Der böse Fortschritt

https://www.deutschlandfunk.de/it-konzerne-in-der-landwirtschaft-ihr-wissen-treibt-diese.697.de.html?dram:article_id=430153

Zwar stellt Daniela Siebert kurz und knapp dar, was bisher landwirtschaftsferne Firmen aus verschiedenen Technologiebereichen grade in die Agrarbranche drängt, dennoch ist dieser Artikel auf Deutschlandfunk eher enttäuschend. Welche konkreten Anwendungen der Digitalisierung welche Vorteile in der Lebensmittelproduktion bringen können bleibt im Nebel. Stattdessen wird ein sehr obskures Bild von den Gefahren der internationalen Techkonzerne und Investmentfonds gegenüber der stets verklärten kleinbäuerlichen Landwirtschaft gezeichnet. Der abschließende Satz, daß die Zahl der Hungernden auf der Welt zuletzt wieder gestiegen sei, ist zudem bewusste Verfälschung der gewaltigen Fortschritte, die bis heute zu der besternährtesten Menscheit der Erdgeschichte geführt hat.

Die Roboterfarm

https://app.handelsblatt.com/video/unternehmen/kuenstliche-intelligenz-zukunft-der-landwirtschaft-roboter-betreuen-komplett-autonome-farm-/

In diesem kurzen Videobeitrag berichtet Das Handelsblatt von einem amerikanischen Startup, welches kleine Roboterfarmen entwickelt. Zwar wird hier nur Salat vollautomatisch, im kleinen Stil in einer künstlichen Atmosphäre angebaut, doch dürften sich viele der dort gewonnenen Erkenntnisse auch ohne weiteres für die große Landwirtschaft einsetzen lassen.

Früher war alles besser

https://www.theatlantic.com/amp/article/570793/

Früher, als das Essen noch natürlich und ohne “Chemie” war… Daß auch diese Aussage so falsch ist, wie die meisten Schwärmereien über die gute alte Zeit, daran erinnert Deborah Blum in ihren -leider nur in Englisch verfügbaren- Artikel in The Atlantic. Denn in der guten alten Zeit war Nahrung knapp, also wurde alles mit allem gepanscht und gestreckt, mit vielfach extrem schlechten Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen. Es war jene Zeit, die mit dem Aufstieg der ersten Lebensmittelkonzerne wie Heinz endete, die damit groß wurden, weil sie den tatsächlich einfach nur saubere und bekömmlich Lebensmittel anboten.

Die Schere für den Geschmack

https://www.sueddeutsche.de/wissen/lebensmittel-gentech-mit-geschmack-1.4157458

In einem für die Süddeutsche Zeitung überraschend sachlichen und wertneutralen Artikel, beschreibt Katrin Zinkant, wie sich mit der genschere Crispr-CAS der Geschmack von Tomaten verbessern lässt. Es ist in gewisser Weise schon traurig zu lesen, daß allein der Geschmacks als Nutzen für den Verbraucher gesehen wird. Verminderte Gehalte an Mykotoxin und anderen schädlichen Stoffen, die sich ebenfalls durch Crispr-CAS erreichen lassen, spielen in der Wahrnehmung von Medien und Verbraucher leider keine Rolle. Stattdessen wird eine zukunftsweisende Technik, wie sie Crispr-CAS ohne Frage darstellt, für den europäischen Raum de facto verboten.

Die Debatte nicht vergiften

https://amp.focus.de/politik/experten/feindbild-glyphosat-das-ist-reine-panikmache_id_9712906.html?

Das fordert Carina Konrad in ihrem sehr umfassenden und gut gemachten Artikel im Fokus. Hierbei geht es ihr um die wieder neu aufflammende Glyphosat-Diskussion. Sie zeigt, wie mit einer hochgradig fragwürdigen “Studie” wieder neue Panik geschürt und somit jegliche sachliche Debatte im Keim vergiftet werden soll. Fraglich bleibt, ob sie damit noch etwas erreichen wird, denn es scheint europaweit längst klar: nach Ende des jetzigen, verkürzten Zulassungszeitraumes wird Schluß sein mit diesem wichtigen Wirkstoff. Genau deshalb treten NGOs und Co jetzt noch einmal kräftig nach, damit das definitiv ist. Traurig aber wahr.

Lasst uns eine Hexe verbrennen!

https://www.deutschlandfunkkultur.de/udo-pollmers-mahlzeit-hungersteine-zeugen-eines.3522.de.html?dram:article_id=429771

Geregnet hat es immer noch nicht. Für den verstädterten Verbraucher ist das alles nur ein Randproblem, denn in unser heutigen Zeit muss, zumindest bei uns, deswegen niemand mehr hungern. Udo Pollmer fasst in seinem Format Mahlzeit auf den Deutschlandfunk zusammen, daß das bei früheren Dürren keine Selbstverständlichkeit war. Es fehlte schlicht an den Errungenschaften unserer heutigen Zeit, stattdessen verbrannte man halt einfach eine Hexe um zukünftigen Katastrophen vorzubeugen. Wie wenig effektiv das war, davon zeugten diesen Sommer viele Hungersteine jener fernen Zeiten , die in unseren trockengefallenen Flüssen zum Vorschein kamen. Geben wir unser bestes, daß solche Zeiten nicht mehr wiederkommen!

Vieles klingt einfacher als es ist

http://m.tagesspiegel.de/wissen/tierschutz-freilandhaltung-stresst-die-huehner/20967836.html

Artgerecht ist nur die Freiheit, so klingt das reißerische Motto von Hilal Sezgin. Daß artgerecht und Freiheit aber auch bis zu 80 % Jungtierverluste, hohen Krankheits- und Parasitendruck heißen und somit eine geringe durchschnittliche Lebenserwartung bedingen, das wird dabei einfach ausgeblendet. Interessant ist doch die Frage, wie würden sich die Tiere selber entscheiden, hätten sie die Wahl. Unsere einst fünf Hofhühner hatten diese Wahl und jedem kann ich immer nur erstaunt darüber berichten, dass sie von Freilauf nicht sehr viel hielten. Stattdessen nutzen sie jede Gelegenheit um in irgendeines der Gebäude zu kommen und dort den ganzen Tag zuzubringen.

Hierzu hat der Tierforscher Prof. Onur Güntürkün nun umfassende Versuche mit Hühnern angestellt. Über dessen erstaunliche Ergebnisse, und die Schlüsse dir daraus zieht, berichtet Der Tagesspiegel in einem Artikel von Dr. Adelheid Müller-Lissner.

Faszinierend widersprüchlich

http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/rheinhessen/agrartage-in-nieder-olm-die-glaubwuerdigkeit-der-landwirtschaft-in-zeiten-von-fake-news_18474364.htm

so beschreibt Dr. Johannes Simons von der Universität Bonn den Verbraucher. Torben Schröder von der  Allgemeine Zeitung berichtet in seinem Artikel von einer Podiumsdiskussion, die sich dem Thema “Glaubwürdigkeit der Landwirtschaft in Zeiten von “Fake News”” widmete.  Wichtigste Schlussfolgerung dieser Debatte: viele Widersprüche lassen sich nicht aufheben, man muss versuchen mit ihnen zu leben. Jedoch werden die Widersprüchlichkeiten des Verbrauchers bewusst von NGOs und Medien für ihre Zwecke genutzt. Wir Landwirte können das nur in den Griff bekommen, wenn wir unsere Arbeit konsequent erklären. Keine neue Erkenntnis, sondern ein sich wiederholender Apell.

Auf ewig sollt Ihr darben!

https://www.salonkolumnisten.com/oeko-kolonialismus/

So könnte das Motto vieler NGOs und links-grüner Politiker sein, wenn es darum geht, die Landwirtschaft und Ernährung in der Dritten Welt zu beeinflussen. Ludger Weß hat in diesem Artikel auf Salonkolumnisten.de eindrucksvoll dargestellt, welch verheerende Politik von diesen Seiten betrieben wird und welche Folgen daraus entstehen oder entstanden. Es wäre sicher mal interessant die Blutspur, die die Akteure der im Artikel beschriebenen Politik, detailliert in einem separaten Beitrag aufzuzeigen.

Eine Entscheidung der Vernunft

In der gesamten Glyphosatdebatte standen von Anfang an Multimillionen-Euro-Interessen gegen nüchterne Vernunft. Eine gewaltige Lobbymaschinerie hatte unablässig über ihr einflussreiches Netzwerk versucht Medien, Politik und Wissenschaft zu beeinsflussen und das teilweise sogar geschafft. Es war absehbar wohin die Reise geht, denn immerhin hing das elementare Geschäftskonzept vieler dieser Lobbygruppen maßgeblich von der Entscheidung über die Zukunft des Herbizides ab. Alle millionenschweren Kampagnen und aller Klüngelei im Hintergrund waren nun am Ende doch für umsonst, denn am Ende war es unser geschäftsführender Bundeslandwirtschaftsminister, der sich in dieser Phase des Machtvakuums an keine irgendwie gestalteten Vorgaben mehr hielt und das tat, was er einmal in seinem Amtseid geschworen hatte, er stimmte nach seinem Wissen und Gewissen für die Option, die am ehesten einen fruchtbaren Beitrag zum Wohle des Deutschen Volkes leisten und noch nicht kalkulierbaren Schaden von ihm abwenden würde. Diese Entscheidung wird ihm vermutlich die weitere politische Laufbahn kosten, darum sollte man ihm für seinen Mut umso mehr danken! Danke Herr Schmidt!