Antje-Gesine Marsch vom Vogtlandspiegel beschreibt im diesem Beitrag anhand historischer Quellen, wie in Mitteldeutschland Wölfe und anderes Raubwild in der Vergangenheit bejagt wurden. Zwangsmaßnahmen, Verpflichtungen und Kopfgeld lassen einen gewissen Eindruck davon entstehen, welche Not und auch gleichzeitig welche Angst der Wolf in jener Zeit verbreitet hat. Leider werden die Auswirkungen des Wolfes, die zu solchen Maßnahmen führten, hier nur angeschnitten. In meiner Heimat wurden diese von Lüchows Ehrenarchivar vor etlichen Jahren einmal systematisch anhand aller verfügbaren Quellen dargestellt und zeichneten ein Bild weit ab jeder Rotkäppchenidylle.
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Frankreichs Pragmatismus
http://www.vwl-ost.ch/aktuell/
Was in Deutschland bisher noch völlig undenkbar erscheint und dessen bloße Erwähnung einem Strafanzeigen beschert (PETAs Anzeigenabteilung) wird jetzt in Frankreich Realität: der Abschuß von Wölfen.
Hier zeigen sich mal wieder die Wirkung von typisch französischen, revolutionsartigen Protesten. Landwirte, die in den letzten 12 Monaten über 8000 Tiere an Wölfe verloren hatten, blockierten mit ihren Schafherden gezielt Tour-de-France-Etappen. Und die Antwort aus Paris kam tatsächlich: Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal gab jetzt den Abschuss weiterer Wölfe frei. Dieser Schritt war dabei mit der Abstufung des Wolfes vom Status “streng geschützt” zu “geschützt”, wodurch mit Sicheheit auch weitere Handlungsmöglichkeiten geschaffen wurden.
Aud der Seite des schweizerischen Vereins zum Schutz der Weidetierhaltung und ländlichen Raums finden sich viele weitere Berichte welche Probleme dort nicht nur der Wolf bereitet und wie in diesen Ländern damit umgegangen wird.
PETAS Anzeigenabteilung
http://m.taz.de/Tierrechtler-zeigen-Bauern-an/!5214917;m/
Die Tierrechtsorganisation PETA scheint eine eigene Anzeigenabteilung zu unterhalten. Nein, dabei geht es nicht um den Werbetat dieser radikalen Vereinigung sondern um die planmäßige Difamierung aller die es wagen ihnen zu widersprechen.
Nach unzähligen unbegründeten Anzeigen gegen Bauern denen ihre Ställe abgebrannt waren, steht nun der brandenburgische Bauernbund Vorsitzende Reinhard Jung in ihrem Visier, weil er in einem Interviewmit der taz einen schärferen Umgang mit Wölfen forderte. Der Abschuß von Wölfen dürfe kein Tabu sein, wenn man auch zukünftig Tiere auf der Weide halten wolle. Für PETA ein eklatenter Tabubruch gegen ihr gewünschtes Denkverbot. Die Forderung etwas zu legalisieren was jetzt noch verboten ist, ist für sie bereits der Aufruf zu einer Straftat. Morddrohungen aus ihrem Sympatisanten- und Dunstkreis bewerten sie hingegen, oh wunder, als völlig irrelevant.
Meinungsfreiheit auch für Förster
http://www.natuerlich-jagd.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1111&Itemid=1
Eigentlich garantiert der Artikel fünf unseres Grundgesetz die freie Meinungsäußerung. Das das in einem Land wie Brandenburg, das sich selbst gern mal als “Kleine DDR” bezeichnet etwas anders gesehen wird, beweist hierbei ein Erlass aus dem April diesen Jahres, der es Bediensteten der Landesforsten untersagte auch außerhalb ihrer Arbeit irgendetwas von sich zu geben, was entgegen der Auffassung ihres Dienstherren steht.
Forstleute und Umweltschutzverbände liefen Sturm gegen diese Anmaßung der Landesregierung, ging es doch nicht nur um die Grundrechtsbeschneidung, sondern stand dieser “Maulkorb-Erlass” auch dem zahlreichen Engagement in eben diesen Verbänden entgegen. Was nützt schließlich ein Fachmann und sein Engagement wenn er seine Meinung zu manch kontroversen Thema nicht äußern darf?
Ehe es nun auf eine Verfassungsbeschwerde hinauslaufen konnte, wurde den Forstleuten von ihrem Dienstherren wieder die eigene Meinung zugestanden, wie Natürlich Jagd berichtet. Aus welchem Anlass die rote Landesregierung überhaupt zu diesem Schritt gekommen ist, konnte ich nicht recherchieren, doch das damit offensichtliche Mißstände und Fehlentwicklungen der eigenen Politik, beispielsweise in der Frage des Wolfes (Der Wolf und seine Folgen) verschwiegen werden sollen, liegt auf der Hand!
Der Wolf und seine Folgen
http://www.az-online.de/altmark/kloetze/das-wollen-nicht-noch-einmal-antun-5248662.html
Die Gegend um das kleine Altmarkstädtchen Klötze ist geprägt von seiner stark hügeligen und dicht bewaldeten Endmoränenlandschaft, in der es durchaus Ecken gibt, die man als unzugänglich bezeichnen könnte. Hier fühlt sich ein neuer, alter Bewohner wohl: der Wolf!
Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt und viele Leute halten sich dort noch selber ein paar Tiere, meistens rein als Hobby, oft mit dem Hintergedanken ihre alten Resthofstellen so abzuweiden. Beides zusammen bildet es jedoch keine gute Kombination, Wölfe und kleine Privattierhaltung.
Klötze liegt keine 40km von mir entfernt und ich kenne die Gegend recht gut. Viele haben dort den angeblich so scheuen Wolf selber schon zu Gesicht bekommen, die Jagdreviere scheinen zunehmend leergefegt und auch eine ganze Reihe von Weidetieren sind ihm schon zum Opfer gefallen, auch wenn von offizieller Seite jeder Fall, der sich nicht hundertprozentig belegen lässt, die Anerkennung verwehrt bleibt.
Der Fall über den die Altmark Zeitung hier berichtet ist ein solcher. Wenn ein kleiner Halter, wie in diesem Fall, nun deswegen seine Haltung aufgibt, mag das ziemlich unbedeutend klingen dennoch findet hier in fundamentaler Wandel statt!
In der heutigen Zeit, wo niemand mehr für seine Ernährung auf seine drei, vier Schafe oder Zieglein angewisen ist, wird kaum jemand hierfür noch die hohen Kosten für eine Wolfsprävention auf sich nehmen. Kleine Privattierhaltungen werden wohl endgültig aus den Dörfern verschwinden, auch wenn die grünen Zeitgenossen in ihr immer das Ideal sehen. Das wird auch nicht ohne Folgen für die professionelle Landwirtschaft bleiben, denn verschwinden die Tierhalter, wird in den Dörfern auch das Verständnis für die Tierhaltung verschwinden!