Schlagwort-Archive: Tierhaltung

Selbstgemachte Probleme

http://wr.m.derwesten.de/dw/staedte/hagen/nitrat-belatung-eu-kommission-kritisiert-bundesregierung-id11319446.html

Ein paar Wochen herrschte gefühlt Ruhe, doch jetzt wird wieder zum Halali auf die Nitrat-Sau geblasen um sie so durch jedes Dorf zu treiben. Die EU-Kommission ermahnt die Bundesregierung etwas gegen die angeblich zu hohen Nitratwerte im Grundwasser zu unternehmen. Diese ziert sich aber, vermelden doch die Wasserwerke das sauberste Grundwasser seit Jahren (Versiffte Brunnen und geschönte Statistiken). Statt dessen macht sich die Meute der meist grünen Landesumwelt- und einiger Anti-Landwirtschaftsminister auf um nachzusetzen und ihr Lieblingsfeindbild, die konventionelle, industriebäuerliche oder bäuerlich-industrielle Landwirtschaft endlich zur Strecke zu bringen, in der sie nicht nur den Hauptverursacher des angeblichen Nitratproblems sondern auch gleich noch einen Schuldigen für alle anderen Sorgen der Welt, angefangen von Hunger, über Klimaerwärmung, Krieg, Flucht, Urwaldrodung usw. sieht.

Natürlich wehrt sich unsereins indem er ruhig und sachlich auf die bereits erwähnten Wasserwerke verweist. Doch was interessieren einem die Wasserwerke und unser Versorgungsnetzt? Wir sind ja nicht der Rest Europas! Schuldergeben wie wir Deutschen sind, melden wir nicht irgendwelche Brunnen nach Brüssel. Für Europa nur das Beste, also halt auch nur unsere besten Siff-Brunnen mit den astronomischsten Nitratwerten. Das passt manchen Grünen dann zwar auch nicht, weil es dann ja so aussehe als hätte man ein so dünnes Messnetz wie nichteinmal in Zentralsibieren, aber egal der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel, so kann das Land mit einem der saubersten Grundwässer Europas wenigstens stolz von sich behaupten Nitratweltmeister zu sein.

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Diese Abbildung zeigt die Verteilung und den Belastungsgrad mit Nitrat der gemeldeten Messbrunnen in Europa.
Quelle: http://www.hlug.de/fileadmin/dokumente/wasser/hydrogeologie/Fortbildungs-_und_Vortragsveranstaltungen/Grundwassertag2014/Messnetz_Nitratrichtlinie_Neumann.pdf

In der Präsentation (Quelle), der das Bild entstammt, finden sich dazu weitere Informationen, bzw es wird noch näher auf das geschilderte Problem eingegangen, als ich das hier an dieser Stelle tun möchte.

Leider gibt es für den Titel des Nitratweltmeisters weder frenetische Autokorsos noch einen Preis zu gewinnen. Es gibt leider nur einen Preis zu zahlen,  was sicher wiedereinmal wir Bauern übernehmen dürfen: Dankeschön!

Schluss mit der Rumtrampelei

http://volksfreund.de/nachrichten/region/wittlich/aktuell/Heute-in-der-Wittlicher-Zeitung-Ich-bin-es-satt-dass-man-auf-uns-rumtrampelt;art8137,4380291
Christoph Strouvelle berichtet in diesem Artikel des Volksfreund von der Mitgliederversammlung des Kreisbauernverbandes Bernkastel-Wittlich. Vom Grundprinzip eine regionale Kleinigkeit, wären da nicht die deutlichen Worte die der Vorsitzende zur Eröffnung fand und die der Autor direkt zu Anfang seines Artikel wirken lässt. Es seien nicht nur die verfallenden Preise die der Landwirtschaft zu schaffen machen, er habe es satt, daß ständig von allen Seiten auf einem herumgetrampelt wird. Schade das die Verbreitung dieser Regionalmeldung vermutlich weitestgehend regional bleiben wird, schildert er doch klar in welcher Lage und Gemütszustand sich die deutsche Landwirtschaft derzeit befindet.

Der eigenen Sache einen Bärendienst erwiesen

Was schon länger gemunkelt wurde ist nun amtlich: die WHO hat in ihrem neusten Krebsbericht nach Matetee, Friseurhandwerk und Glyphosat nun auch Fleisch und besonders verarbeitetes Fleisch aufgenommen. Während sich nach der Listung des Glyphosats in diesem Frühjahr in die Rubrik “Eventuell, möglicherweise unter Umstämöglicherweise krebserregend” noch eine Welle der Bestürzung und Panikmache durch allerhand Medien, Politiker und NGOs nach sich zog, hat der Neueinsteiger in dieser obskuren Hitparade eher für konträre Reaktionen gesorgt. Natürlich durften die Vegetarier und Veganer nicht fehlen, die darin wieder sofort eine Möglichkeit sahen ihren Lebensstil zu propagieren, in der Breite hörte man jedoch eher anderes. Das WDR-Format Quarks und Co, welches in der Vergangenheit bei solchen Themen nicht unbedingt durch Sachlichkeit und Fakten glänzen konnte, rechnete spontan vor, wie Belanglos die Aussage eige tlich ist und legte anschließend sogar nochmal einen Beitrag mit den gesundheitlich positiven Aspekten des Fleischverzehr nach. Aber es geht noch besser. Der Postillion titelte, daß die Bahn nach der Einstufung von Fleisch nun Wurstesserbereiche als Analogie zu den Raucherbereichen auf ihren Bahnsteigen einrichten wolle. Auf Chefkoch.de wurden binnen kürzester Zeit dutzende nicht wirklich ernst gemeinte Rezepte für “Krebsfleisch” eingestellt. Die Macher des Krebsreports haben ihrem Anliegen ganz offensichtlich einen Bärendienst erwiesen. Während unsereins über die Listung des Glyphosats permanent diskutieren und argumentieren musste ohne wirklich Verständniss für den Erhalt des Wirkstoffes zu ernten. Kommt nun Otto-Normalverbraucher ganz von alleine zu der Erkenntniss, was uns diese Liste tatsächlich zu sagen hat…

Alles gegen den Klimawandel

http://www.spektrum.de/news/wie-wird-die-kuh-klimafreundlicher/1359659

Geht es darum den Klimawandel stoppen zu wollen, scheint kein Ansatz tabu zu sein. Wie Spektrum berichtet, haben US-Forscher ein Futterzusatz entwickelt, der die bakterielle Veratmung bei Wiederkäuern und somit die Methanemission verringern kann, getestet. Das hierdurch logischerweise auch die Futterverwertung der Tiere deutlich verbessert wird, lässt sich dabei gut in der Euphorie der Klimarettungslösung mit einbauen. Würde hingegen ein landwirtschaftliches Fachmedium dieseb Zusatz als neuen Ansatz zut Effizienssteigerung in der Rinderhaltung preisen und die Klimarettung als großartiges Nebenprodukt preisen, könnte man sich sicher sein, daß damit ein weiterer Sturm der Entrüstung über die “profitgierige Agrarindustrie” hereinbrechen würde. Es kommt halt darauf an wie man Inovationen präsentiert!

Der demokratische Griff ins Kühlregal

http://www.theeuropean.de/carl-albrecht-bartmer/10325-zukunft-der-massentierhaltung#10325

DLG-Präsident CarlAlbrecht Bartmer beschreibt in diesem hervorragenden Beitrag im The European welche elitäre Scheindebatte um unseren Fleischkonsum und die Tierhaltung in Deutschland geführt wird. Ob wir überhaupt Fleisch essen wollen und wie dieses produziert werden soll, darüber stimme, so stellt Bartmer deutlich herraus, der Verbraucher täglich demokratisch durch seinen Griff in die Kühltheke ab.
Ein absolut lesenswerter Artikel der jedem verdeutlicht wie dünn die Argumentationslage des Ökomainstream ist.

Frankreichs Pragmatismus

http://www.vwl-ost.ch/aktuell/

Was in Deutschland bisher noch völlig undenkbar erscheint und dessen bloße Erwähnung einem Strafanzeigen beschert (PETAs Anzeigenabteilung) wird jetzt in Frankreich Realität: der Abschuß von Wölfen.

Hier zeigen sich mal wieder die Wirkung von typisch französischen, revolutionsartigen Protesten. Landwirte, die in den letzten 12 Monaten über 8000 Tiere an Wölfe verloren hatten, blockierten mit ihren Schafherden gezielt Tour-de-France-Etappen. Und die Antwort aus Paris kam tatsächlich: Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal gab jetzt den Abschuss weiterer Wölfe frei. Dieser Schritt war dabei mit der Abstufung des Wolfes vom Status “streng geschützt” zu “geschützt”, wodurch mit Sicheheit auch weitere Handlungsmöglichkeiten geschaffen wurden.

Aud der Seite des schweizerischen Vereins zum Schutz der Weidetierhaltung und ländlichen Raums finden sich viele weitere Berichte welche Probleme dort nicht nur der Wolf bereitet und wie in diesen Ländern damit umgegangen wird.

PETAS Anzeigenabteilung

http://m.taz.de/Tierrechtler-zeigen-Bauern-an/!5214917;m/

Die Tierrechtsorganisation PETA scheint eine eigene Anzeigenabteilung zu unterhalten. Nein, dabei geht es nicht um den Werbetat dieser radikalen Vereinigung sondern um die planmäßige Difamierung aller die es wagen ihnen zu widersprechen.
Nach unzähligen unbegründeten Anzeigen gegen Bauern denen ihre Ställe abgebrannt waren, steht nun der brandenburgische Bauernbund Vorsitzende Reinhard Jung in ihrem Visier, weil er in einem Interviewmit der taz einen schärferen Umgang mit Wölfen forderte. Der Abschuß von Wölfen dürfe kein Tabu sein, wenn man auch zukünftig Tiere auf der Weide halten wolle. Für PETA ein eklatenter Tabubruch gegen ihr gewünschtes Denkverbot. Die Forderung etwas zu legalisieren was jetzt noch verboten ist, ist für sie bereits der Aufruf zu einer Straftat. Morddrohungen aus ihrem Sympatisanten- und Dunstkreis bewerten sie hingegen, oh wunder, als völlig irrelevant.

Der Wolf und seine Folgen

http://www.az-online.de/altmark/kloetze/das-wollen-nicht-noch-einmal-antun-5248662.html

Die Gegend um das kleine Altmarkstädtchen Klötze ist geprägt von seiner stark hügeligen und dicht bewaldeten Endmoränenlandschaft, in der es durchaus Ecken gibt, die man als unzugänglich bezeichnen könnte. Hier fühlt sich ein neuer, alter Bewohner wohl: der Wolf!
Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt und viele Leute halten sich dort noch selber ein paar Tiere, meistens rein als Hobby, oft mit dem Hintergedanken ihre alten Resthofstellen so abzuweiden. Beides zusammen bildet es jedoch keine gute Kombination, Wölfe und kleine Privattierhaltung.

Klötze liegt keine 40km von mir entfernt und ich kenne die Gegend recht gut. Viele haben dort den angeblich so scheuen Wolf selber schon zu Gesicht bekommen, die Jagdreviere scheinen zunehmend leergefegt und auch eine ganze Reihe von Weidetieren sind ihm schon zum Opfer gefallen, auch wenn von offizieller Seite jeder Fall, der sich nicht hundertprozentig belegen lässt, die Anerkennung verwehrt bleibt.

Der Fall über den die Altmark Zeitung hier berichtet ist ein solcher. Wenn ein kleiner Halter, wie in diesem Fall, nun deswegen seine Haltung aufgibt, mag das ziemlich unbedeutend klingen dennoch findet hier in fundamentaler Wandel statt!

In der heutigen Zeit, wo niemand mehr für seine Ernährung auf seine drei, vier Schafe oder Zieglein angewisen ist, wird kaum jemand hierfür noch die hohen Kosten für eine Wolfsprävention auf sich nehmen. Kleine Privattierhaltungen werden wohl endgültig aus den Dörfern verschwinden, auch wenn die grünen Zeitgenossen in ihr immer das Ideal sehen. Das wird auch nicht ohne Folgen für die professionelle Landwirtschaft bleiben, denn verschwinden die Tierhalter, wird in den Dörfern auch das Verständnis für die Tierhaltung verschwinden!

Dogmatismus und Doppelmoral

http://m.huffpost.com/de/entry/7805256?utm_hp_ref=blogs

Zwischen diesen beiden Begriffen besteht ein enger Zusammenhang,  wie Daniel Burow von der Huffington Post in seinem Artikel anhand der Tierrechtler-Bewegung offenlegt. Während für ein Verbot von Circustieren und langfristig für ein Verbot der Tierhaltung an sich demonstriert wird, führt man wie selbstverständlich Pfiffi an der Leine mit sich.

Es ist leider kein umfassender Artikel der sich mit der Abstrusität dieser Weltanschauung befasst, aber gerade durch seine Knappheit regt er zum eigenen Nachdenken über das Handeln und Denken dieser Gruppierungen an.

Um den Ruf der Bauern bemüht?

http://www.welt.de/politik/deutschland/article142986938/Diese-Irrtuemer-versauen-den-Ruf-der-deutschen-Bauern.html

Kurz nachdem die Neue Zürcher Zeitung in einem ihrer Onlineartikel für mehr Verständnis den Bauern gegenüber warb (Wie man mit Landwirten umgeht), versucht sich nun auch Die Welt an diesem brasndaktuellen Thema. Ähnlich dem Artikel der NZZ fast auch dieser etwas kurz, nur stellt sich beim genauen Lesen auch eine andere Frage: Geht es der Welt wirklich darum den Ruf der deutschen Bauern zu wahren? Auf dem ersten Blick vielleicht, möchte man doch angeblich an Hand einiger Beispiele die zunehmenden Kampagnen gegen uns Bauern den Wind aus den Segeln nehmen. Doch statt die Argumente dieser Beispiele konkret zu widerlegen werden sie teilweise eins zu eins wiedergegeben, wenn beispielsweise die fragwürdige Behauptung unkommentiert dahingestellt wird, daß die deutsche Landwirtschaft eine doppelt so hohe Umweltbelastung wie der Starßenverkehr hätte, ja sogar für die Hälfte aller Belastungen überhaupt verantwortlich sei.

Grundsätzlich ist jeder Artikel der die massive Rufschädigung der deutschen Bauern thematisiert zu begrüßen, trotzdem stellt sich die Frage, welche Intuition hinter diesem stand. Ist der Artikel einfach nur schlecht gelungen, vielleicht auch weil er intern als Pflicht angesehen wurde das ehemals ausgeprägte konservative Profil des Blattes in dieser Thematik nicht gänzlich zu verlieren, insbesondere nachdem gerade die NZZ diese aufgegegriffen hatte? Es lohnt sich auch zu schauen, wer diesen Artikel verfasst hat. Claudia Ehrenstein, hatte sich Anfang April bereits in einem anderen Artikel der Welt mit eben dieser Umweltbelastung befasst, von daher ist es kaum verwunderlich, daß sie diese jetzt so stehen lässt (http://www.welt.de/politik/deutschland/article139249559/Studie-legt-Oeko-Suenden-der-Massentierhalter-offen.html). Auch weitere Artikel ihrer Historie beid er Welt zeigen, daß sie sich bisher nicht damit hervorgehoben hat oft angeführte Mythen und Irrtümer über die Landwirtschaft zu hinterfragen. Hoffen wir, daß sich das durch ihren eigen Artikel zukünftig ein wenig bessert!