Ein Jahr Landblogger!

Der Landblogger ist nun seit gut einem Jahr online. Gestartet war ich mit dem Vorhaben die Verbraucher über unsere heutige Landwirtschaft aufzuklären, doch habe ich mich recht schnell von diesem Konzept verabschiedet. Wer sich die Mühe macht, oder in noch in Erinnerung hat, wird im ersten Beitrag dieses Blogs entnehmen können, dass ich bis dato keine anderen landwirtschaftlichen Blogs kannte. Das hat sich in den vergangenen zwölf Monaten grundlegend geändert. Zusammen mit den zahlreichen Angeboten, von denen vor allem „Frag den Landwirt“ hervorsticht, habe ich etliche interessante Persönlichkeiten und Mitstreiter kennen lernen dürfen und sehe genau diesem Punkt als die größte Bereicherung die mir dieser Blog bisher persönlich gebracht hat. Bereits Mitte des vergangenen Jahres änderte ich daher meine Zielsetzung. Trotz der vielen engagierten Menschen die ich in dieser Zeit kennen lernte, musste ich sehen das viele meiner Standesgenossen nach wie vor in Lethargie verharrten. Mein neues Ziel war es nun also meine bäuerlichen Standesgenossen zu erreichen, sich ebenso in die öffentliche Debatte um die Landwirtschaft einzumischen. Die Rückmeldung die seit dem erfahren durfte haben mich in diesem Kurs bestärkt.

 

Spätestens seit vergangenen November wissen wir, wie wichtig es ist dass wir alle diesbezüglich an einem Strang ziehen. Die Wochenzeitung „Die Zeit“ startete mit ihrer Serie „Die Rache aus dem Stall“ den Auftakt einer beispiellosen Offensive gegen die Landwirtschaft in Deutschland. Gegen die darin geäußerten Vorwürfe habe ich damals Beschwerde vor dem Deutschen Presserat eingelegt, dessen Entscheidung bis heute noch aussteht. Nur eine Woche später erhielten die Grünen in Hamburg ihren Bundesparteitag ab, auf dem sie die totale Agrarwende als das neue Kernziel ihrer Partei definierten. Ihr Vorsitzender Anton Hofreiter macht heute keinen Hehl mehr daraus, dass er damit die Abschaffung der modernen Landwirtschaft an sich meint. Diese beiden Vorkommnisse rüttelte nicht nur die deutschen Bauern wach. Der Tierarzt Dr. Rolf Nathaus startete eine Spendenaktion um eine Anzeige mit einer Gegendarstellung in der Zeit zu veröffentlichen und landete damit einen die erahnten Erfolg. Nur vier Wochen später versammelten sich rund tausend Landwirte in Berlin um der im Rahmen der Grünen Woche alljährlich stattfindenden „Wir haben es satt“-Demo zumindestens ein wenig Konter zu geben. All das sind Ereignisse die mich sehr erfreuen und zuversichtlich stimmen, dass die Landwirtschaft aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht ist.

 

Inzwischen können selbst die Medien uns nicht mehr ausblenden, nachdem sich ein weiterer Bauer, der sich „Willi“ nennt, mit mehreren provokanten Schriften an die Öffentlichkeit wandte. Die Kontroverse die es um seine Ausführungen innerhalb der Landwirtschaft gab, spiegeln dabei genau unsere Stärke wieder: wir sind viele freie Individuen, so unterschiedlich wie die Betriebe auf denen wir wirtschaften. So unterschiedlich unsere Ansichten, so unterschiedlich die Wege die wir gehen, so unterschiedlich das Zeitfenster, das uns zur Verfügung steht auch ist, so wichtig ist es doch das ein jeder mitzieht! Selber habe ich bei weitem nicht so viel Zeit in diesem Blog investieren können, wie ich es einmal vorhatte. Darum hier noch einmal mein Dank an alle meine Leser, die mir trotz längerer Pausen bis heute treu geblieben sind. Ein großer Dank geht auch an alle die dazu beigetragen haben, dass der Landblogger heute diese Bekanntheit hat. In diesem Sinne auf die nächsten zwölf Monate und dass es uns allen gelingt und so darzustellen wie wir wirklich sind!

 

Ihr Landblogger

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