Archiv der Kategorie: Pressespiegel

Nichts mehr zu retten

http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0002691?utm_content=buffer96ac9&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer

gibt es anscheinend für das Umweltbundesamt (UBA), wie Christoph Eichler auf Novo Argumente feststellt. Deutschlands Flüssen -und anders als Herr Eichler attestiert auch dem Grundwasser- geht es besser als in der ganzen jüngsten Vergangenheit. Schlecht ist das aber für hochbezahlte Weltretter in Behörden und Lobbyverbänden, denn so könnte ihre Aufgabe zukünftig wohlmöglich obsolent erscheinen. Doch wo ein Posten, verzeihung Wille, ist, ist auch ein Weg. So wurden vom UBA die Nitratklassen für die Einstufung einfach kurzerhand nach unten korrigiert. Nach knapp 40 Jahren harter Arbeit, um unsere umgekippten Flüsse und Ströme wieder herzustellen, erscheinen sie dank des Taschenspielertricks schmutziger denn je. Und noch was hat der neue Grenzwert: er ist nachhaltig! Nachhaltigkeit liegt dem UBA bekanntlich am Herzen und mit 11,1 mg Nitrat / l Wasser (einem Wert unterhalb der meisten naturbelassenen Gewässer!!) gibt es auch zukünftig und bis in alle Ewigkeit was zum Retten!

Ausstieg aus der Menschheit

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/die-gruenen-moralisieren-die-diskussion-um-pestizide-13946929.html

Die Katze ist aus dem Sack. Den Grünen und den mit ihnen verbandelten Organisationen ging es bei der Glyphosat-Skandalisierung nur um ein Ziel: den modernen Pflanzenschutz an sich zum Abschuss freizugeben!

Es war ein Testballon, inwiefern man die Feststellung ein Wirkstoff sei so gefährlich wie Mate-Tee und Sonnenschein zu einem Skandal aufblasen kann. Inwiefern man daraus eine Kampagne basteln kann, die mächtig genug ist die etablieren Regeln, Gesetze und Kontrollen für die eigene Sache auszuhebeln. Nach dem Glyphosatsturm des Sommers kommt nun tatsächlich die -im schlechtesten Sinne des Wortes- revolutionäre Forderung nach einem Pflanzenschutzausstieg. Nun da man den Atomausstieg geschafft und den Kohleausstieg angeschoben hat, will man tabula rasa machen. Beim Pflanzenschutz geht es nicht mehr nur um Energie, als Grundlage der modernen Gesellschaft, es geht beim Pflanzenschutz direkt um unsere Lebensmittel als Grundlage der Menschheit! Das wir heute fast 8 Milliarden Menschen ernähren können, haben wir zu vorderst dem modernen Pflanzenschutz zu verdanken. Bedenkt man, daß in grünen Dunstkreisen der Mensch oftmals als größtes Problem und Fremdkörper der Erde angesehen wird, ist die Forderung nach dem Pflanzenschutzausstieg nur konsequent. Man lässt die verhasste Menschheit ganz einfach aushungern. In ein paar Jahren wird dann ganz ungeniert auch die offizielle Forderung nach einem Ausstieg aus der Menschheit stellen können.

Am Tag nach dieser Schreckensforderung der Grünen gabJan Grossathselbst kurzen, aber prägnanten Kommentar ( http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gruene-fordern-jetzt-den-pestizidausstieg-der-deutschen-landwirtschaft-13946829.html) zu seinem FAZ-Artikel. Die Grünen würden Zusammenhänge radikal vereinfachen um somit Hysterien zu schüren. Je komplexer die wissenschaftlichen Zusammenhänge seien, desto einfacher fielen die Antworten der Grünen darauf aus. Bei anderen Parteien und Organisatoren würde man das normalerweise als gefährlichen Populismus bezeichnen….

Selbstgemachte Probleme

http://wr.m.derwesten.de/dw/staedte/hagen/nitrat-belatung-eu-kommission-kritisiert-bundesregierung-id11319446.html

Ein paar Wochen herrschte gefühlt Ruhe, doch jetzt wird wieder zum Halali auf die Nitrat-Sau geblasen um sie so durch jedes Dorf zu treiben. Die EU-Kommission ermahnt die Bundesregierung etwas gegen die angeblich zu hohen Nitratwerte im Grundwasser zu unternehmen. Diese ziert sich aber, vermelden doch die Wasserwerke das sauberste Grundwasser seit Jahren (Versiffte Brunnen und geschönte Statistiken). Statt dessen macht sich die Meute der meist grünen Landesumwelt- und einiger Anti-Landwirtschaftsminister auf um nachzusetzen und ihr Lieblingsfeindbild, die konventionelle, industriebäuerliche oder bäuerlich-industrielle Landwirtschaft endlich zur Strecke zu bringen, in der sie nicht nur den Hauptverursacher des angeblichen Nitratproblems sondern auch gleich noch einen Schuldigen für alle anderen Sorgen der Welt, angefangen von Hunger, über Klimaerwärmung, Krieg, Flucht, Urwaldrodung usw. sieht.

Natürlich wehrt sich unsereins indem er ruhig und sachlich auf die bereits erwähnten Wasserwerke verweist. Doch was interessieren einem die Wasserwerke und unser Versorgungsnetzt? Wir sind ja nicht der Rest Europas! Schuldergeben wie wir Deutschen sind, melden wir nicht irgendwelche Brunnen nach Brüssel. Für Europa nur das Beste, also halt auch nur unsere besten Siff-Brunnen mit den astronomischsten Nitratwerten. Das passt manchen Grünen dann zwar auch nicht, weil es dann ja so aussehe als hätte man ein so dünnes Messnetz wie nichteinmal in Zentralsibieren, aber egal der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel, so kann das Land mit einem der saubersten Grundwässer Europas wenigstens stolz von sich behaupten Nitratweltmeister zu sein.

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Diese Abbildung zeigt die Verteilung und den Belastungsgrad mit Nitrat der gemeldeten Messbrunnen in Europa.
Quelle: http://www.hlug.de/fileadmin/dokumente/wasser/hydrogeologie/Fortbildungs-_und_Vortragsveranstaltungen/Grundwassertag2014/Messnetz_Nitratrichtlinie_Neumann.pdf

In der Präsentation (Quelle), der das Bild entstammt, finden sich dazu weitere Informationen, bzw es wird noch näher auf das geschilderte Problem eingegangen, als ich das hier an dieser Stelle tun möchte.

Leider gibt es für den Titel des Nitratweltmeisters weder frenetische Autokorsos noch einen Preis zu gewinnen. Es gibt leider nur einen Preis zu zahlen,  was sicher wiedereinmal wir Bauern übernehmen dürfen: Dankeschön!

Schluss mit der Rumtrampelei

http://volksfreund.de/nachrichten/region/wittlich/aktuell/Heute-in-der-Wittlicher-Zeitung-Ich-bin-es-satt-dass-man-auf-uns-rumtrampelt;art8137,4380291
Christoph Strouvelle berichtet in diesem Artikel des Volksfreund von der Mitgliederversammlung des Kreisbauernverbandes Bernkastel-Wittlich. Vom Grundprinzip eine regionale Kleinigkeit, wären da nicht die deutlichen Worte die der Vorsitzende zur Eröffnung fand und die der Autor direkt zu Anfang seines Artikel wirken lässt. Es seien nicht nur die verfallenden Preise die der Landwirtschaft zu schaffen machen, er habe es satt, daß ständig von allen Seiten auf einem herumgetrampelt wird. Schade das die Verbreitung dieser Regionalmeldung vermutlich weitestgehend regional bleiben wird, schildert er doch klar in welcher Lage und Gemütszustand sich die deutsche Landwirtschaft derzeit befindet.

Beenden wir die Grabenkämpfe

http://www.rp-online.de/wirtschaft/bio-bauernhoefe-allein-koennten-die-welt-nicht-ernaehren-aid-1.5592842

Das ist der Appell von Liam Condon, dem Chef von Bayer Cropscience. In diesem kurzgehaltenen Gastbeitrag für die Rheinische Post schildert eher sehr ausgewogen und sachlich was es bedarf um zukünftig rund 10 Milliarden Menschen ernähren zu können: undogmatische Aufgeschlossenheit. Genau das was uns gerade in der deutschen Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft und Ernährung am meisten fehlt.

Bio und gut?

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/stiftung-warentest-auswertung-bio-lebensmittel-nur-selten-wirklich-besser-2015112650486#google_immersive

Die Stiftung Warentest hat bio und konventionelle Lebensmittel gegeneinander getestet und mal wieder, wie schon dutzende Untersuchungen zuvor ergaben, nichts gefunden was den Kauf der grün angemalten Lifestyleprodukte rechtfertigen würde.
Zwar seien in Biolebensmitteln weniger Pflanzenschutzmittelrückstände gefunden worden, jedoch ist anzunehmen, das diese in den konventionellen Produkten allesamt weit unter den Grenzwerten lagen, ansonsten hätte man das im Bericht lang und breit thematisiert. Das in den Bionudeln dafür der Grenzwert für Mykotoxine deutlich überschritten wurde, ist hingegen nur einen beiläufigen Satz wert, dabei sind diese Substanzen fast durchweg um ein Vielfältiges bedenklicher als unsere zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Aber im Auge des Verfassers scheinen es ja nur ganz natürliche Pilzgifte zu sein, die ja nicht so böse sein können. Fazit: auch wenn man keine Vorteile der Bioprodukte belegen kann, die ihren Kauf rechtfertigen könnten, hütet man sich doch sehr davor ihre Nachteile zu benennen!

Von Pullerröhrchen und Lebensgiftmitteln

http://m.faz.net/aktuell/wissen/forschung-politik/das-bio-glyphosat-13916290.html

Die Debatte um Glyphosat, Pflanzenschutz und angeblich viel gesündere Biokost kann zum Teil schon kuriose Züge annehmen, wie Joachim Müller-Jung in diesem realsatirischen Artikel in der FAZ zeigt.

Warum wir die moderne Landwirtschaft schätzen sollten

http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2015_11_16_dav_aktuelles_landwirtschaft.html

Nach seinem offenen Brief zu dem einseitigen Plus-Minus-Bericht über Pflanzenschutz in der ARD (Die ganz schwarze halbe Stunde des Fachjournalismus), hat sich der Göttinger Pflanzenschutzprofessor Andreas von Thiedemann auf der Seite des Deutschen Arbeitgeberverbandes wieder zu Wort gemeldet. Er versucht hierbei der Frage nachzugehen, warum wir die moderne Landwirtschaft heutzutage einfach nicht zu schätzen wissen, es aber doch sollten.

Der ungeheure Fortschritt in der Landwirtschaft durch Einführung besserer Anbautechnologien wird kurioserweise gerade durch den daraus resultierenden Erfolg mit der Ignoranz der davon Begünstigten bestraft. Die moderne Landwirtschaft hat – zumindest für den entwickelten Teil der Menschheit – ein solches Maß an Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln erreicht, dass dieser nicht mehr als außerordentliche Leistung sondern als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird.”

In diesem ausführlichen Text finden sich zahlreiche Argumente und Denkansätze, warum unsere moderne Landwirtschaft richtig ist, warum wir sie brauchen und was die Alternativen ohne sie wären. Ein absolut gelungener Beitrag!

Mit der bösen Bauernlobby reden

http://www.stallbesuch.de/vorsicht-bauern-lobby/

Auf seinem Blog Stallbesuch.de bringt es Thomas Wengenroth auf den Punkt. Wenn wir Bauern uns gegen falsche Berichterstattung oder sonst in irgendeiner Weise zu Wort melden, ist nicht von Bauern oder Landwirten, sondern stets von der großen und mächtigen “Bauernlobby” die Rede. Das dieser Tiger kaum zum Bettvorleger taugt, interessiert dabei nicht, gilt es sich doch als kleiner, schwacher aber mutiger David gegen den vermeintlichen Goliath zu positionieren. Dieser Status quo ist durchaus hausgemacht und das neue/alte Credo der Landwirtschaft: Redet mit statt über uns!, der einzig richtige Weg. Auch wenn unsere Gesprächsbereitschaft leider noch viel zu häufig ausgeschlagen wird, darf man sich nicht beirren und entmutigen lassen. Es braucht auf beiden Seiten Zeit und Engagement tiefe Gräben und gepflegte Ressentiments zu überwinden!

Die ganz schwarze halbe Stunde des Fachjournalismus

http://www.stallbesuch.de/offener-brief-zu-plusminus/

Seit die Göttinger Sieben 1837 dem Hannoverschen König gegenüber ihrem Protest gegen die Aufhebung der Landesverfassung kundtaten, gehörte es zum Selbstbild des Akademikers, allen vorran der Professoren sich in den öffentlichen Diskurs mit einzumischen, ihn mitzugestalten. Die Zeiten haben sich inzwischen wieder geändert. Die absolutistischen Herrscher sind heute ein teilweise durch Zwangsabgaben finaziertes Medienkartell. Sie geben die Themen und die Meinungen dazu vor und versuchen sie durch “Experten” zu untermauern. Universitätsprofessoren sind nur all zu selten darunter. Diese hingegen äußern sich leider meist nur noch wenn sie gefragt werden und dann am besten auch nicht gegen das festgesetzte Dogma, gegen das Kartell dessen Arm auch an ihren Stühlen zu rütteln in der Lage ist. Viele Gelehrte aus den Geistes- und Sozialwissenschaften könen ein Lied davon singen.

Auch in der Landwirtschaft verhält es sich nicht viel anders. Ein Zerr- und Lügenbild wird über diese durch die Medien verbreitet. Doch es gibt ihn noch, den Gelehrten der hier widerspricht. Prof von Thiedemann leitet den Lehrstuhl für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz der Universität Göttingen. Es ist nicht das erste Mal, daß er sich öffentlich zu Wort meldet. Die vergangene Plusminus-Sendung auf der ARD, gab nicht nur ihm ein weiteres Mal Anlass dazu. Sein offener Brief wurde unter anderem auf Stallbesuch.de veröffentlicht. Es täte bittertnötig, daß sich noch weitaus mehr Leute seines Faches zu solchen medialen Missständen äußerten!