Ein Gefühl der Ohnmacht

Es ist offensichtlich, der Landblogger ist seit ein paar Monaten regelrecht verweist. Auch an anderen Fronten der landwirtschaftlichen Öffentlichkeitsarbeit habe ich mich zuletzt, obwohl eine eigene Facebook-Seite für meinen Betrieb hinzukam, massiv zurückgezogen. Die Gründe sind einfach: auch meine Zeit und Kraft ist begrenzt und diese wurde in der vergangenen rund eineinhalb Jahren komplett durch Arbeit und Familiäres aufgezehrt. Es hat für die Seele auch etwas beruhigendes die elenden Debatten über die Landwirtschaft und unsere Wirtschaftsmethoden einfach einmal auszublenden. Nur leider verhält es sich hiermit genauso, wie mit jeder Art der Realitätsverweigerung: wenn man erwacht, findet man die alten Probleme genauso wieder, wie zuvor. Allein der Berg der alten Probleme hat sich während dieser Zeit noch weiter aufgetürmt und neue Probleme sind obendrein noch hinzugekommen.

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Erntedank, Gelegenheit für einen Rückblick

Tatsächlich ist es nun schon länger her, dass ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Der heutige Tag, das Erntedankfest, gibt mir jedoch Anlass doch einmal Rückblick zu halten. Auch wenn es nicht meine Art ist, hier persönliche weltanschauliche und politische Position zu beziehen, die nicht direkt die Landwirtschaft betreffen, werde ich heute an manchen Stellen nicht drumherum kommen. Persönlich möchte ich mich eigentlich nicht als fromm bezeichnen, dennoch spielt der christlich-lutherische Glaube in meinem täglichen Leben und Arbeiten eine entscheidende Rolle.

Erntedank Altar

Gerade die landwirtschaftliche Tätigkeit ist in mehrfacher Hinsicht eine Arbeit, die für mich eng mit dem Glauben verwoben ist. Das betrifft auf der einen Seite ganz klar das Wunder der Schöpfung, dass wir alltäglich von der Aussaat bis zur Ernte in unserer Arbeit miterleben dürfen. Daß wir dabei trotz allem wissenschaftlichen Fortschritt am Ende immer noch auf Gottes Gnade angewiesen sind, hat uns besonders die zurückliegende Ernte gezeigt. So sind hier bei uns immer noch Getreideschläge zu finden, die bis jetzt nicht befahren und beerntet wurden konnten. Hier zeigt sich, wie absurd die alte sozialistische Losung „Ohne Gott und  Sonnenschein fahren wir die Ernte ein!“ war. Auch heutzutage haben wir allen Grund an Erntedank, dankbar zu sein.

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Die Bio-Ideologie

http://www.salonkolumnisten.com/ich-esse-kein-bio-mehr-2/

In dem zweiten Teil seines Artikels “Warum ich kein Bio esse” geht Ludger Weß auf die Salonkolumnisten der Ideologie hinter Bio nach. Unter anderem geht es dabei um die latente Rückwärtsgewandheit, die sich in den letzten Jahren noch verstärkte und daß man jene Inovationen, welche in den letzten fünfzig Jahren deutlich den Hunger in der Welt reduzierten nun am liebsten überall wieder verbannen möchte.

Warum ich kein Bio esse

http://www.salonkolumnisten.com/warum-ich-kein-bio-esse/

Regelmäßig werde ich schräg und verständnislos angeschaut, wenn ich es ablehne Bioprodukte zu kaufen oder zu essen. In diesen persönlichen Situationen kann man seine Argumente dazu meist nur kurz und am Rande anbringen. Der Wissenschaftsjournalist Ludger Wess fasst die Gesamtsituation in diesem Artikel auf Die Salonkolumnisten treffend, direkt und gut leserlich zusammen. Er geht dabei auf eine Vielzahl der Argumente der Biobefürworter ein und widerlegt sie an wissenschaftlicher Quellen und verständlicher Logik. Leider sind manche dieser Zusammenhänge aber, für den komplett Aussenstehenden, wohl nicht so einfach verständlich, wie für den landwirtschaftlichen Praktiker.  Ein zweiten Teil mit der Ideologie “Bio” folgt.

Das Weihnachtslamm

Lämmer bringt wohl kaum jemand mit Weihnachten in Verbindung, sondern eher mit Ostern. Dabei ist die Weihnachtszeit in vielen Schafbetrieben die Zeit, in der die meisten Lämmchen geboren werden. Am Heiligen Abend kann dann schonmal Hochbetrieb im Stall sein und der Weihnachtsbaum muss warten. Der erste Vorbote kam nun gestern pünktlich zum vierten Advent zur Welt. Das erste kleine Christlamm!

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Ohne zu spritzen: geht das?

http://www.spektrum.de/wissen/geht-landwirtschaft-auch-ohne-pestizide/1429861

Dieser Frage geht Lars Fischer auf spektrum.de nach. Einige kleine Unreinheiten mögen ihm verziehen sein, u.a. wenn er den Versuch der biologischen Landwirtschaft auf synthetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten erwähnt und dabei ausblendet, daß stattdessen jene Schwermetallsalze des 19. Jahrhunderts dafür dort wieder zur Anwendung kommen. Unterm Strich bleibt aber ein sehr gut zusammengefasster und auch für Laien gut verständlicher Artikel darüber, was moderner Pflanzenschutz bedeutet, ein Artikel den man getrost weiterverbreiten kann.

Überall Gift

https://www.novo-argumente.com/artikel/wer_vergiftet_unsere_lebensmittel

Leider ist dieser Artiktel von Walter Krämer auf  Novo Argumente schon fünf Jahre alt, doch glücklicherweise wurde er grade wieder neu gepostet und damit aus der Versenkung des unendlichen Netzes geborgen. Die Natur ist voll mit Giften und damit auch unser Essen. Krämer fasst treffend und gut leserlich zusammen, was wir täglich an Giften zu uns nehmen, von denen wir aber nie in der Zeitung lesen werden.

Am Ende des Artikels hätte aber ein kleiner Seitenhieb auf Bioprodukte noch einen amüsanten Abschluß gegeben. Immerhin rührt das, was viele Konsumenten als besseren Geschmack von Bioprodukten wahrnehmen, hauptsächlich von sekundären Pflanzenstoffen her, welche die Pflanze im harten Bioumfeld zu ihrem eigenen Schutze vermehrt bildet. Unter diesen sekundären Pflanzenstoffen sind aber auch eine Vielzahl der Gifte, die Krämer zuvor beachreibt.

Bauernsterben

http://www.zeit.de/2016/50/selbstmorde-schweizer-kanton-waadt-bauernpfarrer

Zu diesem Artikel könnte ich einigea schreiben und ausführen, doch meines Erachtens nach, würde nichts dem was dort beschrieben steht gerecht werden. Die Gesellschaft, aber allen voran Politik und Medien sollten diesen Artikel einmal auf sich wirken lassen und einmal darüber nachdenken, welchen Umgang man derzeit mit uns Bauern in der Öffentlichkeit pflegt.

Das heimliche Global Greening

http://www.spectator.co.uk/2016/10/the-world-is-getting-greener-why-does-no-one-want-to-know/?utm_content=buffer204ed&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer

Vom Global warming ist permanent überall die Rede, auch wenn es in den letzten 20 Jahren zu keiner wirklichen Temperatursteigerung mehr gekommen ist. Kohlendioxid hat aber auch noch einen anderen Effekt, als die mutmaßliche Temperaturerhöhung, ein Effekt, der vom Vater der Treibhaustheorie selbst beschrieben wurde und für ihn die Hoffnung auf eine großartige Zukunft ausmachte: der Düngeeffekt!

Matt Ridley beschreibt hier auf Englisch im Spectator wie die Erde in den letzten rund 30 Jahren deutlich grüner geworden ist und warum kaum jemand darüber spricht, denn der Grund liegt aller Wahrscheinlichkeit nach in den höheren Kohlendiixidgehalten und der modernen Landwirtschaft, beides ist noch unpopulärer als die positive Meldung an sich.

Von falscher Romantik

https://www.welt.de/politik/deutschland/article158503643/So-leiden-Bauern-unter-falscher-Weiden-Romantik.html

Für viele steht es fest, daß es die Blumenwiesenidylle vieler Werbebeiträge ist, welche den Verbrauchern ein falsches Bild unserer Landwirtschaft vermittelt. Dieser Artikel von Claudia Ehrenstein in der Welt widmet sich diesem Thema. Ob dabei Missstände versteckt werden, wie es auch in dem Artikel NGO-Aktivisten behaupten, hinterfragt die Autorin. Grade moderne Technologien könnten helfen das Tierwohl in den Ställen weiter zu steigern. Das es unseren Tieren derzeit schon alles andere als schlecht geht, bleibt dabei auch nicht unerwähnt. Kernproblen sei das geringe Wissen der Verbraucher über die moderne Landwirtschaft, was sicher auch in der falschen Idyllisierung seine Ursache habe.