Das Agrarende ist nah

http://blog.klausalfs.de/4233/deutschland-vor-dem-agrarende/

Auf seinem Blog veröffentlichte Klaus Alfs diesen bemerkenswerten Text. Auf den Punkt bring er dabei, worum es sogenannten Tierrechtlern, NGOs und diversen Möchtegernumweltschützern wirklich geht und warum in dem grünen Kernprojekt “Agrarwende” ein “w” zuviel steckt.

Das Bio-Katastrophenjahr

http://m.faz.net/aktuell/stil/drinnen-draussen/oekoweinbau-vor-dem-aus-14430589.html#GEPC;s2

Wer vor rund 15 Jahren,  als der staatlich propagierte Bio”boom” seinen Lauf nahm, vor katastrophalen Ernteausfällen wie in düsterer Vergangenheit warnte, erntete seinerzeit nur Spott. Es folgte der Denkweise von Impfgegnern, wenn suggeriert wurde, das seuchenhafte Pflanzenkrankheiten oder epidemische Schädlingsausbreitung mit ihren verheerenden Folgen, wie 1918 im Steckrübenwinter oder 1845 in Irland heute nicht mehr vorkommen könnten. Jahrelang schient das ganze auch zu funktionieren. Bio produzierte zwar mit mehr Arbeitsaufwand nur den halben Ertrag, aber was war man nicht alles bereit für die gute Sache zu tun. Daß im Biobereich auch gespritzt wurde und das mit deutlich unweltschädlicheren Mitteln als im konventionellen Bereich, wurde dabei gerne ausgeblendet. Es brauchte tatsächlich eineinhalb Jahrzehnte, um zu zeigen daß großflächiger Bioanbau ein Spiel mit dem Feuer ist, ein gefährliches Spiel mit unserer Nahrungsmittelversorgung, die für viele ausschließlich aus dem unerschöpflichen Quell des Supermarktregales zu sprudeln schien.

Oliver Bock stellt hier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Bereich heraus, den es dieses Jaht besonders hart getroffen hat, den Bioweinbau. Die gleiche Problematik traf aber auch weite Teile des organischen Kartoffelbaus bei der Bekämpfung der Kraut- ubd Knollenfäule. Das umweltgefährdende Schwermetall Kupfer war bei ständigen Nieselregen und dauernder Blattfeuchte nicht in der Lage den Erregern nennenswert Paroli zu bieten. Wie sehr auch die Biolandwirtschaft auf Pflanzenschutz angewiesen ist, trat tatsächlich erst jetzt für die Öffentlichkeit deutlich zu Tage, als dir Biolanfwirte nach mehr Möglichkeiten schrien.
Selbst den Getreidebau hat es dieses Jahr hart getroffen. In der Schweiz wurden dank eines Förderprogramms zum Verzicht auf Fungizide (Pilzbekämpfungsmittel) statt wertvollem Brotgetreide tausende Tonnen Sondermüll produziert (Mit blauem Auge davongekommen). Wenigstens ist man dort ehrlich genug es auszusprechen, daß dieses in der Vergangenheit zur Hungersnot geführt hätte und es heute allein deswegen nicht der Fall ist, weil man mit ausreichenden Geld sich ersatzweise vom Weltmarkt bedienen kann. Das reiche Europa kauft somit den hungernden und armen Kindern der Dritten Welt die Nahrung vor der Nase weg um selber weiter einen fälschlich grünen Weg gehen und predigen zu können.

Afrika hungern lassen

https://schillipaeppa.net/2016/10/01/lasst-afrika-in-ruhe/

Was am 07.Juni diesen Jahres im EU-Parlament als Resolution verabschiedet wurde, kann einem schon mehr als schockieren. Mit der Forserung Grüne Gentechnik aus Afrika fernzuhalten, wurde nichts weniger beschlossen als Afrika von einer der Zukunftstechnologien des 21.Jahrhunderts und einem wichtigen Bauszein zur Bekämpfung des Hungers ausschließen zu wollen!

Auf ihrem Blog Schillipaeppa.de präsentiert Susanne Günther die Übersetzung eines eindringlichen Briefes eines kenianischen Bauern, der die EU-Parlamentarier aufruft, endlich die koloniale Bevormundung Afrikas zu beenden und die Afrikaner endlich ihren eigenen Weg gehen zu lassen.

Die im Anschluß präsentierten Zitate aus Resolution und von Abgeordneten lassen ebenso aufhorchen. Maria Heubuch von Bündnis 90/Die Grünen sieht es sinngemäß als schweren Fehler an, daß die von Norman Borlaug angestoßene Grüne Revolution bisher unzähligen Millionen Menschen das Leben gerettet hat. Einen Fehler, den man in Afrika nicht wiederholen dürfe, weil ansonsten die Zahl der landwirtschaft Betriebe und die Biodiversität abnehmen könne. Grade, wer wie ich, schoneinmal die durch extensive Viehhaltung leergeräumte und restlos abgraste Landschaft, die weite Teile des Senegals ünerzieht, gesehen hat, wird sich auch bei Angst um die Biodiversität an den Kopf packen.

Nüchterner Blick

https://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article158305265/Deutsches-Teufelszeug.html

Einen solchen wirft der Wissenschaftsjournalist Dirk Maxeiner auf Welt.de auf Übernahme von Monsanto durch Bayer. Für Bayer scheint es in Zeiten von Energie- und Agarwende eine schiere Überlebensstrategie zu sein, für die lautstarken Gegner des Deals eine Glaubensfrage. Eines ist es sicherlich nicht der Weltuntergang oder die Lösung aller Ernährungsfragen. Maxeiner schlägt den Ton an, der vielen heutigen Debatten gut tun würde: Nüchternheit und Sachlichkeit.

Grüner Etikettenschwindel

http://blogagrar.de/2016/08/22/etikettenschwindel-und-waehlertaeuschung/#comment-49717

Was Jupiter darf, darf der Ochse noch lange nicht. So ähnlich lautete ein Sprichwort im alten Rom und so ähnlich muss wohl auch das Motto der Grünen im aktuellen Kommunalwahlkampf in Niedersachsen sein. Bernhard Barkmann stellt auf seinem Blogagrar Wunschbild und Wirklichkeit gegenüber. 

Übermenschliche Kornkreise

Immer wieder tauchen im Frühsommer faszinierende Kornkreise mit einer geheimnisumwogenden Aura auf. Für Ufologen und andere Aluhutträger sind die Verursacher dieser konzentrischen Kreise klar übermenschlicher, ja sogar außerirdischer Natur. In der Regel wird dabei jedoch ganz menschlicher ein anonymer Künstler als Urheber dahinter stehen, wobei innigst zu hoffen ist, daß er sein Kunstprojekt mit dem jeweiligen Landwirt abgesprochen hat und eine angemessene Entschädigung ausgehandelt wurde, denn je nach Größe entstehen durch diese Kreise erhebliche Schäden am Getreide.

Kornkreise_Rehwild_Balttzeit_Brunft_Weizen.jpg

Dennoch, es gibt sie, die übermenschlichen, wenn auch nicht außerirdischen, Kornkreise und davon entdeckte ich nun nach der Ernte welche auf den Stoppeln meines Weizens. Hier war kein Künstler am Werk und niemand hat sie mit mir abgesprochen, doch wer ist der Urheber dieser Kreise? Diese Antwort lässt sich ganz ohne geheime Kraftfelder und außerirdischem Hinzutun erklären, es waren liebestolle Rehen. Zur Erntezeit findet die Brunft, die sogenannte Blattzeit, der Rehe statt. Der Rehbock muss dabei tagelang hinter der Ricke, dem weiblichen Reh, hinterherlaufen bis es zur Paarung kommt. Oftmals laufen die beiden Rehe dabei quasi ewig stumpf im Kreis, wobei der schon reife Weizen durch ihre Tritte ausgedroschen wird und besonders in diesem feuchten Sommer frühzeitig auf dem Boden zu keimen beginnt. Das Resultat sind dann solche grünen Ringe im Weizen.

Die muffigen Sekten unserer Zeit

http://m.welt.de/vermischtes/article157768576/Biolaeden-die-muffigen-Sekten-unserer-Zeit.html

sind für Oliver Rasche so manche kleine Bioläden. In dieser herrlich amüsanten Polemik aus der Welt schildert er trefflich die dort verkehrende Klientel. Interessant ist seine Beschreibung deshalb, weil es ebend diese Leute mit ihrer falschen moralischen Überheblichkeit sind, die uns Bauern ständig versuchen unser Handwerk zu erklären.

Mit blauen Auge davongekommen

http://www.nzz.ch/zuerich/aktuell/kanton-zuerich-besonders-betroffen-missernte-provoziert-agrar-kontroverse-ld.108997

Während bei uns noch immer heftig die Debatte um Extensivierung und angebliche Ökologisierung der Landwirtschaft mit Kampfbegriffen wie “Agrarwende” geführt wird, sind unsere südlichen Nachbarn in der Schweiz schon ein Stück weiter, wie Andreas Schürer von der Neuen Zürcher Zeitung berichtet. Auch dort führt der feuchte Sommer derzeit für massive Probleme bei der Ernte, doch bereits im Vorfeld wurde durch die Witterung einiges an Getreide unbrauchbar. Undzwar solches, das gemäß eines neuen Förderprogrammes ohne Einsatz von Fungiziden angebaut wurde. Die Lücke in der Ernte könne die Schweiz nur durch Importe decken, ist in dem Artikel zu lesen, daß dieses Importgetreide an anderer Stelle dann aber fehlt und die wohlhabenen Schweizer dem hungernden und v.a. armen Kind in Ostasien oder Zentralafrika die letzte Nahrung vom Weltmarkt wegkaufen, wird dabei getrost ausgeblendet. Daß moderner Pflanzenschutz vor allem zu einer Absicherung unserer Ernten führt und in optimalen Jahren tlw. nur geringe Ertragsvorteile bringt, wird dabei sofort von einem Relativierer der im Artikel zu Wort kommt erwähnt, was aber dennoch nichts daran ändert, daß massive Mengen an Getreide fehlen, bzw. so dermaßen verdorben sind, daß sie nicht mal mehr als Viehfutter taugen würden. Die gesamte Problematik von Schimmelpilzgiften im befallenen Getreide findet in dem Artikel leider keine Erwähnung, dabei sind die meisten von ihnen schon in Spuren gesundheitlich um ein Vielfaches bedenklicher als irgendwelche kaum messbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Allein deswegen sollte man solche Extensivierungsprogramme stets kritisch hinterfragen. Daß man die Situation dadurch zu retten versucht durch neue Mahlverfahren aus minderwertigen Futtergetreiden ein noch irgendwie brauchbares Mehl zu gewinnen, erinnert einen dabei eher an Kriegs- und Krisenzeiten denn an eine moderne Zivilisation des 21. Jahrhunderst in dem wohl reichsten Staat Mitteleuropas!

Gefährliche Erntejagd

http://www.outfox-world.de/news/sek-einsatz-stoppt-erntejagd.html

Daß Erntejagdten gefährlich sind, ist schon lange bekannt, daß einige sie deswegen auch für rechtlich fragwürdig halten, ist ebensowenig neu. Neu und besonders skuril ist jedoch ein Fall aus Baden-Württemberg, über den hier der Jagdblog Outfox-World berichtet. 

Wenn ein ahnungsloser Autofahrer bei mutmaßlich mehreren, kurz hintereinander abgefeuerten Schüßen die Polizei alarmiert und diese, bei der derzeitigen Lage, mit entsprechenden Truppen anrückt, ist keinem ein Vorwurf zu machen. Fraglich ist jedoch, wie der Einsatz letztlich konsequent von Spezialkräften durchgezogen wurde, wo längst hätte klar sein müssen, daß es sich um eine Jagd und keinen Amoklauf handelt.Ist es das Ergebniss zunehmender Entfremdung vieler Menschen von ländlichen Lebensgewohnheiten oder handelt es sich einfach um menschliches Versagen auf Grund der angespannten Lage, daß man in einer Jagdgesellschaft gefährliche Amokläufer sieht? 

Landwirtschaft im Klimawandel

http://www.deutschlandradiokultur.de/ohne-pflug-auf-den-acker-landwirte-passen-sich-dem.976.de.html?dram:article_id=361762

Ernst Ludwig von Aster widmet sich auf dem  Deutschlandfunk der Frage, wie sich die Landwirtachaft mit dem Klimawandel verändert. Anhand mehrerer Betriebe werden Chancen, Herausforderungen und Probleme in diesem interessanten Radiobeitrag präsentiert. Sicher lässt sich über den tatsächlichen Beitrag der Landwirtschaft zum Klimawandel trefflich streiten, ebenso mögen dem einen oder anderen bestimmte Aussagen sauer aufstoßen, wobei manch davon nichteinmal in die Urheberschaft von Asters fallen. Woher bspw Herr Helm die Behauptung nimmt, daß die Getreideerträge zurückgehen würden und Landwirte dies mit immer mehr Chemie zu kompensieren versuchen, bleibt offen. Dem Autor werden solche Aussagen nicht einmal aufgefallen sein, wenn er doch selbst von den Agrarkonzernen spricht, die in Deutschland neben armen Kleinbauern das Land bewirtschaften und solidarische Landwirtschaft als kommenden Trend präsentiert, wobei diese gemessen an der Gesamtzahl der Betriebe nur ein winziges Randphänomen darstellt.

Wer sich mit landwirtschaftlichen Hintergrund den Artikel anhört oder durchliest, sei also vorgewarnt. Für den Laien jedoch, ist er durchweg empfehlenswert, zeigt er doch mit welchen Fragestellungen und Problemen die praktische Landwirtschaft alltäglich zu kämpfen hat.