Minister nach all seinen Kapriolen noch haltbar ist?

Der 20. Juli, die Bundesrepublik feiert den Sieg über alle Widersacher

http://www.hvl-ev.de/der-20-juli-die-bundesrepublik-feiert-den-sieg-ueber-alle-widersacher/

Ab und an schreibe ich ja auch auf und für andere Seiten, wie beispielsweise dem Heimatverdrängten Landvolk. Der 20. Juli gab mir schon länger Anlass etwas zu dem Thema zu verfassen, denn immerhin hat er auch einen elementaren Bezug zur deutschen Landwirtschaft und auch meinem eigenen Familienschicksal.

Bauern statt Schweine prügeln?

http://agrarmanager.agrarheute.com/aufs-korn-pruegel-und-prozente?fb_action_ids=869349383079383&fb_action_types=og.likes

Persönlich stand ich in der Vergangenheit zumindest der Printausgabe des Agrarmanager eher skeptisch gegenüber, doch binnen weniger Tage hat dessen Autorin Sabine Leopold mit dem oben stehenden Beitrag sich als bissige Schreiberin gegen die landwirtschaftsfeindliche Meinungsmache der Politiker und Presselandschaft unserer Zeit bewiesen. Dieser Artikel ist absolut lesenswert und sollte an so viele Leute wie möglich geteilt werden!