Keine Ahnung wie viele Blogs mit landwirtschaftlichen Themen es schon geben mag, ehrlicherweise muss ich eingestehen selbst bisher überhaupt nur in zwei oder drei Blogs gelesen zu haben. Trotzdem habe ich mich entschlossen mich hier regelmäßig mit aktuellen Themen rund um die Landwirtschaft, Agrarpolitik und Landleben zu befassen. Und warum das Ganze? Warum noch ein weiterer unter zigtausenden anderer Blogs im Netz? Ganz einfach: Landwirtschaft und alles drumherum ist zur Zeit eines der meist diskutiertesten Themen. Es gibt momentan kein Tag, an dem nicht in irgendeinem Medium über irgendeinen Aspekt der Landwirtschaft berichtet wird. Praktische Landwirte, wie meine Wenigkeit und alle anderen, die in diesem Sektor arbeiten, könnten sich eigentlich freuen. Lob für die enthusiastische Arbeit der Meisten und für die letzten rund siebzig Jahre ohne Hunger in Deutschland gibt es jedoch nur selten. Stattdessen müssen wir uns Schmähungen, wie Tierquäler, Umweltzerstörer und vieles mehr bieten lassen.
Kein Wunder, wenn man in die Schreibstuben und Redaktionen der Republik schaut. 90 % aller Journalisten gehören einem verstädterten , linken und pseudoökologischen Milieu an, die sich nicht die Mühe machen bei uns Landwirten und der breiten Masse der Verbraucher zu recherchieren. Warum auch? Zu groß ist die Gefahr, daß die Erkenntnisse die sie dort gewinnen könnten mit ihrem eigenen einzementierten Weltbild kollidieren würden. Die Journalisten, die sich wiederum die Mühe machen, sind fast ausschließlich jene, die für unsere Fachzeitschriften arbeiten, in denen wir alle gern die Bestätigung suchen, doch nicht so schlimm zu sein, wie es von allen Seiten auf uns einprasselt.
Warum gibt es überhaupt solch ein Meinungsmonopol, das es so schlecht mit uns meint? Der Hauptgrund dürfte darin zu finden sein, daß die Meisten all diese Anschuldigungen unkommentiert stehen zu lassen, da man sich selbst ja im Recht sieht und sich deswegen nicht mit ein paar “Spinnern” rumärgern möchte. Aber eben das ist nötig! Sicher sind wir mit dem was wir tun im Recht und natürlich sind die, die dies anders sehen im Vergleich zu den rund 80 Mio. Deutschen nur eine kleine Gruppe. Würde die Mehrheit der Verbraucher eine ökologische Landwirtschaft wollen, wäre der Marktanteil dieser Produkte längst höher als die momentanen 5 %! Nur artikuliert dies niemand, eine Äußerung, die unwidersprochen bleibt, muss daher zwangsläufig als richtig gelten. Nach diesem Prinzip arbeitet auch unsere Politik und übernimmt gern die Forderungen lautstarker Minderheiten, wenn die große Mehrheit dazu schweigt.
Um mitdiskutieren zu können, muss man die Gegenargumente kennen. Vor einem knappen Jahr habe ich daher für meinen Freundeskreis einen landwirtschaftlichen Pressespiegel ins Leben gerufen um eine Sammlung all dieser verschiedenen Berichte zu bekommen. Beim intensiven Lesen dieser Artikel erkennt man schnell, daß viele Forderungen deutlich weiter gehen als die alltäglich propagierte Ökologisierung. So schwer es fallen mag, man muss sich so etwas durchlesen und man muss ihnen energisch widersprechen. Eben weil ich viele solcher Beiträge zur Landwirtschaft nicht unkommentiert stehen lassen kann und die Reichweite einer kleinen privaten Gruppe zu gering ist, habe ich mich für diesen Blog entschieden und pflege damit auch die Hoffnung, daß zukünftig mehr ihren Mund zur aktuellen Diskussion aufmachen werden.
Ähnlich wie in meinem Fall, ist vielen mit dem heimatlichen Betrieb ein Jahrhunderte altes Erbe anvertraut und es werden wohl auch alle den Wunsch haben, dieses erfolgreich vielen weiteren Generationen übergeben zu können. Wer die Diskussion und das sich Einmischen nicht als elementaren Bestandteil seiner landwirtschaftlichen Arbeit sieht, muss sich nicht wundern, wenn ihm dieser Wunsch eines Tages durch die politisch-gesellschaftlichen Veränderungen verwehrt bleibt. Viel mehr noch: Er trägt Mitverantwortung daran, wenn er die, die sich einmischen an der großen Übermacht allein erfolglos abkämpfen lässt! Verlierer sind wir dann ausnahmslos alle!