Der Focus hat es diesmal getan: er berichtet über angebliche Glyphosatfunde in konventionellen Bieren. Wie schon bei den etwa gleichlautenden Meldungen der vergangenen Jahre, wird weder danach gefragt ob das was gefunden wurde überhaupt eine Relevanz hat, noch ob wo das Glyphosat eigentlich herkommen soll. Selbst zur schon lange nicht mehr zulässigen Sikkation macht dieses Totalherbizid keinen Sinn in Braugerste. Vielmehr müsste hinterfragt werden, was eigentlich gefunden wurde? Denn Glyphosat selbst ist sehr instabil, weshalb man in der Regel sein Abbauprodukt AMPA nachweist. Da dieses aber auch das Abbauprodukt vieler Spülmittelbestandteile ist, könnte das angebliche Glyphosat tatsächlich eher die fehlerhafte Spülmaschine der Brauerei sein. Doch das ist vielen Qualitätsjournalisten offenbar zu kompliziert.
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Privater Feldzug gegen Holzheizungen
Die Gründe, warum grade zunehmend gegen die Nutzung von Holz als Brennstoff geschossen wird, sind gewiss vielfältig. Einer der Hauptargumentatoren scheint aber eher einen privaten Feldzug gegen den Kaminofen seines Nachbarn zu führen, als sachdienliche Fakten zu liefern, wie hier Agrarheute berichtet.
Verbieten und woanders zukaufen
Wie so oft bringt es Christian Lohmeyer hier treffend auf den Punkt. Wir verbieten mehr und mehr Produktionsweisen bei uns in Deutschland und kaufen und dann Lebensmittel aus dem Ausland zu, die unter genau diesen Bedingungen produziert wurden. Dabei spielt nicht einmal eine Rolle, ob ein hier verbotenes Pflanzenschutzmittel tatsächlich gesundheitsgefährdente Rückstände in der importierten Ware hinterlässt. Das alles geht nur so lange gut, wie unsere volkswirtschaftliche Kaufkraft und ein reibungsloser Welthandel uns diesen Import ermöglichen. Daß das nicht selbstverständlich ist, merken wir aber bereits dieser Tage.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=4244291232353658&id=100003184682039
Esst was Euch schmeckt!
Zu dieser Schlussfolgerung muss man wohl, laut Uwe Knop in seinem Artikel Nichts Genaues weiß man nicht auf der Seite von Novo Argumente kommen.
Er bezieht sich dabei auf zwei kürzlich veröffentlichte Metastudien, die einmal den Zusammenhang von Ernährung und Krebs und den von psychischer Gesundheit zu Vegeterismus untersuchten.
Während erstere keine statistisch belegbaren Zussmmenhänge fand und man somit zur Erkenntnis kommen muss es gibt keine Ernährungsweise, die Krebs in irgendeiner Weise fördern oder verhindern kann, sah das Ergebnis der anderen schon anders aus: vegetarische Ernährung und Depressionen sind eng miteinander verknüpft. Knop weißt dabei ganz korrekt darauf hin, dass Statisken jedoch stets nur beschreiben und nie erklären können. Ob vegetarische Ernährung depressiv macht oder Depressionen vegetarische Ernährung fördern oder vielleicht noch was ganz anderes die Ursache ist, bleibt offen. Anders als allgegenwärtig konnotiert, ist nach diesen Erkenntnissen Vegetarismus jedoch nicht unbedingt positiv zu sehen, das jedoch, so auch der Autor, wird man kaum woanders zu lesen oder hören bekommen, passt es doch nicht ins Weltbild.
Dorf ist, wo die Nazis sind
Augstein und Blome soll wohl der Versuch des Öffentlich-rechtlichen sein, dem Gebührenzahler seine Ausgewogenheit vorzugauckeln. Doch mehr als ein misslungener Versuch eines rechts-links Streitgespräches ist dort nie rausgekommen, wie diese, aus meiner Sicht besonders misslungene Folge, bestens präsentiert.
“Dorf ist dort wo alle wegwollen, weil dort nur noch Nazis sind.”, haut Spiegel-Erbe Augstein raus, der dabei selbst, kostümiert im schwarzen Kampfanzug faschistischer Schlägertrupps der Städte unserer Zeit, auftritt. Alles was die abgehängten auf dem Lande benötigten sei Geld. Das passt doch hervorragend zur Diskussion die “Bauernmilliarde”. Wirklich sinnvolles weiß Herr Blome darauf auch nicht zu entgegnen, auch wenn er immer wieder sein eigene Ländlichkeit mit geringer Glkaubwürdigkeit zu betonen versucht.
Nein, es braucht nicht primär Geld auf dem Lande und die Überheblichkeit der verstädterten Bevölkerung ist auch kein neues Phänomen. Beindruckend wie beide Duellanten den Kern des Problems umschiffen, und zwar wie immer neue Gesetze, Vorschriften und Standarts das Leben auf dem Land zunehmends unmöglich machen. Viele Bäckereien, Schlachtereien, Kaufmannsläden haben nicht primär aus Kundenmangel schließen müssen, sondern weil die Kosten immer neuer Auflagen sich aus ihren begrenzten Umsätzen nicht mehr tragen ließen. An diesem Punkt ist jetzt die Landwirtschaft angelangt und an diesem Punktsind jene angelangt, die täglich große Strecken fahren müssen und hierfür zukünftig ordentliche CO2-Aufschläge blechen dürfen.
In der Summe: dieses Streitgespräch kann man sich sparen!
Nicht nur schwarz-weiß
Bio ist gut, zukunftsweisend, unfehlbar, emotional. Konventionell hingegen ist kalt, profitgierig schädlich. So zumindest kommt einen das etablierte Narrativ unserer Medien vor, wenn sie über unsere Landwirtschaft berichten. Für die FAZ gilt das bei diesem Artikel nicht. Sie löste sich aus diesem Tunnelblick und zeigt einen Biobetrieb mit seinen ganz alltäglichen Sorgen. Bemerkenswert ist, daß hier zur Sprache kommt, daß das vieles nur mit billigen und vor allem willigen Arbeitskräften aus Südosteuropa möglich ist. Während sich die Bioklientel gerne über die angebliche Ausbeutung an bösen konventionellen Schlachthöfen echauffiert, spielt dies in der Produktion ihres bessere-Welt-Gemüses keine Rolle. Vielmehr noch, wird es als das besondere Qualitätsmerkmal gesehen. Vermutlich würden solche Schwärmer nicht einen halben Tag der üblichen Plaggerei durchhalten. Wer einmal gesehen hat, wie Dutzende Arbeiter wochenlang bäuchlings auf dem Gurkenflieger liegen um mit ihren Finger Unkraut aus Gemüsekulturen zu zupfen, muss sich wirklich die Frage stellen, ob solche Arbeiten einer entwickelten Industrienation würdig sind. Wir diskutieren über irrwitzigste Arbeitsschutzvorschriften, schauen aber weg, wenn vor unserer Haustür Knochenarbeit und körperlichen Verschleiß für ein Lifestyleprodukt abverlangt wird!
Mit den oft undurchsichtigen Subunternehmerstrukturen der Schlachtereien wird sicher vieles nicht korrekt ablaufen, die Beschäftigungsbedingungen scheinen aber immer noch weitaus besser als in den Heimatländern der Arbeiter zu sein. Wäre dies nicht dee Fall, ihre Posten an den Fließbändern hier wären schon längst verwaist. Daß sich hingegen in der (Bio)Landwirtschaft immer weniger Menschen für die Knüppelarbeit finden und man schon begierig außerhalb der EU nach willigen Arbeitern Ausschau hält, sollte einem da umso mehr zu denken geben.
Es ist ein Weckruf
https://www.youtube.com/watch?v=DGVkuufi_HA
Seitdem Udo Pollmer sein Format auf dem Deutschlandfunk verloren hat und nur noch über den Youtube-Kanal Das Eule seine Beiträge bringt, scheint sich auch seine Sprache verändert zu haben. Sie ist deutlicher, angreifender, schonungsloser, als man sie bisher kannte. Schonungslos geht er hier auch mit der ewigen Schönmalerei der Biolandwirtschaft gegenüber ihren konventionellen Kollegen vor. Ab der zweiten Hälfte seines Beitrages macht er die konventionellen Landwirte selbst für die Misere verantwortlich, die sich alles gefallen lassen und sich nicht dagegen wehren würden. Mir selbst haben diese Worte deutlich inneren Widerspruch und Provokation ausgelöst, da wir uns nun schon seit Jahren mit Händen und Füßen dagegen wehren und es am Ende immer schlimmer geworden ist. Nur wer es realistisch betrachtet: wir sind nur wenige unserer Zunft, die dies aktiv betreiben. Wir dürfen seine Vorwürfen hier keinesfalls als Angriff verstehen, vielmehr muss es ein Weckruf sein. Ein Weckruf an alle, die immer noch ameisenfleißig ihrem Tagwerk nachgehen und nur am Ess- und Stammtisch über den politisch-medialen Feldzug gegen uns Bauern meckern: geht raus und macht was: schreibt in den sozialen Netzwerken, ladet Gäste auf die Höfe, demonstriert, schreibt Leserbriefe, macht Spritzfenster, geht zu Euren Zeitungen, geht in die kommunalen Räte und Vorstände und seit offensiv (nicht aggressiv)! Es ist fünf nach zwölf!
Stillschweigend unter unseren Füßen
https://m.focus.de/politik/deutschland/kanalisation-chaos-im-untergrund_aid_150517.html
24 Jahre ist dieser Artikel nun schon alt. Geändert hat sich seitdem recht wenig, außer daß der Wassersparwahnsinn ab Anfang der 2000er zu stehender Brühe in den Röhren und damit zu weiterem Gammel der Kanalisation geführt hat.
Damals ging man bereits von bis zu 500 Mio m3 Abwasser aus, das einfach so ins Grundwasser gelangt!!
Im Vergleich dazu: das Gülleaufkommen der deutschen Landwirtschaft beträgt ca 300 Mio m3 und die wird genauestens kalkuliert und dosiert in den Wurzelraum wachsender Pflanzen ausgebracht, wo die enthaltene Nährstoffe nahezu vollständig aufgebraucht werden!
Während der Landwirtschaft weitere, völlig sinnlose und schädliche Fesseln auferlegt werden sollen, gilt inzwischen ein Drittel Abwasserverlust in der Kanalisation offiziell als normal. Abwasser, das im Gegensatz zur Gülle, neben vielen Nährstoffen vor allem Unmengen an Wohlstandsmüll, Giften und Schadstoffen enthält!
Zucker adé
Ein weiterer wichtiger und seit fast 40 Jahren bewährter Wirkstoff für den Rübenanbau wird nun verboten. Sein Verwandter Phenmedipham wird es spätestens nächstes Jahr auch werden. In den vergangenen knapp 10 Jahren wurden inzwischen 75 % aller verfügbaren Pflanzenschutzwirkstoffe in der EU verboten. Neue kommen nicht hinzu, da die Zulassungbestimmungen in Europa das milliardenteure Zulassungsverfahren nahezu aussichtslos erscheinen lassen.
Gleichzeitig wurde ein neues Freihandelsabkommen mit den Rohrzuckerstaaten Süd- und Mittelamerikas geschlossen. Nachdem bereits insektizide Saatbeizen bei den Zuckerrüben verboten wurden, im nächsten Jahr mit weiteren massiven Einschränkungen zu rechnen ist, hat die Zuckerrübe jede Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Zuckerrohr verloren.
Für Niedersachsen wird das wohl schon in absehbarer Zeit das Ende der Zuckerproduktion mit ihren Standorten Uelzen, Schladen, Clauen und Nordstemmen bedeuten. Die Agrar(w)ende läuft bereits auf Hochtouren und wird wie die Energiewende, Mobilitätswende Deutschland nachhaltig massiv schaden.
Keiner weiß was, aber jeder hat seine Meinung
http://www.greifvogelhilfe.de/gedanken-zum-kuekenschreddern/
So könnte man die Debatte um das so genannte “Kükenschreddern” bezeichnen. So etwas wie einen Kükenschredder gibt es durchaus, nur offensichtlich wird dieser, zumindest in Deutschland, nicht eingesetzt, denn die so oft genannten 45 Millionen männlichen Eintagsküken, die jährlich kurz nach dem Schlüpfen getötet werden dienen fast vollständig der Ernährung von Zoo- und Heimtieren. Hierzu kann man eine ganz einfache Rechnung aufstellen:
45.000.000 geteilt durch 365 Tage macht 123.287. Geht man davon aus, daß Falken, Bussade, Adler, Erdmännchen, verschiedene Reptilien etc. nicht von einem einzigen Küken täglich satt werden können, sondern mindestens 2 brauchen, kommt man auf rund 62.000. Wer möchte zweifeln, daß es mindesten 62.000 fleischfressende Tiere in Zoos und Privatbesitz gibt?
Sylvia Urbaniak räumt in diesen schon etwas älteren Artikel auf Greifvogelhilfe.de mit so einigen Mythen und Behauptungen rund um die Kükentötung auf. Einer der wenigen Artikel, die sich einmal mit einer anderen Sichtweise beschäftigen. An alle, die das sofortige Ende des Kükentöten fordern, sei die Frage gestellt, wie die oben genannten Tiere denn zukünftig versorgt werden sollen? Wandern die Brütereien schlicht ins Ausland ab und kommen die tiefgefrorenen Eintagsküken dann von dort? Werden stattdessen dann jährlich zusätzlich 45 Millionen Küken zusätzlich ausgebrütet um sie dann ohne Geschlechtsbestimmung für Futterzwecke zu töten? Niemand hat mir bisher eine Antwort auf diese Fragen geben können oder wollen.