Dieser Artikel der Deutschen Wirtschafts Nachrichten ist zwar schon etwas älter, aber ein grandioses Beispiel für die Verdrehung von Ursache und Wirkung in der Gentechnikdebatte. Anders als man mit der Überschrift zu vermitteln versucht, ist es mit Nichten Monsato, die den Honig mehrer deutscher Imker vernichtet hat, sondern die oftmals fragwürdige Regelungswut deutscher Behörden. Denn diese lehnten eine Zulassung des Honigs als Lebensmittel ab, weil dieser Pollen des GVO-Mais Mon810 enthielt. Dessen Pollen, so auch die Begründung des Gerichts nach der abgewiesenen Anfechtung der Imker gegen diese Entscheidung, seien nicht als Lebensmittel zugelassen, so könne es auch der Honig der sie enthält nicht sein. Mir ist bis dato nicht bekannt gewesen, daß es eine solche Zulassung in Deutschland überhaupt gibt. Diese müsste logischerweise dann ja alle Blütenpflanzen in Feld, Wald und Gärten umfassen, immerhin könnten ja auch Wild- und Gartenpflanzen für den Menschen potentiell gefährliche Gensequenzen und Proteine enthalten. Da man den Bienen nicht erklären kann, welche Blüten sie anfliegen dürfen und welche nicht, müsste dementsprechend auch jede einzelne Honigpartie nach verbotenen Pollen untersucht werden. Obwohl das Gericht den Imkern jede Entschädigung für diesen Behördenakt verweigerte, brüsten sie sich damit, die Null-Toleranz bei GVOs auf europäischer Ebene mit durchgesetzt zu haben. Wenn sie diese Forderung mit durchgesetzt haben, müssten sie die entschädigungslose Vernichtung ihres Honigs eigentlich voll und ganz unterstützen…