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Wir kochen uns ein Skandalsüppchen

http://agrarblogger.de/2015/07/23/landwirtschaft-in-den-medien-oder-was-es-braucht-um-einen-tv-beitrag-ueber-landwirtschaft-zu-senden/

Dr. Frank Volz von Agrarblogger beschreibt in diesem Beitrag ein Kochrezept für ein Skandalsüppchen à la Öff-rech kocht. Dieses Süppchen gibt es wahlweise mit Hühner, Schwein oder jetzt ganz neu mit Rindfleischeinlage. Das Grundrezept für einen Skandal ist aber stets das gleiche und sorgt fast immer für Magenverstimmungen.

Widewidd, ich mach die Welt, so wie sie mir gefällt!

http://www.stallbesuch.de/wunschkonzert-statt-wissenschaft/

Das Lebensmotto Pippi Langstrumpfs, mit dem Andrea Nahles bereits schon einmal die Politik der Bundesregierung zu beschreiben versuchte, passt wohl auf weite Teile unserer Polit- u und Medienlandschaft. Mein Bloggerkollege Thomas Wengeroth (stallbesuch.de) skizziert dies eindrucksvoll anhand der Glyphosat-“Studie” der Grünen vor einigen Wochen (Glyphosatdurstige Säuglinge gesucht, Was Glyphosat, Schokolade und die Zeitungskrise gemeinsam haben, Ein Journalist der rechnen kann, Enttarnung der Weltuntergangspartei)

Krank ohne Glyphosat

Wer die Zeitung aufschlägt oder einen Blick in die sozialen Medien wagt, kommt derzeit an einem Thema kaum herum: Glyphosat. Ein Totalherbizid, daß weltweit das meistgenutzte Pflanzenschutzmittel sein soll und das sich in den vergangenen 40 Jahren zu einem unverzichtbaren Helfer in der Landwirtschaft entwickelt hat. Doch woher der neue Hype? Der Beginn dieser Diskussion lässt sich ziemlich genau datieren: im März diesen Jahres wurde von der Weltgesundheitsorganisation ein neuer Bericht über sichere und mögliche Krebsgefahren bestimmter Stoffe veröffentlicht, die so genannten IARC (International Agency for Research on Cancer) Klassifizierungen. Es ist ein Vorgang der sich alle paar Jahre wiederholt und an sich keine große Aufmerksamkeit erfährt, stellt er doch viele Dinge als hochgradig krebsgefährdent dar, die für uns Alltag sind und die wir niemal mit einer akuten Krebsgefahr in Verbindung bringen würden. So finden sich in der ersten Klasse (definitv krebserregender Stoffe) unter anderem alkoholische Getränke, Sonnenlicht, Sandstaub, Holz- und Lederstaub. Danach folgen die eventuell krebserregenden Stoffe der Klasse 2A, daß heißt nach dem Prinzip des IARC Stoffe, bei denen bisher keine Krebsgefährdung nachgewiesen werden konnte, bei denen es aber auch nicht völlig auszuschließen ist. Zu Ihnen zählen beispielsweise Matetee, Friseurhandwerk, Schichtarbeit und seit neusten eben Glyphosat.

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Enttarnung der Weltuntergangspartei

http://www.stern.de/gesundheit/glyphosat-in-muttermilch–die-umstrittene-stichprobe-der-gruenen-6324356.html?utm_source=facebook-fanpage&utm_medium=link&utm_campaign=010715-1310

Für einen ruhigen und sachlichen Journalismus mag Der Stern für viele sicher nicht vorrangig stehen. Seine beiden Autorinnen Ilona Kriesl und Lea Wolz konnten nun aber auf brilliante Weise das Gegenteil beweisen und zeigen wie Qualitätsjournalismus funktioniert.

In Ihrem Artikel nehmen sie nicht nur, ähnlich wie Hartmut Wewetzer vom Tagesspiegel (Ein Journalist der rechnen kann), die Glyphosat-in-der-Muttermilch-“Studie” der Grünen auseinader, vielmehr noch demaskieren sie die Grünen als eine Weltuntergangspartei, die versucht mit apokalyptischer Angstmacherei Aufmerksamkeit und letztlich Wähler zu finden.
Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen haben die beiden Stern-Journalistinnen für ihren Artikel Fachleute zu Rate gezogen und bringen es auf den Punkt: mit den heutigen Analysemethoden lässt sich wohl fast jedes Gift der Welt in der Muttermilch nachweisen! Und genau aus diesem Grund gibt es Grenzwerte, denn eine Analyse die einen gesuchten Stoff nicht findet ist letztlich einfach nur noch nicht sensibel genug!

Fazit: Beide Daumen hoch für den Stern und ihre beiden Autorinnen Ilona Kriesl und Lea Wolz!

Ein Journalist der rechnen kann

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/untersuchung-im-auftrag-der-gruenen-wie-gefaehrlich-ist-glyphosat-in-muttermilch/11975316.html

So kann man zu Recht Hartmut Wewetzer vom Tagesspiegel bezeichnen, denn er hat sich gegenüber vielen seiner Kollegen von der umstrittenen Glyphosatstudie (Was Glyphosat, Schokolade und die Zeitungskrise gemeinsam haben) nicht in die Irre führen lassen. Durch simples Nachrechnen der gefundenen Rückstände und der erlaubten Grenzwerte zeigt er die Unsinnigkeit der Studie auf. Zudem zeigt er, wie unwissenschaftlich gearbeitet wurde und wie daher die genannten Werte selbst zu hinterfragen sind, immerhin liegen diese unterhalb der Nachweisgrenzen der anerkannten Analysemethoden, was letztlich mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Herrn Wewetzer sei daher herzlichen Dank, daß er sich kritisch mit solch Panikmeldungen auseinandergesetzt hat und sie in diesem Artikel zusammengefasst hat.

Was Glyphosat, Schokolade und die Zeitungskrise gemeinsam haben

http://www.zdf.de/planet-e/mit-einer-manipulierten-diaet-studie-decken-die-filmautoren-die-tricks-der-diaetindustrie-auf-38615664.html

Gerade einmal vorgestern präsentierte ich hier wie Thilo Spahl vom The European die Medien- und Politkampagne gegen Glyphosat auseinandwer genommen hatte (Glyphosatdurstige Säuglinge gesucht). Dabei warf er die Frage auf, wie eine dermaßene Falschmeldung, wie die der angeblich übermäig belasteten Muttermilch es überhaupt ohne jede Überprüfung in die Medien schaffen kann. Daß das kein Ausnahmefall ist, zeigen die Journalisten mit diesem oben stehenden Fall nun selber auf:

Das ZDF wollte die Tricks der Diätindustrie aufdecken und bastelte sich selbst eine Studie zusammen, die zu dem Schluß kam, daß Schokolade dünn machen würde. Schnell sieht man, daß bei dieser Studie alle Tricks zur Anwendung kamen, die wir nicht nur bei der “Glyphosat in der Muttermilch”-Studie wiederfinden: Eine sehr kleine Probandengruppe (komischerweise in beiden Fällen 16), ein fingiertes Forschungsinstitut und ein Versuchsaufbau der schon direkt auf das gewünschte Ergebnis ausgerichtet ist.

Diese vom ZDF fingierte Studie ist ein Paradebeispiel, wie unkritisch unsere Medien mit solchen Nonsense-Inhalten umgehen. Sie schaffte es, ebenso wie die Glyphosatstudie, in alle großen Zeitungen und sonstige Medien, teilweise sogar auf die Titelseite. Ein simples Telefonat mit den angeblichen Autoren der Studie hätte den Schwindel sofort aufdecken können, doch selbst dazu sahen sich die Damen und Herren vertreter der schreibenden Zunft anscheinend nicht in der Lage.  Glyphosat in der Muttermilch und Schokolade die dünn machen, sind zwei hervorragende Beispiele, welche Glaubwürdigkeit unsere Medien noch besitzen und wie leicht sie sich somit vor den Karren beliebiger Kampagnen spannen lassen!

Um den Ruf der Bauern bemüht?

http://www.welt.de/politik/deutschland/article142986938/Diese-Irrtuemer-versauen-den-Ruf-der-deutschen-Bauern.html

Kurz nachdem die Neue Zürcher Zeitung in einem ihrer Onlineartikel für mehr Verständnis den Bauern gegenüber warb (Wie man mit Landwirten umgeht), versucht sich nun auch Die Welt an diesem brasndaktuellen Thema. Ähnlich dem Artikel der NZZ fast auch dieser etwas kurz, nur stellt sich beim genauen Lesen auch eine andere Frage: Geht es der Welt wirklich darum den Ruf der deutschen Bauern zu wahren? Auf dem ersten Blick vielleicht, möchte man doch angeblich an Hand einiger Beispiele die zunehmenden Kampagnen gegen uns Bauern den Wind aus den Segeln nehmen. Doch statt die Argumente dieser Beispiele konkret zu widerlegen werden sie teilweise eins zu eins wiedergegeben, wenn beispielsweise die fragwürdige Behauptung unkommentiert dahingestellt wird, daß die deutsche Landwirtschaft eine doppelt so hohe Umweltbelastung wie der Starßenverkehr hätte, ja sogar für die Hälfte aller Belastungen überhaupt verantwortlich sei.

Grundsätzlich ist jeder Artikel der die massive Rufschädigung der deutschen Bauern thematisiert zu begrüßen, trotzdem stellt sich die Frage, welche Intuition hinter diesem stand. Ist der Artikel einfach nur schlecht gelungen, vielleicht auch weil er intern als Pflicht angesehen wurde das ehemals ausgeprägte konservative Profil des Blattes in dieser Thematik nicht gänzlich zu verlieren, insbesondere nachdem gerade die NZZ diese aufgegegriffen hatte? Es lohnt sich auch zu schauen, wer diesen Artikel verfasst hat. Claudia Ehrenstein, hatte sich Anfang April bereits in einem anderen Artikel der Welt mit eben dieser Umweltbelastung befasst, von daher ist es kaum verwunderlich, daß sie diese jetzt so stehen lässt (http://www.welt.de/politik/deutschland/article139249559/Studie-legt-Oeko-Suenden-der-Massentierhalter-offen.html). Auch weitere Artikel ihrer Historie beid er Welt zeigen, daß sie sich bisher nicht damit hervorgehoben hat oft angeführte Mythen und Irrtümer über die Landwirtschaft zu hinterfragen. Hoffen wir, daß sich das durch ihren eigen Artikel zukünftig ein wenig bessert!

Wie man mit Landwirten umgeht

http://www.nzz.ch/meinung/kolumnen/im-umgang-mit-landwirten-ld.647

Die Neue Züricher Zeitung geht in diesem Online-Artikel auf das Bild ein, das die meisten Menschen heutzutage von Landwirten und wie sich dieses oftmals von der Realität unterscheidet. Zudem schildern sie, wie man im Angesicht der damit häufig verbundenen Diskrepanz zwischen Vorstellung und Wirklichkeit richtig und konfliktfrei mit uns Landwirten umgeht.

Leider fasst der Artikel das Thema relativ kurz an, dennoch ist es Balsam auf die Seele, wenn hier Verständnis für uns und unsere Arbeit gezeigt und vermittelt wird, wobei hierbei zu bedenken ist, daß es sich bei der NZZ um eine schweizerische Zeitung handelt, einem Land das sowieso einen ganz anderen Umgang mit seinen Bauern pflegt, als wir Deutschen. Als deutschsprachiger Artikel für die die breite Mehrheit der unvorbelasteten hierzulande dürfte er aber dennoch hervorragend verwendbar sein.

Erschreckender Wandel

http://www.nwzonline.de/wirtschaft/weser-ems/wenn-der-bauer-zum-boesewicht-wird_a_27,0,1601485391.html
In diesem Artikel der NWZonlinewird zum ersten Mal offen in den Medien das Thema “Bauerbashing” angegangen. Medien, Schulen und einige gesellschaftliche Akteuere haben es durch Lügen- und Hetzkampgnen inzwischen dazu gebracht, daß Bauern offen angefeindet, als Gefahr für Mensch und Umwelt gesehen werden. Besonders fatal ist diese Entwicklung unter den Bauernkindern, die in ihren Schulklassen und Altersgenosse immer stärker als Randgruppe behandelt werden. Die Betroffenen selbst sind dabei idR. offen und diskussionsbereit, wollen selber daran arbeiten die vielem falschen Vorurteile aus der Welt zu schaffen. Solch ernstgemeinte Angebote stoßen jedoch immer häufiger auf taube Ohren, wenn nicht sogar noch heftigeres Mobbing. Ein Opfer das sich wehrt ist wohl anscheinend ein besonders schlimmes Opfer und letztlich lässt es sich doch viel besser über als mit jemanden reden…

Das Ökokartell

http://m.welt.de/debatte/kommentare/article135841660/Die-brandgefaehrliche-Macht-des-Oeko-Kartells.html

In diesem Kommentar Ulli Kulkes von Der Welt beschreibt er wie sich aus der Graswurzelbewegung Jahre ein mächtiges ökoindustrielles Komplex wurde, welches sich mit klar totalitären Ansätzen die Menschheit an sich als Feindbild auserkohren hat.
Befremdlich bleibt jedoch gerade für die Landwirtschaft seine relativ zusammenhanglos im Text stehende  Bemerkung, daß gerade der Agrarsektor vielfach  eine verheerende Ökobilanz vorzuweisen hätte, die von der Ökobewegung nie wirklich thematisiert wurde, da sich Bauern schlecht als Feindbild eignen würden. Dass die Realität anders aussieht, wissen die meisten von uns leider all zu gut!