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Praktische Ansätze für Afrika

https://www.jungedlg.org/index.php?id=124

In Hohenheim diskutierte man, nach diesem Bericht der Jungen DLG, über Agrar-Investitionen in Afrika. Allein schon das Wort Agrar-Investitionen stellt manchem links-grünen Mitmenschen die Nackenhaare auf. Dabei braucht es, was viele nicht verstehen wollen, Kapital um Lebensmittel anbauen zu können. Diese bloße Feststellung reichte einem Diskussionspartner auch schon einmal aus, um mich als hochgradig gesellschaftsfeindlich einzustufen. Weitaus wichtiger sind aber nach eigenen Erfahrungen Bildung und Rechtssicherheit. Auch diese Punkte kamen bei dieser Veranstaltung auf die Agenda.

In einer Dokumentation über die chinesische Handelspolitik fiel einmal der Spruch: “Europa sieht Afrika als Kontinent der Probleme, China sieht Afrika als Kontinent der Chancen. ” Wir täten gut daran, wenn wir unsere Sicht auch entsprechend anpassen würden, statt daß politisch darüber diskutiert wird, wie man Afrika bestmöglich vom technisch-wissenschaftlichen Fortschritt abschneiden kann, und eine Lösung der Probleme damit verhindert (siehe Afrika hungern lassen )

Der böse Fortschritt

https://www.deutschlandfunk.de/it-konzerne-in-der-landwirtschaft-ihr-wissen-treibt-diese.697.de.html?dram:article_id=430153

Zwar stellt Daniela Siebert kurz und knapp dar, was bisher landwirtschaftsferne Firmen aus verschiedenen Technologiebereichen grade in die Agrarbranche drängt, dennoch ist dieser Artikel auf Deutschlandfunk eher enttäuschend. Welche konkreten Anwendungen der Digitalisierung welche Vorteile in der Lebensmittelproduktion bringen können bleibt im Nebel. Stattdessen wird ein sehr obskures Bild von den Gefahren der internationalen Techkonzerne und Investmentfonds gegenüber der stets verklärten kleinbäuerlichen Landwirtschaft gezeichnet. Der abschließende Satz, daß die Zahl der Hungernden auf der Welt zuletzt wieder gestiegen sei, ist zudem bewusste Verfälschung der gewaltigen Fortschritte, die bis heute zu der besternährtesten Menscheit der Erdgeschichte geführt hat.

Lasst uns eine Hexe verbrennen!

https://www.deutschlandfunkkultur.de/udo-pollmers-mahlzeit-hungersteine-zeugen-eines.3522.de.html?dram:article_id=429771

Geregnet hat es immer noch nicht. Für den verstädterten Verbraucher ist das alles nur ein Randproblem, denn in unser heutigen Zeit muss, zumindest bei uns, deswegen niemand mehr hungern. Udo Pollmer fasst in seinem Format Mahlzeit auf den Deutschlandfunk zusammen, daß das bei früheren Dürren keine Selbstverständlichkeit war. Es fehlte schlicht an den Errungenschaften unserer heutigen Zeit, stattdessen verbrannte man halt einfach eine Hexe um zukünftigen Katastrophen vorzubeugen. Wie wenig effektiv das war, davon zeugten diesen Sommer viele Hungersteine jener fernen Zeiten , die in unseren trockengefallenen Flüssen zum Vorschein kamen. Geben wir unser bestes, daß solche Zeiten nicht mehr wiederkommen!

Erntedank, Gelegenheit für einen Rückblick

Tatsächlich ist es nun schon länger her, dass ich das letzte Mal hier etwas geschrieben habe. Der heutige Tag, das Erntedankfest, gibt mir jedoch Anlass doch einmal Rückblick zu halten. Auch wenn es nicht meine Art ist, hier persönliche weltanschauliche und politische Position zu beziehen, die nicht direkt die Landwirtschaft betreffen, werde ich heute an manchen Stellen nicht drumherum kommen. Persönlich möchte ich mich eigentlich nicht als fromm bezeichnen, dennoch spielt der christlich-lutherische Glaube in meinem täglichen Leben und Arbeiten eine entscheidende Rolle.

Erntedank Altar

Gerade die landwirtschaftliche Tätigkeit ist in mehrfacher Hinsicht eine Arbeit, die für mich eng mit dem Glauben verwoben ist. Das betrifft auf der einen Seite ganz klar das Wunder der Schöpfung, dass wir alltäglich von der Aussaat bis zur Ernte in unserer Arbeit miterleben dürfen. Daß wir dabei trotz allem wissenschaftlichen Fortschritt am Ende immer noch auf Gottes Gnade angewiesen sind, hat uns besonders die zurückliegende Ernte gezeigt. So sind hier bei uns immer noch Getreideschläge zu finden, die bis jetzt nicht befahren und beerntet wurden konnten. Hier zeigt sich, wie absurd die alte sozialistische Losung „Ohne Gott und  Sonnenschein fahren wir die Ernte ein!“ war. Auch heutzutage haben wir allen Grund an Erntedank, dankbar zu sein.

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Die Bio-Ideologie

http://www.salonkolumnisten.com/ich-esse-kein-bio-mehr-2/

In dem zweiten Teil seines Artikels “Warum ich kein Bio esse” geht Ludger Weß auf die Salonkolumnisten der Ideologie hinter Bio nach. Unter anderem geht es dabei um die latente Rückwärtsgewandheit, die sich in den letzten Jahren noch verstärkte und daß man jene Inovationen, welche in den letzten fünfzig Jahren deutlich den Hunger in der Welt reduzierten nun am liebsten überall wieder verbannen möchte.

Warum ich kein Bio esse

http://www.salonkolumnisten.com/warum-ich-kein-bio-esse/

Regelmäßig werde ich schräg und verständnislos angeschaut, wenn ich es ablehne Bioprodukte zu kaufen oder zu essen. In diesen persönlichen Situationen kann man seine Argumente dazu meist nur kurz und am Rande anbringen. Der Wissenschaftsjournalist Ludger Wess fasst die Gesamtsituation in diesem Artikel auf Die Salonkolumnisten treffend, direkt und gut leserlich zusammen. Er geht dabei auf eine Vielzahl der Argumente der Biobefürworter ein und widerlegt sie an wissenschaftlicher Quellen und verständlicher Logik. Leider sind manche dieser Zusammenhänge aber, für den komplett Aussenstehenden, wohl nicht so einfach verständlich, wie für den landwirtschaftlichen Praktiker.  Ein zweiten Teil mit der Ideologie “Bio” folgt.

Ohne zu spritzen: geht das?

http://www.spektrum.de/wissen/geht-landwirtschaft-auch-ohne-pestizide/1429861

Dieser Frage geht Lars Fischer auf spektrum.de nach. Einige kleine Unreinheiten mögen ihm verziehen sein, u.a. wenn er den Versuch der biologischen Landwirtschaft auf synthetische Pflanzenschutzmittel zu verzichten erwähnt und dabei ausblendet, daß stattdessen jene Schwermetallsalze des 19. Jahrhunderts dafür dort wieder zur Anwendung kommen. Unterm Strich bleibt aber ein sehr gut zusammengefasster und auch für Laien gut verständlicher Artikel darüber, was moderner Pflanzenschutz bedeutet, ein Artikel den man getrost weiterverbreiten kann.

Das heimliche Global Greening

http://www.spectator.co.uk/2016/10/the-world-is-getting-greener-why-does-no-one-want-to-know/?utm_content=buffer204ed&utm_medium=social&utm_source=twitter.com&utm_campaign=buffer

Vom Global warming ist permanent überall die Rede, auch wenn es in den letzten 20 Jahren zu keiner wirklichen Temperatursteigerung mehr gekommen ist. Kohlendioxid hat aber auch noch einen anderen Effekt, als die mutmaßliche Temperaturerhöhung, ein Effekt, der vom Vater der Treibhaustheorie selbst beschrieben wurde und für ihn die Hoffnung auf eine großartige Zukunft ausmachte: der Düngeeffekt!

Matt Ridley beschreibt hier auf Englisch im Spectator wie die Erde in den letzten rund 30 Jahren deutlich grüner geworden ist und warum kaum jemand darüber spricht, denn der Grund liegt aller Wahrscheinlichkeit nach in den höheren Kohlendiixidgehalten und der modernen Landwirtschaft, beides ist noch unpopulärer als die positive Meldung an sich.

Das Bio-Katastrophenjahr

http://m.faz.net/aktuell/stil/drinnen-draussen/oekoweinbau-vor-dem-aus-14430589.html#GEPC;s2

Wer vor rund 15 Jahren,  als der staatlich propagierte Bio”boom” seinen Lauf nahm, vor katastrophalen Ernteausfällen wie in düsterer Vergangenheit warnte, erntete seinerzeit nur Spott. Es folgte der Denkweise von Impfgegnern, wenn suggeriert wurde, das seuchenhafte Pflanzenkrankheiten oder epidemische Schädlingsausbreitung mit ihren verheerenden Folgen, wie 1918 im Steckrübenwinter oder 1845 in Irland heute nicht mehr vorkommen könnten. Jahrelang schient das ganze auch zu funktionieren. Bio produzierte zwar mit mehr Arbeitsaufwand nur den halben Ertrag, aber was war man nicht alles bereit für die gute Sache zu tun. Daß im Biobereich auch gespritzt wurde und das mit deutlich unweltschädlicheren Mitteln als im konventionellen Bereich, wurde dabei gerne ausgeblendet. Es brauchte tatsächlich eineinhalb Jahrzehnte, um zu zeigen daß großflächiger Bioanbau ein Spiel mit dem Feuer ist, ein gefährliches Spiel mit unserer Nahrungsmittelversorgung, die für viele ausschließlich aus dem unerschöpflichen Quell des Supermarktregales zu sprudeln schien.

Oliver Bock stellt hier in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Bereich heraus, den es dieses Jaht besonders hart getroffen hat, den Bioweinbau. Die gleiche Problematik traf aber auch weite Teile des organischen Kartoffelbaus bei der Bekämpfung der Kraut- ubd Knollenfäule. Das umweltgefährdende Schwermetall Kupfer war bei ständigen Nieselregen und dauernder Blattfeuchte nicht in der Lage den Erregern nennenswert Paroli zu bieten. Wie sehr auch die Biolandwirtschaft auf Pflanzenschutz angewiesen ist, trat tatsächlich erst jetzt für die Öffentlichkeit deutlich zu Tage, als dir Biolanfwirte nach mehr Möglichkeiten schrien.
Selbst den Getreidebau hat es dieses Jahr hart getroffen. In der Schweiz wurden dank eines Förderprogramms zum Verzicht auf Fungizide (Pilzbekämpfungsmittel) statt wertvollem Brotgetreide tausende Tonnen Sondermüll produziert (Mit blauem Auge davongekommen). Wenigstens ist man dort ehrlich genug es auszusprechen, daß dieses in der Vergangenheit zur Hungersnot geführt hätte und es heute allein deswegen nicht der Fall ist, weil man mit ausreichenden Geld sich ersatzweise vom Weltmarkt bedienen kann. Das reiche Europa kauft somit den hungernden und armen Kindern der Dritten Welt die Nahrung vor der Nase weg um selber weiter einen fälschlich grünen Weg gehen und predigen zu können.

Afrika hungern lassen

https://schillipaeppa.net/2016/10/01/lasst-afrika-in-ruhe/

Was am 07.Juni diesen Jahres im EU-Parlament als Resolution verabschiedet wurde, kann einem schon mehr als schockieren. Mit der Forserung Grüne Gentechnik aus Afrika fernzuhalten, wurde nichts weniger beschlossen als Afrika von einer der Zukunftstechnologien des 21.Jahrhunderts und einem wichtigen Bauszein zur Bekämpfung des Hungers ausschließen zu wollen!

Auf ihrem Blog Schillipaeppa.de präsentiert Susanne Günther die Übersetzung eines eindringlichen Briefes eines kenianischen Bauern, der die EU-Parlamentarier aufruft, endlich die koloniale Bevormundung Afrikas zu beenden und die Afrikaner endlich ihren eigenen Weg gehen zu lassen.

Die im Anschluß präsentierten Zitate aus Resolution und von Abgeordneten lassen ebenso aufhorchen. Maria Heubuch von Bündnis 90/Die Grünen sieht es sinngemäß als schweren Fehler an, daß die von Norman Borlaug angestoßene Grüne Revolution bisher unzähligen Millionen Menschen das Leben gerettet hat. Einen Fehler, den man in Afrika nicht wiederholen dürfe, weil ansonsten die Zahl der landwirtschaft Betriebe und die Biodiversität abnehmen könne. Grade, wer wie ich, schoneinmal die durch extensive Viehhaltung leergeräumte und restlos abgraste Landschaft, die weite Teile des Senegals ünerzieht, gesehen hat, wird sich auch bei Angst um die Biodiversität an den Kopf packen.