Schlagwort-Archive: bäuerliche Landwirtschaft

Die größten Subventionsempfänger

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/landwirtschaft-das-sind-die-groessten-empfaenger-von-eu-agrarsubventionen-1.1943758

Mit diesem Bericht greift die Süddeutsche ein Thema auf, das gerne vor allem auch durch unsere eigenen Interessensvertreter, totgeschwiegen wird: die Auszahlung von EU-Direktzahlungen und anderen landwirtschaftlichen Fördermitteln an nicht landwirtschaftliche Unternehmen. Leider geht der Artikel überhaupt nicht weiter darauf ein, daß fast alle Empfänger von mehr als einer Million Euro in den neuen Bundesländern sitzen, zwar handelt es sich dabei weitesgehend um landwirtschaftliche Betriebe, jedoch sollte dabei auch einmal hinterfragt werden auf welche Weise diese wirtschaften, denn die satte Ausstattung mit Fördergeldern führt dazu, daß diese auch ausschließlich davon leben, womit sie volkswirtschaftlich eher Schaden als Nutzen bringen. Bäuerliche Betriebe könnten ein vielfaches dort erwirtschaften, jedoch sind kleinere Betriebe gegen die üppig mit Fördergeldern ausgestatteten Nachfolge-LPGen fast machtlos. Das vom Autor gefeierte Anwendungsverbot von Düngerns und Pflanzenschutzmitteln auf Greeningflächen, die die EU 2015 den Landwirten abverlangt wird das eher noch verschärfen, denn je kleiner ein Betrieb ist, desto mehr ist er auf die Gewinne angewiesen, die er von seiner beschränkten Fläche erwirtschaften kann, die Größtbetriebe der neuen Bundesländer, die schon heute oftmals “Bio” wirtschaften sind darauf keineswegs angewiesen, das Greening wird sie am wenigsten treffen

Zunehmende Kritik an der Landwirtschaft heizt Strukturwandel an

http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Zunehmende-Kritik-an-Landwirtschaft-heizt-Strukturwandel-an-1432666.html

So titelt die TopAgrar gemäß Aussagen von Dr. Willy Boß, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbands der Landgesellschaften. Boß spricht damit an, was viele landwirtschaftliche Funktionsträger immer noch verschweigen, daß immer höhere Auflagen, wie Filtererlässe und vieles mehr, sich nur noch mit größtmöglichen Einheiten wirtschaftlich kompensieren lassen. Allenb anderslautenden Bekundungen der meist grünen Initiatoren dieser unnötigen Auflagen, wird der bäuerlichen Tierhaltung damit auf langfristige Sicht der Todesstoß versetzt. Genau das gilt es einer breiten Öffentlichkeit aufzuzeigen, doch wird dieser Zusammenhang von zu vielen Repräsentanten der Landwirtschaft leider einfach ignoriert.

Der Feind meines Feindes

http://agrarmanager.agrarheute.com/aufs-korn-feindbild

Hundertprozentig unterschreiben würde ich diesen Artikel aus dem Agrarmanager-Magazin nicht wollen. Dennoch spricht etwas an, das vielen sicherlich schon durch den Kopf gegangen ist: Welche Rolle spielt eigentlich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, kurz AbL? Nach eigenem Selbstverständnis tritt sie für eine bäuerliche Landwirtschaft ein. Jedoch heißt bäuerlich für mich persönlich auch wirtschaftliche Freiheit und Selbstbestimmung. Viele Positionen die de AbL bringen aber genau das Gegenteil zum Ausdruck. Wer sich zudem noch mit anderen Organisationen, zu welchem Zweck auch immer, verbrüdert, welche ganz offen für eine Art ökologisch-staatliche Planlandwirtschaft kämpfen, macht sich endgültig unglaubwürdig, daß er für das einsteht Wasser im Namen trägt!

Debatte über den Gigantismus

http://www.svz.de/nachrichten/newsticker-nord/bauernverband-will-debatte-ueber-gigantismus-in-der-landwirtschaft-id6012951.html

Ein interessanter Artikel fand sich gestern in der Schweriner Volkszeitung. Mecklenburgs Bauernpräsident Rainer Tietböhl möchte auf dem anstehenden Landesbauerntag den Gigantismus in der Landwirtschaft zum Thema machen. Eine Debatte, die sich auch für die anderen der neuen Bundesländer anbieten würde, in denen tatsächlich industrielle Landwirtschaft auf den Nachfolgebetrieben der sozialistischen LPGen vorherrscht. Interessant ist, daß diese Debatte nun ausgerechnet aus den Reihen des Bauerverbandes kommt, der in der Vergangenheit diese Betriebe gegenüber bäuerlichen Landwirtschaften in Mittel- und Ostdeutschland eher hofiert als kritisiert hat. Es bleibt spannend, wohin die Diskussion am kommenden Donnerstag (20.03.2014) wohl führen wird.

 

Selbstbewusster auftreten

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/mayen_artikel,-Landwirte-im-Kreis-MYK-sollen-selbstbewusster-auftreten-_arid,1124269.html

Der Kreisbauernverband Mayen-Koblenz hatte zu ihrer Generalversammlung Bauernpräsident Joachim Rukwied zu Gast.  Dieser äußerte seine Bedenken, daß die Diskussionen um die Landwirtschaft sich in Zukunft noch verstärken werden. Dabei ist der Landwirt einer der bestangesehensten Berufe in Deutschland. Das Problem liege in der Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung. Landwirte müssten dabei selber in den neuen Medien aktiv werden, um dem entgegenzuwirken.  Den Bürgern müsse nahegebracht werden, daß jede neue Auflage, welche aus der Politk kommt den Strukturwandel beschleunige und die kleineren Betriebe so zur Aufgabe zwinge.

 

 

Die neuen Feudalherren

Bauern stehen auf dem Schachbrett immer in der ersten Reihe. Dieses mag auf dem ersten Blick recht positiv erscheinen, da die “erste Reihe” meistens den hochgeschätzten Persönlichkeiten einer Gesellschaft gebührt. Doch welche Gesellschaft bildet denn nun ein Schachbrett ab? Schach ist ein Kriegsspiel und so wie es im Krieg unterschiedliche Personen in unterschiedlichen Funktionen beteiligt sind, stehen die Schachfiguren für die verschiedenen Stände eines Staates. Schnell wird dabei deutlich, daß es für die Bauern keine Ehre ist hierbei in der ersten Reihe zu stehen, denn sie stehen allein dort um in vorderster Front in einem Krieg zu kämpfen, den sie nicht verursacht haben und um so die hohen Gesellschaft in ihrem Rücken zu schützen, welche das Spiel in der Regel um einiges länger überlebt als die meisten der Bauern, welche aus taktischen Gründen auch gerne mal geopfert werden. Nun ist Schach nicht einfach nur ein Spiel, die Stellung und Funktion des Bauers dort, war bis vor rund zweihundert Jahren fast eineinhalb Jahrtausende lang die Realität in Europa.

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