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Ein Journalist der rechnen kann

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/untersuchung-im-auftrag-der-gruenen-wie-gefaehrlich-ist-glyphosat-in-muttermilch/11975316.html

So kann man zu Recht Hartmut Wewetzer vom Tagesspiegel bezeichnen, denn er hat sich gegenüber vielen seiner Kollegen von der umstrittenen Glyphosatstudie (Was Glyphosat, Schokolade und die Zeitungskrise gemeinsam haben) nicht in die Irre führen lassen. Durch simples Nachrechnen der gefundenen Rückstände und der erlaubten Grenzwerte zeigt er die Unsinnigkeit der Studie auf. Zudem zeigt er, wie unwissenschaftlich gearbeitet wurde und wie daher die genannten Werte selbst zu hinterfragen sind, immerhin liegen diese unterhalb der Nachweisgrenzen der anerkannten Analysemethoden, was letztlich mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Herrn Wewetzer sei daher herzlichen Dank, daß er sich kritisch mit solch Panikmeldungen auseinandergesetzt hat und sie in diesem Artikel zusammengefasst hat.

Was Glyphosat, Schokolade und die Zeitungskrise gemeinsam haben

http://www.zdf.de/planet-e/mit-einer-manipulierten-diaet-studie-decken-die-filmautoren-die-tricks-der-diaetindustrie-auf-38615664.html

Gerade einmal vorgestern präsentierte ich hier wie Thilo Spahl vom The European die Medien- und Politkampagne gegen Glyphosat auseinandwer genommen hatte (Glyphosatdurstige Säuglinge gesucht). Dabei warf er die Frage auf, wie eine dermaßene Falschmeldung, wie die der angeblich übermäig belasteten Muttermilch es überhaupt ohne jede Überprüfung in die Medien schaffen kann. Daß das kein Ausnahmefall ist, zeigen die Journalisten mit diesem oben stehenden Fall nun selber auf:

Das ZDF wollte die Tricks der Diätindustrie aufdecken und bastelte sich selbst eine Studie zusammen, die zu dem Schluß kam, daß Schokolade dünn machen würde. Schnell sieht man, daß bei dieser Studie alle Tricks zur Anwendung kamen, die wir nicht nur bei der “Glyphosat in der Muttermilch”-Studie wiederfinden: Eine sehr kleine Probandengruppe (komischerweise in beiden Fällen 16), ein fingiertes Forschungsinstitut und ein Versuchsaufbau der schon direkt auf das gewünschte Ergebnis ausgerichtet ist.

Diese vom ZDF fingierte Studie ist ein Paradebeispiel, wie unkritisch unsere Medien mit solchen Nonsense-Inhalten umgehen. Sie schaffte es, ebenso wie die Glyphosatstudie, in alle großen Zeitungen und sonstige Medien, teilweise sogar auf die Titelseite. Ein simples Telefonat mit den angeblichen Autoren der Studie hätte den Schwindel sofort aufdecken können, doch selbst dazu sahen sich die Damen und Herren vertreter der schreibenden Zunft anscheinend nicht in der Lage.  Glyphosat in der Muttermilch und Schokolade die dünn machen, sind zwei hervorragende Beispiele, welche Glaubwürdigkeit unsere Medien noch besitzen und wie leicht sie sich somit vor den Karren beliebiger Kampagnen spannen lassen!

Glyphosatdurstige Säuglinge gesucht!

http://www.theeuropean.de/thilo-spahl/10324-die-gruenen-und-die-anti-glyphosat-kampagne

Der aktuelle Medienhype um angebliche Glyphosatfunde in der Muttermilch US-amerikanischer Mütter zeigt ein weiteres Mal, wie leicht man sich einen Skandal zusammenkonstruieren kann und wie leichtgläubig und unkritisch unsere Medien deartige Themen wie ein Schwamm aufsaugen. Thilo Spahl vom The European hat sich in diesem Artikel genau mit dieser Thematik beschäftigt und legt eindrucksvoll offen, wie man aus unspektakulären Analysen einen spektakulären Skandal baut, in dem man mit Einheiten, Grenzwerten, eingeschränkten Stichprobeumfängen usw. hantiert. Quintessenz des amerikanischen Glyphosatfundes: bei sehr durstigen Säuglingen, die etwa 1,6 Mio l (1.600.000 l) Muttermilch am Tag trinken, ist unter Umständen, eventuell, vielleicht ein gesundheitliches Risiko zu erwarten.

Zu solchen Ergebnissen kann man schnell mit Hilfe des guten alten Dreisatzes kommen, den man in der Regel spätestens in der vierten Klasse gelernt hat. Die Journalisten unserer “Qualitätsmedien” hingegen scheinen ganz offensichtlich dazu nicht befähigt!

Der Mann, der dem Hunger die Stirn bot…

http://www.faz.net/aktuell/wissen/natur/der-vater-der-gruenen-revolution-norman-e-berlaug-13345768.html?printPagedArticle=true#pageIndex

wäre vor kurzem hundert geworden. Norman Borlaug, ein Name der wohl den wenigsten geläufig seien dürfte, denn er war der Vater der “Grünen Revolution”. Und genau hier dürfte das Problem liegen, indem er moderne landwirtschaftliche Methoden in die Hungergebiete der Welt brachte, bekämpfte er den Hunger, der nach Schätzungen ansonsten eine Milliarde!!!! Menschen dahingerafft hätte. Seinerzeit ´bekam er dafür noch den Friedensnobelpreis, eine Ehrung die ihm heutzutage wohl nicht zukommen würde oder in massiven Protesten untergehen würde. Dieser Artikel der FAZ beleuchtet diesen in Vergessenheit geratenen Helden. Während sich Greenpeace mit Händen und Füßen gegen neue Methoden stämmt, die Hunger und Mangelernährung deutlich lindern könnten (Golden Rice) und dafür gern von den unterschiedlichsten Medien als Experten gehört werden, sind Borlaug und seine Nachfolger kaum einer Erwähnunung wert und wenn dann noch seltener eine positive. Allein schon der knappe Wikipedia Eintrag zu Norman Borlaug spiegelt dieses Trauerspiel wider.

Das Ökokartell

http://m.welt.de/debatte/kommentare/article135841660/Die-brandgefaehrliche-Macht-des-Oeko-Kartells.html

In diesem Kommentar Ulli Kulkes von Der Welt beschreibt er wie sich aus der Graswurzelbewegung Jahre ein mächtiges ökoindustrielles Komplex wurde, welches sich mit klar totalitären Ansätzen die Menschheit an sich als Feindbild auserkohren hat.
Befremdlich bleibt jedoch gerade für die Landwirtschaft seine relativ zusammenhanglos im Text stehende  Bemerkung, daß gerade der Agrarsektor vielfach  eine verheerende Ökobilanz vorzuweisen hätte, die von der Ökobewegung nie wirklich thematisiert wurde, da sich Bauern schlecht als Feindbild eignen würden. Dass die Realität anders aussieht, wissen die meisten von uns leider all zu gut!

Frohes neues!

Liebe Leser,
Ihnen allen wünsche ich ein frohes und segensreiches neues Jahr. 2015 wird insbesondere für die Landwirtschaft viele Veränderungen neue Herausforderungen bringen. Seien es die vielen neuen Änderungen durch die letzte EU-Agrarreform, der Sachkunde-Ausweis, welcher zukünftig beim Kauf und bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln bei sich geführt werden muss, die Initiative Tierwohl oder das Antibiotika-Monitoring. Das alles sind Dinge, von denen wir wissen daß sie in diesem Jahr auf uns zukommen werden, doch sollte schon jetzt jedem klar sein, daß uns Ereignise, Äusserungen und Entscheidungen auch aus heiteren Himmel treffen werden. Gerade die grünen Landwirtschaftsminister in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind Garanten hierfür. Blick sechs Wochen zurück wirft wird sich an den Bundesparteitag der Grünen erinnern, auf dem die totale Agrarwende als neues Ziel der Partei definiert wurde. Nicht nur ich persönlich sehe darin eine Kriegserklärung an die deutschen Bauern. Eine überragende Mehrheit der deutschen Journalisten sympathisiert klar und offen mit den Ansichten der Grünen, sie haben nun begonnen unsere Landwirtschaft unter medialen Dauerbeschuss zu nehmen. Bestes Beispiel hierfür ist die ZEIT mit ihrer Serie “Die Rache aus dem Stall”. In der Vergangenheit musste ich leider immer wieder erleben wie die meisten Landwirte bei solchen Frontalangriff auf sie und ihren Berufsstand auf stumm schalteten. Das scheint sich glücklicherweise inzwischen fundamental geändert zu haben, wie Dr. Rolf Nathaus mit seiner Aktion “Wette daß…?!” eindrucksvoll belegte. Persönlich werde ich zukünftig von niemanden mehr irgendeine Ausrede akzeptieren, denn die Partei der Grünen hat gerade auch außerhalb der Legislative durch ihre Verflechtung in Medien und Verwaltung eine ungeheure Machtstellung. Wenn wir jetzt nicht beginnen unsere eigenen Interessen zu verteidigen und der Breite der Bevölkerung unseren Beitrag zum Allgemeinwohl begreiflich zu machen, dann haben nicht nur wir Landwirte verloren. In diesem Sinne lasst uns die Chancen und Herausforderungen des vor uns liegenden Jahres ergreifen Erfolg führen!

In diesem Sinne auf ein gutes Jahr 2015
Ihr Landblogger

Tierbeschlagnahmungen: Ermittlungen gegen Staatsanwältin

http://www.shz.de/lokales/kiel/tiere-notveraeussert-ermittlungen-gegen-kieler-staatsanwaeltin-id8381191.html

Anfang diesen Jahres haben sich in Schleswig-Holstein fragwürdige Dinge zugetragen haben. Bei verschiedenen landwirtschaftlichen und privaten Tierhaltern, sowie Reitvereinen und einem Zirkus kam es zu unangekündigten amtstierärztlichen Kontrollen, bei denen geringfügige Mängel festgestellt worden seien sollen. Nur wenige Tage nach diesen Kontrollen folgte ohne weitere Vorwarnung die zuständige Staatsanwältin Birgit Heß, oft mit einem Großaufgebot an Polizeibeamten um die dortigen Tiere zu beschlagnahmen und “vorrübergehend” auf immer den selben Betrieb unterzubringen.  Neben der Polizei waren auch mehrmals Aktivisten der radikalen Vereinigung PeTA dabei, in der auch die Staatsanwälting sowie mindestens eine verantwortliche Amtstierärztin Mitglied seien sollen.

Von den Eigentümer beauftragte Detektive konnten den besagten Betrieb und einige der verbrachten Tiere dort ausfindig machen Der sowie die Tiere seien dabei in einem schlechten Zustand gewesen. Einige der beschlagnahmten Tiere verendeten während der “Pflege” dort, andere wurden unter ebenso fragwürdigen Umständen zwangsverkauft.

Trotz heftigen Protest der verschiedenen Betroffenen passierte bis vor kurzem nichts auf Seiten von Behörden und  Politik, bis vor rund zwei Wochen RTLNord (Staatliche Viehenteignungen?) über diese Fälle berichtete. Nun nahm die Staatsanwaltschaft Itzehohe, gegen die beschuldigte Staatsanwältin Ermittlungen wegen Rechtsbeugung auf, wie die Kieler Nachrichten berichteten. Offen bleibt, ob es auch zu weiteren Ermitlungen, bspw. gegen den Verbringungsbetrieb oder eventuell mitverwickelte Amtstierärzte kommen wird. Immerhin hat sich jetzt auch der Kieler Agrarausschuss eingeschaltet. Äußerungen, daß die vorliegenden Akten und Aufzeichnungen nicht die hohe Zahl der Betroffenen widerspiegeln würden, lässt vermuten, daß sich dieser Skandal im Zuge der Ermittlungen wohl noch erheblich ausweiten könnte!

Moral Bombing gegen Bauern und Fleischkonsumenten

Seit Jahren schon predigen uns verschiedenste sogenannte Tierschutzorganisationen wie schlecht Fleischverzehr für unsere Gesundheit, die Umwelt, die Dritte Welt, die Bauern und vor allen auch für die Tiere selbst sei. Trotz aller hochgepuschten Lebensmittelskandale der Vergangenheit und der Omnipräsenz vegetarischer und veganer Lebensweisen in unseren Kantinen und Medien, sind fast alle Menschen unserer Breiten dem Verzehr tierischer Produkte treu geblieben. Daher werden nun größere Geschütze aufgefahren, indem die Nutztierhaltung als möglichst martialische und brutale, profitgierige Machenschaft mafiöser, lebensverachtender Strukturen dargestellt wird. Nicht mehr einzelne Skandale und Skandälchen sollen die Menschen zum Fleischverzicht erziehen, sondern indem man sie zum Mittäter dieser „Verbrechen“ deklariert.

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Wer Tiere isst, sollte sie auch selber jagen

http://www.theeuropean.de/david-baum/5450-wer-tiere-isst-soll-sie-auch-totschiessen

Zu diesem Schluss kommt David Baum in seiner schon etwas älteren Kolumne auf The European. Es ist ein versöhnliches Plädoyer von jemanden der nicht gerade ein Freund der Jagd ist an die selbsternannten Tierschützer in unseren Landen uns Jäger doch in Ruhe zu lassen. Leider muss auch in diesem Beitrag wieder die unbewiesene Mär des millionenfachen Leids in den Ställen, pardon Tierfabriken, unserer Zeit mitschwingen, als gelte es krampfhaft diese These so oft wie möglich zu wiederholen, damit sie eines Tages unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt, und eventuell sind wir dort schon längst angelangt, als unumstößliche Tatsache akzeptiert wird.

 

Wie man sich selber treu bleibt

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001571

Patrick Moore dürfte inzwischen einigen bekannt sein, der studierte Ökologe ist einer der Gründer von Greenpeace. Eben diese solide fachliche Bildung, die er genossen hat, hat ihn aber vor über 25 Jahren mit seiner Organisation brechen lassen. Zuletzt wurde sein Name vor etwa einem halben Jahr bekannt, als er zusammen mit anderen Landwirtschafts- und Ernährungsexperten vor der hamburger Zentrale von Greenpeace für den Anbau des Golden Rice protestierte, der maßgeblich von Greenpeace blockiert wird (siehe dazu auch Wie die Realität an uns vorbeiging) und die wohl bekannteste “Umweltschutzorganisation” der Welt für den Tod von Millionen Kindern mitverantwortlich machte. In diesem Interview, das NovoArgumente mit ihm führte schildert er, warum er bei Greenpeace ausstieg, er moderne Landwirtschaft klar befürwortet und sich dennoch als Umweltschützer sieht. Ein absolut lesenswertes Interview mit einem Menschen, der sich selbst treu blieb!