Das schwarz-weiße Monster

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Wie man durch Halbwahrheiten, unbelegten Behauptungen und primitiver schwarz-weiß-Malerei die moderne Landwirtschaft verunglimpfen kann, beweißt diesmal Tanja Busse von Der Freitag. Für sie stellt die geplante Fusion zwischen Bayer und Monsanto eine riesige Gefahr für die Landwirtschaft und Welternährung dar, da diese beiden Firmen Herbizide herstellen und teilweise herbizidresistente Sorten züchten. Nach Aussage Busses hätte sich die moderne Landwirtschaft in eine Sackgasse manövriert, weil sich resistente Unkräuter zunehmend problematisch ausbreiten würden und keine neuen Wirkstoffe in Sicht seien. Schuld daran seien die beiden Agrarchemiekonzerne vornehmlich selbst. Daß resistente Unkräuter mehr und mehr zum Problem werden, ist an sich keine Neuigkeit. Besonders in Ländern und Regionen in denen versucht wurde und wird besonders kostenminimiert zu wirtschaften wurden über die letzten Jahrzehnte nach und nach jeweils das günstigste Präparat abgearbeitet, bis nichts mehr wirkte. Australien und Teile der USA sind hiervon besonders betroffen. Aber auch in Europa breiten sich Resistenzen bei Unkräutern -allein das Wort Unkraut findet Busse schon fragwürdig-  zunehmend dort aus, wo Fruchtfolgen und Mittelauswahl auf kurfristige Gewinnmaximierung getrimmt wurden. Jeder, der sich ein wenig mit der Materie beschäfftigt, merkt daß Resistenzen bei Unkräutern vornehmlich ein Problem von individueller Misswirtschaft sind. Frau Busse sieht dies aber anders, für sie sind die Hersteller, welche schon seit Jahr und Tag vor einseitiger Anwendung ihrer Präparate warnen, die eigentlichen Verursacher. Komischerweise wird dies in anderen Fällen genau andersherum betrachtet. Kein Mensch käme auf die Idee Antibiotikaresistenzen der Pharmaindustrie anzulasten. Das dieses Problem auf Seiten des Anwenders ensteht, scheint jedem klar zu sein, auch wenn dort gern die Schuld unter den verschiedenen Anwedergruppen hin und her geschoben wird.

Auch hinterfragt die Autorin in keinster Weise, warum es seit Jahren einen Stillstand in der Entwicklung von neuen Wirkstoffen gibt. In einer Zeit, in der Stoffe mit einer Giftigkeit von Backpulver, wie bspw Glyphosat, auf der öffentlichen Abschussliste stehen, verschlingt jedes neue Präparat Milliarden, bis es endlich eine Zulassung erhält. Wie unter solchen Gegebenheiten Innovationen entstehen sollen, mag jeder selbst entscheiden. Jedoch ist auch die Hartnäckigkeit, mit der Bayer die Fusionspläne vorrantreibt auch ebend diesen Umständen geschuldet.  

In der Sackgasse befindet sich die moderne Landwirtschaft damit noch lange nicht, im Gegenteil. Völlig ohne Argument und Beweiß behauptet Busse man bräuchte eine andere Landwirtschaft um in Zukunft die Welt ernähren zu können und mißachtet dabei völlig, daß es allein die von ihr ungeliebte moderne Landwirtschaft mit Düngern und chemischen Pflanzenschutz  war, beginnend mit der Grünen Revolution, die hunderte Millionen Menschen vorm Hungertod rettete und heute soviel Menschen wie niemals zuvor ernährt. 

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