Von falscher Tierliebe und echten Menschenhass

Rassismus, Antisemitismus und Faschismus sind Begriffe, die sich in unserem heutigen Diskurs fest etabliert haben um damit jeden zu diskreditieren der einer anderen als der eigenen Meinung ist. Ob die eigenen Aussagen dabei überhaupt etwas mit diesen harten Vorwürfen zu tun haben, spielt dabei gar keine Rolle. Aber es gibt noch einen weiteren Ismus, der zwar vielen noch unbekannt sein mag, dessen Bedeutung sich aber vor allem bei Veganern fest etabliert hat, wenn es um landwirtschaftliche Tierhaltung geht: Der Speziezismus!

Selbst begegnete mir dieser Begriff das erste Mal vor etwa drei Jahren in einem Flugblatt der grünen Hochschulgruppe Göttingen anlässlich der Wahlen des Studentenparlamentes. Konkret geht es darum, daß ein Speziezist sich auf Grund seiner Art / Spezies (Mensch Homo sapiens sapiens) anderen Spezien überlegen fühlt und sich auf Grund dessen das Recht herausnimmt diese zu domestizieren, zu melken oder sogar zu töten und zu essenl (Quelle).
„Ja und?“, mögen viele jetzt denken, die von sich selbst ein höheres Bild hat als von einer Ziege, Mücke oder Ratte haben, zu denen wohl ohne weiteres 95 % der mitteleuropäischen Bevölkerung zählen. Dennoch sollte man die selbsternannten Antispeziezisten nicht einfach als Spinner abtun und ihren keine Aufmerksamkeit schenken, denn die Vergangenheit ermahnt uns regelrecht mit solchen Gruppierungen offensiv umzugehen. Bis heute ist beispielsweise der Anteil der Biokonsumenten nicht wesentlich über fünf Prozent hinausgekommen, nach unserem Wahlrecht wäre eine Partei der Biokäufer in keiner unsere demokratischen Institutionen vertreten. Dennoch wurden in den vergangenen zehn Jahren grundlegende politische Entschlüsse mit milliardenschweren Förderpaketen getroffen um die Bioproduktion massiv zu subventionieren und zu protektionieren. Vegetarier und vor allem Veganer, die sich gerne als Antispeziezisten sehen, sind eine noch kleinere Minderheit und dennoch wird allerlanden über Veggydays und Einschränkungen der Tiernutzung aus moralischen, eben antispeziezistischen Gründen diskutiert, der sich 96 % der fleischessenden Bevölkerung unterwerfen soll! Der Mensch habe laut dieser Ideologie keinerlei Recht Tiere zu töten, zu nutzen oder überhaupt zu halten, das ist die klare und unerschütterliche Doktrin der überzeugten Antispeziezisten und ihrer hippen Organisationen.

Damit verbietet sich nicht nur der Fleischverzehr, auch Honig, Milch, Käse, Eier, Butter, Pfannkuchen, Wollpullover, Lederschuhe, Seidenkravatten uvm. würden so der Vergangenheit angehören. Ganz vorne bei solchen Kampagnen steht immer wieder die „Tierrechts“vereinigung PETA. Anders als andere Organisisationen, wie NABU und BUND, die sich mit Tierschutz und -rechten befassen und zumindest in der Vergangenheit versucht haben seriöse Arbeit zu leisten, die ihnen die Anerkennung als offizielle Lobbyisten ihrer Interessen in Deutschland brachte, war und ist PETA hingegen eine militante Organisation, die Fleischverzehr auch gerne mal mit dem Holocaust gleichsetzt. An sachlicher politischer Arbeit ist ihnen nicht gelegen, sie provozieren stattdessen lieber mit nackten Promies und starten Aktionen fernab dem Boden der Legalglität. Im Kampf für die Gleichstellung der Tiere scheint ihne wirkliche jedes recht und billig zu sein.

Lassen wir den rein ethischen Aspekt, Mensch und Tier auf die selbe Stufe der Wertigkeit zu stellen mal einfach beiseite, denn über Ethik und privater Glaube lässt sich schlecht diskutieren, sondern konzentrieren wir uns mal auf die Ethik der Umsetzung dieses Glaubens. Wie die meisten Anti-Begriffe geht es beim Antispeziezismuss nicht allein um eine Ablehnung, vielmehr ist er das radikale Spiegelbild dessen was man zu bekämpfen versucht.

“Seit fruchtbar und mehret Euch! Macht euch die Erde untertan!”, jeder der schon einmal eine Bibel in der Hand hatte und sinnigerweise vorne zu lesen begann, kennt diesen Satz. Weil dieser Satz so bekannt und prägend für das christliche Abendland war und noch immer ist, ist er die Hauptzielscheibe der Antispeziezisten. Es geht nicht nur um die reine Ethik, Veganer und Antispeziezissten sind als eine postchristliche Sekte zu verstehen. Sie fühlen sich moralisch überlegen, versprechen durch ihre Lebensweise eine langes Leben mit ewiger Gesundheit und predigen allen, die es ihnen nicht nachmachen den bevorstehenden Untergang der heutigen Welt. Ihr Kampf gilt weniger den Rechten der Tiere, vielmehr ist es ein Glaubenskrieg gegen unsere heutige Gesellschaft und den Resten ihrer christlichen Werte und Motive. Doch noch etwas stört sie an der Weisung, die Gott unseren Stammeltern mitgab, das “seid fruchtbar und mehret euch”. Vielen Antispezizisten geht es nicht um Gleichberechtigung von Mensch und Tier, es geht ihnen um die Bekämpfung der Menschheit. Für sie ist der Mensch, wie bei vielen radikalen „Umweltschützern“, Ursache allen Übels und ein Fremdkörper auf unserem Planeten, den es soweit wie möglich zurückzudrängen gilt. So findet man all zu oft das äußerst fragwürdige Argument, daß drei Milliarden Menschen mehr als genug für unsere Erde seien. Doch was mit den restlichen fünf geschehen soll wird dabei idR. verschwiegen. Diesen ideologischen Hintergrund dieser Bewegung muss einem bewusst werden um ihre Argumente und Handeln verstehen zu können.

Es ist auffällig, daß sich radikaler „Tierschutz“ immer wieder mit perversen Menschenhass paart. Daß Staaten und Regime, die umfassende Tierrechte durchdrückten, kein Problem mit Mord und Folter an Menschen hatten. Am deutlichsten wurde das wohl während des Dritten Reichs (Quelle). Die ersten und umfangreichsten Tierschutzgesetze, ein Jagdgesetz und vieles mehr, wurde schon sofort zu Beginn geschaffen und waren seinerzeit ein weltweites Novum. Den Nazis war sehr daran gelegen, daß keinem Tier auch nur ein Haar gekrümmt werden sollte und Hitler selbst war überzeugter Vegetarier, der mit der Förderung des Grünkernanbaus auch den Rest Deutschlands von dieser fortschrittlichen Ernährungsweise überzeugen wollte. Die Folterung und Ermordung von Millionen, Juden, Zigeunern, Homosexuellen und Behinderten hingegen, war für sie moralisch nicht nur in Ordnung sondern ein dermaßen erstrebenswertes Ziel, daß sie es bis zu einer industrialisierten Vernichtungsmaschinerie perfektionierten. Nirgends wird der Widerspruch von völlig abstruser „Tier- und Naturliebe“ und gleichzeitigen Menschenhass deutlicher als zu dieser Zeit.

So häufig die Nazikeule in heutiger Zeit auch geschwungen werden mag, gegen die die diese abartige Ideologie voller Überzeugung auch heute noch in sich tragen, kommt sie all zu selten zum Einsatz. Stattdessen werden feiert man sie in gleichgesinnten (antispeziezistischen Kreisen) als fortschrittliche Denker einer schönen Zukunft. Zu ihnen gehört ohne Frage auch Philosophie Professor Peter Singer, der an der amerikanischen Priceton-Universität Bioethik lehrt (Quelle). Er gehört zu den Vordenkern und Erfindern des Begriffes „Speziezismus“, welchen er das erste mal 1975 in seinem Werk „Die Befreiung der Tiere“ benutzte. Seiner Ansicht nach würde Tiere uneingeschränkt die gleichen Gefühle und Emotionen wie Menschen empfinden, so daß sich jede Haltung und Nutzung von Tieren aus ethischer Sicht verbieten würde. Als Bioethiker beschäftigt er sich jedoch auch schon seit längerem der Ethik der Abtreibung menschlicher Schwangerschaften und hat seine Schlussfolgerungen dazu immer weitergesponnen. Für Singer stellt es kein Problem dar Kinder, wenn sie denn geistig behindert sind auch noch nach der Geburt zu töten. Seiner Ansicht nach könne man in solchen Fällen nicht von Mord sprechen, denn es seien Objekte ohne eigenen Zukunftspläne, vermutlich auch ohne Gefühle und Empfinden (Quelle). Während er alle Tiere pauschal auf die selbe Stufe wie den Menschen stellt, ordnet er behinderte Kinder als Ausschussware und Müll ein, den man ohne ethische Gewissensbisse töten und entsorgen könne. Es ist die abartige Ironie des Zusammenhangs von krankhafter Tierliebe und Menschenhass. Trotz solche Erschreckender Ansichten, ist und bleibt Peter Singer die unangefochtene Ikone der weltweiten Tierrechtsfaschisten, die auf Grundlage seiner Theorien, Einbrüche, Gewalt, Diebstahl und Brandstiftungen als legitim rechtfertigen. Auch ihnen ist der Menschenhass anscheinend angeboren, verfolgt man diverse Foren und soziale Netzwerke, wenn es wieder einen Brand auf einem Bauernhof gab oder ein Mensch beim Umgang mit Tieren schwer verletzt oder gar getötet wurde. Ein Bulle, der seinen Bauern tottrampelte wird dort zum Helden stilisiert und die Kommentatoren hoffen noch auf viele weitere „zermatschte Sch..ßlandwirte“. Ein Stallbrand wird süffisant kommentiert, schade das es nicht das Wohnhaus mit dem Drecksbauern und seinen Tierquälerblagen erwischt habe. Zuletzt geriet im Facebookauftritt der Initiative „Frag den Landwirt“ sinnigerweise eine Behinderteneinrichtung unter Beschuss menschenverachtender Kommentare (Was können denn die armen Kühe dafür, dass Du behindert bist?“), weil dort behinderte Menschen mit Kühen arbeiten.

Jedoch muss auch die so propagierte Tierliebe der Antispeziezisten arg in Frage gestellt werden. Nicht umsonst fordert man das absolute Verbot von Tierhaltung, den es scheint so, als würde sich die, die solches fordern regelrecht vor Tieren ekeln oder panische Angst haben. So sieht sich PETA immer mehr den Vorwürfen ausgesetzt, Tiere systematisch auf Druck aus oberste Vorstandsebene ohne Notwendigkeit getötet zu haben (Quelle)

Offensichtlich ist es mit dem Antispeziezismus wie mit jedem anderen Ismus, es ist eine verquere Ideologie, die auf eigenen Komplexen und allgemeinen Welthass beruht. Ihre Anhänger wollen keine Diskussionen und schon gar nicht ihre Lebensweise in aller Ruhe für sich leben. Es geht ihnen allein darum ihren Hass und ihre eigene Frustrationen an anderen abzureagieren und sich dafür eine moralische Rechtfertigung zu schaffen.

 

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