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Warum wir die moderne Landwirtschaft schätzen sollten

http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2015_11_16_dav_aktuelles_landwirtschaft.html

Nach seinem offenen Brief zu dem einseitigen Plus-Minus-Bericht über Pflanzenschutz in der ARD (Die ganz schwarze halbe Stunde des Fachjournalismus), hat sich der Göttinger Pflanzenschutzprofessor Andreas von Thiedemann auf der Seite des Deutschen Arbeitgeberverbandes wieder zu Wort gemeldet. Er versucht hierbei der Frage nachzugehen, warum wir die moderne Landwirtschaft heutzutage einfach nicht zu schätzen wissen, es aber doch sollten.

Der ungeheure Fortschritt in der Landwirtschaft durch Einführung besserer Anbautechnologien wird kurioserweise gerade durch den daraus resultierenden Erfolg mit der Ignoranz der davon Begünstigten bestraft. Die moderne Landwirtschaft hat – zumindest für den entwickelten Teil der Menschheit – ein solches Maß an Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln erreicht, dass dieser nicht mehr als außerordentliche Leistung sondern als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird.”

In diesem ausführlichen Text finden sich zahlreiche Argumente und Denkansätze, warum unsere moderne Landwirtschaft richtig ist, warum wir sie brauchen und was die Alternativen ohne sie wären. Ein absolut gelungener Beitrag!

Preisgekrönte Hetze

Wodurch zeichnet sich eigentlich Qualitätsjournalismus aus? Als gewöhnlicher, normaler Leser, würde man sicherlich behaupten, das es auf die Inhalte ankommt. Solche Fehleinschätzung können aber nur von einem sehr gewöhnlichen Leser stammen. Für den Journalisten mit hohem Qualitätsanspruch ist die Beantwortung dieser Frage jedoch ein Leichtes. Es kommt auf die Preise und Auszeichnungen an, die man von seinen Qualitätsjournalisten-Kollegen für seine Arbeit bekommt. Dass die Inhalte, die dabei verzapft wurden, nebensächlich bis belanglos sind, beweist nun ein weiteres Mal mehr ein Beispiel aus der Landwirtschaft. Vor rund einem Jahr begann die Wochenzeitung Die Zeit ihre Serie „Die Rache aus dem Stall“ (Zeit Hetze nicht hinnehmen). Inhaltlich war dieser Artikel geradezu hanebüchend mit offenen Übergängen zur Hetze. Auch die angeblich aufwändigste Recherche seit Bestehen der Bundesrepublik, die diesem Artikel zu Grunde gelegen haben sollte, konnte nur wenige Tage später durch die taz entzaubert werden (Zeit der Blamage). Zum ersten Mal kam es jetzt zu massiven Widerstand innerhalb der Landwirtschaft. Eine Demonstration vor dem Redaktionsgebäude, hunderte Leserbriefe, einer durch Spenden finanziertes Großanzeige (Wette verloren, ein Gewinn für die Landwirtschaft) sowie der nach Dutzenden Eingaben ausgesprochene Hinweis des deutschen Presserates aufgrund mangelnder journalistischer Sorgfaltspflicht schien die Macher der Zeit zumindest nach außen völlig kalt zu lassen. Doch trotz aller Kritikunfähigkeit der schreibenden Zunft, hätte man diesen Streit inzwischen beilegen können, wären die Autoren für ihren Artikel nicht in der vergangenen Woche mit dem Ernst-Schneider-Preis ausgezeichnet worden. Prinzipiell stellt dies keinen neuen Umstand dar, da bereits im vergangenen Jahr eine „Doku“ der ARD, die amtlich bestätigt auf gefälschten Videomaterial beruhte, von der Deutschen Akademie des Fernsehens prämiert wurde (Posse des Jahres). Ihr Macher Edgar Verheyen hingegen unterließ es nach der Preisverleihung nochmal neues Öl ins Feuer zu gießen. Anders als der Zeit-Autor Christian Fuchs, der kaum ausgezeichnet triumphierend auf Facebook kundtun musste, dass für ihn die deutsche „Agrarlobby“ schlimmer sei als sämtliche Nazis Scientologen und Geheimdienste der Welt (http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-ZEIT-Artikel-Toedliche-Keime-mit-Journalismus-Preis-ausgezeichnet-2598850.html).

Diese Verachtung einem Personenkreis gegenüber, der nichts anderes tat als sich falsch Behauptungen, Diffamierung und Hetze gegenüber zu wehren, beweist einmal mehr mit welcher Intuition bereits vor einem Jahr der besagte Artikel in der Zeit verfasst wurde. Immerhin mischt sich dieses Mal mit Gitta Connemann (stellvertretende Fraktionsvorsitzende CDU/CSU) auch die Politik in die Debatte ein. Während vor einem Jahr aus den Reihen der taz es auch journalistischen Gegenwind gab, scheint man heute über die verschiedensten Redaktionsstuben hinweg zusammen zu halten, anders lässt sich der Artikel von Jan Grossarth in der FAZ nicht erklären (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/landwirtschaft-die-rache-der-bauernlobby-13898308.html), indem er sein Unverständnis darüber äußert wie man sich überhaupt gegen diese qualitätsjournalistischen, persönlichen Diffamierung wehren könne.

Eines wird dieser Tage deutlich, von Seiten der Politik und der Presse hatte man offensichtlich mit keinem nennenswerten Widerstand der Landwirtschaft gegen die Agrarwende- und Ökologisierungspläne gerechnet. Erst recht hatte man keine individualisierte Graswurzelbewegung auf dem Plan, die in diversen sozialen Foren engagiert und sachlich gegen die Falschbehauptungen an diskutiert, die Demonstrationen und Aufklärungskampagnen organisieren und die sich vor allem, nicht mundtot machen lassen. Denn anders als allzu oft suggeriert wird, steht hinter ihnen keine verschworene Lobby, die ihre Aktion zentral organisiert. Es sind maßgeblich Bauern die mit den alltäglichen Auswirkungen der politischen und medialen Kampagnen zu kämpfen haben und daher glaubwürdiger als alle anderen ihre Anliegen transportieren können. Diese ungeahnte Gegenwehr ist es, die diese allergischen Reaktionen der Journalisten hervorruft und den Ton rauer werden lässt!

Welttag der Ernährung

Es gibt unzählige und zum Teil kurios wirkende Gedenktage. Auch auf dem heutigen 16. Oktober lag ein Gedenktag, der alles andere als kurios ist, aber wohl dennoch von den meisten unbemerkt blieb: der Welttag der Ernährung.

Es ist schon symbolisch, daß wir ihm in unseren Breiten sowenig Aufmerksamkeit schenken, haben wir doch mit dem Steckrübenwinter 1918/19 die letzte katastrophale Hungersnot in Europa noch im letzten Moment abwenden können. Was für uns selbstverständlich ist, ist für die meisten Menschen unvorstellbarer Luxus: mit Essen übervolle Regale in Supermärkten die quasi 24/7 geöffnet haben. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist unzureichend ernährt, ein kanppes Achtel leidet unter Hunger.
Die Zahl derer die hungern nimmt Jahr für Jahr ab, für uns alle müsste es zu langsam sein, denn es sind immerhin 750 Mio Menschen deren Gesundheit, bzw ihr gesamtes Leben durch Mangelernährung bedroht sind. Das es trotz aller Programme nicht schon längst deutlich weniger geworden sind liegt an einem gern unterschätzten und ausgeblendeten Faktor, der explodierenden Weltbevölkerung.

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Rüben ohne Schutz

Nun sind vielerorts die meisten Rüben geerntet und oftmals sind sie auch schon in den Zuckerfabriken. Auch meine Rüben sind bereits diesen Weg gegangen und somit kam jetzt auch der Moment der Wahrheit im Spritzfenster der diesjährigen Aktion “Schau ins Feld”. Schon früh war in dem Spritzfenster, in dem keinerlei Pflanzenschutz durchgeführt wurde zu sehen, welche verheerende Auswirkung dies haben wird. Von den Rüben die dort eigentlich wachsen sollten war nicht viel zu sehen. Das folgende Bild  zeigt die Situation zum Zeitpunkt der Ernte sehr deutlich.

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Das braune, abgestorbene Kraut ist hauptsächlich der Weiße Gänsefuß, das Leitunkraut im Rübenanbau. Erst ein Blick unter das fast mannshohe Gestrüpp zeigt, daß durchaus Rüben unter ihm überlebt haben.

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Doch pures Überleben der Pflanzen reicht nicht. Davon abgesehen, daß ich das Spritzfenster schon allein wegen des hohen Krautwuchses nicht beernten konnte, hätte es sich in keinster Weise gelohnt. Zum Vergleich sind im nächsten Bild jeweils fünf Rüben aus dem Spritzfenster und fünf aus dem normalen Bestand nebeneinandergelegt.

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Daraus wird schnell ersichtlich, daß der Verzicht von Pflanzenschutzmaßnahmen bei Zuckerrüben fast zwangsläufig zu einem Totalausfall führt. Pflanzenschutz ist daher auch Menschenschutz, denn er schützt unsere Kulturpflanzen, unsere Nahrungsgrundlage!

Druck von allen Seiten

http://m.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/CDU-und-FDP-attackieren-Agrarminister-Christian-Meyer-bei-Sitzung-im-Landtag

Als am vergangenen Freitag der vom Landvolk organisierte Demonstrationszug vor dem niedersächsischen Landwirtschaftsministerium halt machte, sorgte es in der Menge der Teilnehmer für gewissen Unmut, als sich nicht, wie erhofft, der Hausherr selbst, sondern lediglich ein Staatssekretär den Anliegen der Menge stellte. Da k diesen Artikels der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung ist nun aber klar, daß der Minister sich zu dieser Zeit einer ganz anderen wütenden Menge stellen musste: der Opposition im hannoverschen Landtag. Daß seine Politik, seine mangelnde Kompetenz und vor allem seine moralischen Fähigkeiten untauglich für einen Ministerposten welcher Art auch immer sind, ist auch in den Reihen der Opposition klar, vermutlich auch in großen Teilen der SPD-Fraktion. Trotzdessen der Minister nun Druck von allen Seiten bekommt, wird er wohl dennoch, dem Koalitionsfrieden wegen, weiter auf seinem Stuhl kleben bleiben. Bisher hat noch keiner seiner Skandale und Verfehlungen ihn stürzen können. Dennoch, der Wind wird härter, der ihm entgegenblässt. Zukünftig wird man ihm umso stärker auf die Finger schauen!

Herr Minister Meyer, es reicht!

“Wir sind Bauern, wir streiken nicht, wir sind Kummer gewöhnt”, dieser Ausspruch stammte seinerzeit von einem Kommilitonen, als wir trotz “Bildungsstreiks” an der Uni Göttingen zum Erstaunen des Professors auf unsere Vorlesung beharrten. Dieser Ausspruch beinhaltet viel Wahres, denn als Landwirt gewöhnt man sich automatisch ein Dickes Fell an. Doch genau diese Genügsamkeit, wissen manche auch für ihre Zwecke zu nutzen. Christian Meyer, der grüne niedersächsische Landwirtschaftsminister ist einer von ihnen. Ohne Rücksicht auf Verluste versucht er seit seinem Amtsantritt vor rund zwei Jahren seine stark ideologisch geprägte “Agrarwende” durchzusetzen, die das Zeug dazu hat die bäuerlich geprägte Landwirtschaft zwischen Ems und Elbe dahinzuraffen.
Lange Zeit haben die betroffenen Bauern und murren und gelegentlichen Protest versucht Meyer und seine Pläne wie eine Grippe auszusitzen. So fahrlässig dieser Pragmatismus eh schon war, kam nun nach den Russlandembargo der marktwirtschaftliche Schicksalschlag mit einem massiven Preisverfall bei Schweinefleisch und Milch hinzu.
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Herrn Minister Meyer interessierte dies bisher kaum, bestenfalls trug er süffisant Schmähungen gegen “seine” Landwirte vor, in der Vorfreude daß die Kriese sie zu seiner heilsbringenden “Agrarwende” bekehren könnte. Das brachte das Fass nun endgültig zum überlaufen. Das niedersächsische Landvolk rief nun gestern zu einer Großdemo in Hannover auf und die Demo wurde groß! Statt der erwarteten rund 2000 Demonstranten kamen am Ende mit geschätzten 4000 mehr als doppelt so viele. Auch ich selbst mischte mich darunter, um an der ersten Demonstration meines Lebens teilzunehmen. Nicht nur die Teilnehmerzahlen waren beindruckend. Die Stimmung und Disziplin unter den Teilnehmern war ebenso vorzeigbar, so daß trotz der Verkehrbehinderungen die der Zug unweigerlich in Hannover verursachte es zu vielen Sympathiebekundungen seitens der Zuschauern am Straßenrand oder aus den wartenden Autos kam. Die Vielzahl der angefertigten Transparente brachte wohl jedem klar bei, worum es ging: “Dialog statt Difamierung”, “Meyers Agrarwende = Kleinbauers Ende”, “Minister stat Meyer”, “Traumberuf Landwirt, so zerplatzt unser Traum”.

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Insbesondere die zahlreichen Junglandwirte und Landjugendmitglieder und andere junge Leute aus dem Bereich dwr Landwirtschaft brachten klar ihre Zukunftssorgen zum Ausdruck, daß sie befürchten unter den politischen Vorgaben Meyers nicht mehr durch die Landwirschaft ihren Lebensunterhalt verdienen zu können und gleichzeitig immer stärker durch Politik und Medien difamiert und ins falsche Licht gerückt werden. Während diverser Reden am Ziel des Zuges, dem Steintorplatz, wurden diese Sorgen konkretisiert. Grünlandbetriebe, die dieses immer weniger nutzen dürfen, Ställe die nicht mehr gebaut werden können obwohl sie für die Sicherung des eigenen Lebensunterhalts unabdingbar wären und Kinder die im Kindergarten und der Schule gemobbt werden, weil sie vom Hof kommen.
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Von alledem will Meyer aber nichts wissen und war auch selber nicht verfügbar, als der Demonstrationszug an seinem Ministerium einen Zwischenstopp machte. Dennoch muss ihm mach der gestrigen Veranstaltung bewusst werden, daß er so nicht weitermachen kann. Redet mit uns, nicht über uns, das war eine der Kernaussagen der Demo, Herr Meyer wir sind jederzeit zum Dialog bereit, sind sie es auch?

Wende der Agrarwende

http://www.radiobremen.de/politik/themen/agrarwende-niedersachsen120.html

Es wird immer deutlicher welches Luftschloß die so genannte Agrarwende des niedersächsischen Landwirtschaftministers Christian Meyer ist. Radio Bremen berichtet hier über einend er zahlreichen Rückumsteller, die der Biolandwirtschaft den Rücken kehren und zur guten fachlichen Praxis zurückkehren (siehe auch Einmal Öko und zurück).

Was Meyers Agrarwende im Wege liegt, ist die schlichte Realität, das trotz alljährlich genannter Zuwächse der Biomarkt ein Nischenmarkt ist, der derzeit ziemlich übersättigt zu seien scheint. Von der reinen Lebensmittelerzeugung kann kaum ein Biobetrieb leben und schon gar ncht die so gern hofierten kleinen bäuerlichen Familienbetriebe. Die durch die geringen Erträge und gesättigten Markt geringen Einkommesmöglichkeiten lassen sich nur in möglichst großen Einheiten oder durch noch mehr staatliche Transferleistungen kompensieren.

Von diesem Punkt wäre es politisch sinnvoller die Biolandwirtschaft endlich von ihrem moralischen Podest zu holen und, so wie es das Landvolk fordert, konventionelle und bio Betriebe auf Augenhöhe zu bringen. Das Christian Meyer das selbstverständlich in seinem Interview anders sieht, verwundert dabei kaum.

Widersprüche in sich selber und ohne Ende…

http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/gruene-ruehren-gutes-essen-in-mv-an-2213799103.html

Am Wochenende fand in Parchim der Landesparteitag der Grünen Mecklenburg-Vorpommern statt. Wie der Nordkurier berichtet, war auch hier Landwirtschaft und Ernährung das Topthema. Liest man sich den Bericht mit den Positionen und Äußerungen des Wochenendes durch, so wird das Bild der Grünen Agrarwende immer abstruser. Ergebniss der Agrarwende soll eine umweltverträgliche, artgerechte und nachhaltige Landwirtschaft sein, die natürlich nur auf ökologischer Basis funktionieren könne. Sie sei, laut der Grünen, die einzige Quelle für „gutes Essen“, was immer das auch heißen soll. Quasi um ein Beispiel zu liefern, posiert Landesvorsitzende Claudia Müller für die Presse mit einem hochglanzpolierten Apfel, der sofern er denn tatsächlich ökologisch angebaut wurde, nur mithilfe giftiger Kupferpräparate so schön strahlen kann. Authentischer wäre es gewesen, würde sie  in einen unförmigen und  Schorf überzogenen Apfel beissen. Nur wie ließe sich dann “gutes Essen” erklären?

Eines der Probleme der Landwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns sahen die Grünen in der ihrer Meinung nach zu geringen Wertschöpfung des Bundeslandes und führten dabei Niedersachsen als Gegenbeispiel an. In ihrer Welt ist die geringe Obst- und Gemüseanbaufläche die Ursache dafür. Dass diese in den nächsten Jahren spürbar zurückgehen wird, nicht zuletzt des Mindestlohns wegen, den vor allem auch die Grünen immer gefordert und propagiert haben, wird dabei natürlich verschwiegen. Die unterschiedliche Wertschöpfung der beiden Bundesländer, ließe sich vielleicht auch anhand des Veredelungssektors erklären, nur da dieser zu dem Feindbild Nummer eins der Grünen gehört, wurde dieser Aspekt komplett ausgeblendet.

Jedem sollte nach diesem Parteitag klar werden, daß die grüne Agrarwende weder einen Plan noch ein Ziel hat. Es ist ein pseudoelitäres Selbstverwirklichungsspektakel einer Partei der die Themen ausgegangen sind und die in dem immer uniformer werdenden Parteienspektrum der Bundesrepublik mittelfristig um ihre Existenz bangen muss. Über andere Parteien sagen die Grünen gerne, dass sie populistisch sein und mit der Angst der Menschen spielen würden. Würden dazu auch noch Minderheiten diskriminiert, so würde man dem Boden unserer demokratischen Grundordnung verlassen. Hierbei könnte sich Bündnis 90 die Grünen getrost an die eigene Nase fassen, denn die Schlagworte industrielle Massentierhaltung, Nitratsbelastungen, Überdüngung, Antibiotika Resistenzen usw. sind Angst Begriffe, die sich in den seltensten Fällen mit irgendwelchen Fakten belegen lassen. Stattdessen müssen wir uns als Landwirte, wenn wir versuchen diese Gespenster in einer sachlichen Diskussion zu entzaubern ständig als profitgierige Tierquäler und Brunnenvergifteter stigmatisieren lassen!

Ein Katastrophenjahr wohl nicht nur für die Biene

http://www.abendblatt.de/incoming/article205211945/Experte-spricht-von-Katastrophenjahr-fuer-Bienen.html

Werner von der Ohe, Leiter des Instituts für Bienenkunde in Celle, beschwört in diesem Artikel des Hamburger Abendblatts ein Katastrophenjahr für unsere Bienenvölker und das obwohl seit der letzten Aussaat die Anwendung von neonicotinoiden Beizen verboten ist. Der Grund für dieses Massensterben der Bienen ist die Varoa-Milbe, welche sich durch den milden Winter sehr gut habe entwickeln können. Anmerkungen von Agrar-Experten, daß diese aggressive Milbe auch schon für das Bienensterben der vergangenen Jahre Hauptverantwortlicher gewesen sein könnte, wurden von Imkern bisher immer energisch zurückgewiesen und insektizide Beizen als alleinige Ursache hierfür benannt. Es ist schon eine bittere Ironie, dass ausgerechnet nachdem diese verboten worden sind, das Bienensterben einen neuen Höhepunkt erreicht. Was der Artikel nicht berücksichtigt ist, dass sich die Lage für die Bienen auch durch eine geringere Bildfläche noch verschärfen könnte, denn das Beizverbot führte nicht nur dazu, dass imvergangene Sommer weniger Raps als gewöhnlich ausgesäht wurde, denn viele der Rapsfelder die jetzt xnoch grün da liegen, könnten in den nächsten Tagen umgebrochen werden. Der fehlende Schutz führte vielfach dazu, dass ihre Wurzeln von verschiedenen Insekten regelrecht aufgefressen wurden.

 

Frohes neues!

Liebe Leser,
Ihnen allen wünsche ich ein frohes und segensreiches neues Jahr. 2015 wird insbesondere für die Landwirtschaft viele Veränderungen neue Herausforderungen bringen. Seien es die vielen neuen Änderungen durch die letzte EU-Agrarreform, der Sachkunde-Ausweis, welcher zukünftig beim Kauf und bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei sich geführt werden muss, die Initiative Tierwohl oder das Antibiotika-Monitoring. Das alles sind Dinge, von denen wir wissen daß sie in diesem Jahr auf uns zukommen werden, doch sollte schon jetzt jedem klar sein, daß uns Ereignise, Äusserungen und Entscheidungen auch aus heiteren Himmel treffen werden. Gerade die grünen Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind Garanten hierfür. Blick sechs Wochen zurück wirft wird sich an den Bundesparteitag der Grünen erinnern, auf dem die totale Agrarwende als neues Ziel der Partei definiert wurde. Nicht nur ich persönlich sehe darin eine Kriegserklärung an die deutschen Bauern. Eine überragende Mehrheit der deutschen Journalisten sympathisiert klar und offen mit den Ansichten der Grünen, sie haben nun begonnen unsere Landwirtschaft unter medialen Dauerbeschuss zu nehmen. Bestes Beispiel hierfür ist die ZEIT mit ihrer Serie “Die Rache aus dem Stall”. In der Vergangenheit musste ich leider immer wieder erleben wie die meisten Landwirte bei solchen Frontalangriff auf sie und ihren Berufsstand auf stumm schalteten. Das scheint sich glücklicherweise inzwischen fundamental geändert zu haben, wie Dr. Rolf Nathaus mit seiner Aktion “Wette daß…?!” eindrucksvoll belegte. Persönlich werde ich zukünftig von niemanden mehr irgendeine Ausrede akzeptieren, denn die Partei der Grünen hat gerade auch außerhalb der Legislative durch ihre Verflechtung in Medien und Verwaltung eine ungeheure Machtstellung. Wenn wir jetzt nicht beginnen unsere eigenen Interessen zu verteidigen und der Breite der Bevölkerung unseren Beitrag zum Allgemeinwohl begreiflich zu machen, dann haben nicht nur wir Landwirte verloren. In diesem Sinne lasst uns die Chancen und Herausforderungen des vor uns liegenden Jahres ergreifen Erfolg führen!

In diesem Sinne auf ein gutes Jahr 2015
Ihr Landblogger