Bereits vor ein paar Tagen hatte ich einen Beitrag des Focus- und Welt-Autors Michael Miersch, in dem er das Problem gefühlter Mehrheiten thematisiert (Gefühlte Mehrheiten). Konkret geht es um darum, daß Politik Entscheidungen mit der Begründung fällt, das dies die Mehrheit der Bürger so wolle. Repräsentative Umfragen gibt es dazu meist aber nicht. Gäbe es sie würden sie meist völlig konträr zu den Einschätzungen der Politiker stehen. Wir Landwirte kennen solche “Der Verbraucher wünscht das so” und “der Bürger will dies nicht länger” zu genüge, wenn es um unsere Tierhaltung oder Themen wie Pflanzenschutz und Gentechnik geht. Sieht man mal die freie Kaufentscheidung des Verbrauchers als permanente demokratische Entscheidung an, kommt man schnell zu dem gleichen Ergebnis wie Miersch mit seinen gefühlten Mehrheiten.
Die Frankfurter Allgemeine hat sich in dem obigen Artikel nun mit der grünen Raute auseinandergesetzt, die uns seit geraumer Zeit Gentechnikfreiheit in diversen Lebensmitteln verspricht. Der Artikel deckt auf, daß obwohl dieses Versprechen ehrlich sei, das Siegel trotzdem aber großteils gefloppt ist. Am Kühlregal ist es dem Verbraucher offensichtlich egal ob sein Milchprodukt mit oder ohne Gentechnik hergestellt wurde. Anscheinend ist die Öttinger Brauerei, welche auf Grund generell nicht vorhandener Gentechnik im deutschen Brauprozess wohl das Image ihres Billigbieres wohl etwas aufpolieren wollte die einzige Firma die einen Topseller mit der grünen Raute am Markt hat.