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Nicht nur schwarz-weiß

https://m.faz.net/aktuell/rhein-main/oeko-anbau-bio-bauer-spricht-ueber-schwierige-bedingungen-16307280-p2.html

Bio ist gut, zukunftsweisend, unfehlbar, emotional. Konventionell hingegen ist kalt, profitgierig schädlich. So zumindest kommt einen das etablierte Narrativ unserer Medien vor, wenn sie über unsere Landwirtschaft berichten. Für die FAZ gilt das bei diesem Artikel nicht. Sie löste sich aus diesem Tunnelblick und zeigt einen Biobetrieb mit seinen ganz alltäglichen Sorgen. Bemerkenswert ist, daß hier zur Sprache kommt, daß das vieles nur mit billigen und vor allem willigen Arbeitskräften aus Südosteuropa möglich ist. Während sich die Bioklientel gerne über die angebliche Ausbeutung an bösen konventionellen Schlachthöfen echauffiert, spielt dies in der Produktion ihres bessere-Welt-Gemüses keine Rolle. Vielmehr noch, wird es als das besondere Qualitätsmerkmal gesehen. Vermutlich würden solche Schwärmer nicht einen halben Tag der üblichen Plaggerei durchhalten. Wer einmal gesehen hat, wie Dutzende Arbeiter wochenlang bäuchlings auf dem Gurkenflieger liegen um mit ihren Finger Unkraut aus Gemüsekulturen zu zupfen, muss sich wirklich die Frage stellen, ob solche Arbeiten einer entwickelten Industrienation würdig sind. Wir diskutieren über irrwitzigste Arbeitsschutzvorschriften, schauen aber weg, wenn vor unserer Haustür Knochenarbeit und körperlichen Verschleiß für ein Lifestyleprodukt abverlangt wird!

Mit den oft undurchsichtigen Subunternehmerstrukturen der Schlachtereien wird sicher vieles nicht korrekt ablaufen, die Beschäftigungsbedingungen scheinen aber immer noch weitaus besser als in den Heimatländern der Arbeiter zu sein. Wäre dies nicht dee Fall, ihre Posten an den Fließbändern hier wären schon längst verwaist. Daß sich hingegen in der (Bio)Landwirtschaft immer weniger Menschen für die Knüppelarbeit finden und man schon begierig außerhalb der EU nach willigen Arbeitern Ausschau hält, sollte einem da umso mehr zu denken geben.

Ermittlungen eingestellt

http://www.animal-health-online.de/gross/2014/04/30/staatsanwaltschaft-stellt-ermittlungen-wegen-angeblich-illegaler-ferkeltotungen-ein/27698/

Das einige selbsternannte Tierschützer vor Straftaten, wie Einbrüche, Sachbeschädigungen etc. nicht halt machen, um ihre ungeheuerlichen Enthüllungen auf Video zu bannen, ist schon länger bekannt. Fast alle Anschuldigungen, die damit gegenüber den entsprechenden Landwirten vorgebracht wurden, haben sich im Nachhinein als haltlos rausgestellt. Was macht man als engagierter Tierrechtler nun, wenn man in den Stall, in dem man mit viel Mühe eingebrochen ist, nicht annähernd etwas findet,w as sich durch richtiges Inszenesetzen als Skandal verkaufen lässt? Man fälscht einfach die Aufnahmen, so wie Fall der angeblich überzähligen Ferkel, die auf einem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommer erschlagen worden sein sollen.

So dankbar die Medien dieses illigale und fragwürdige Filmmaterial aufgreift, so wenig sind sie interessiert das skandalöse Verhalten derer anzuprangern, die es aufnehmen. Viel zu selten wird dabei thematisiert, daß dabei auch Leid und Qualen der Tiere in Kauf genommen werden. Die Angst die nachtblinde Hühner haben müssen, wenn mit hellen Kamerascheinwerfern bewaffnete Einbrecher nachts ihren Stall stürmen um die verängstigten Tiere mittels des gleißenden Lichts in einer Ecke zusammenzutreiben -immerhin lassen sich nur so Bilder eines entsetzlich überfüllten Stalls erzeugen- kann von diesen Menschen anscheinend niemand nachempfinden! Nachdem die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Halter eingestellt hat, könnte sie ja nun welche gegen die Filmer aufnehmen…