Seit Jahren schon predigen uns verschiedenste sogenannte Tierschutzorganisationen wie schlecht Fleischverzehr für unsere Gesundheit, die Umwelt, die Dritte Welt, die Bauern und vor allen auch für die Tiere selbst sei. Trotz aller hochgepuschten Lebensmittelskandale der Vergangenheit und der Omnipräsenz vegetarischer und veganer Lebensweisen in unseren Kantinen und Medien, sind fast alle Menschen unserer Breiten dem Verzehr tierischer Produkte treu geblieben. Daher werden nun größere Geschütze aufgefahren, indem die Nutztierhaltung als möglichst martialische und brutale, profitgierige Machenschaft mafiöser, lebensverachtender Strukturen dargestellt wird. Nicht mehr einzelne Skandale und Skandälchen sollen die Menschen zum Fleischverzicht erziehen, sondern indem man sie zum Mittäter dieser „Verbrechen“ deklariert.
So sehr wir alle in dieses Thema eingebunden sind, übersehen wir dabei, daß es sich um eine Debatte kleiner Grüppchen handelt: Landwirte, Tierärzte, Ernährungsexperten auf der einen, Möchtegern-Tierschützer, Tierärzte, links-grüne Politiker auf der anderen Seite. Neunzig Prozent der Bevölkerung ist das Thema völlig egal, da für sie der Verzehr tierischer Produkte so normal ist, daß sie keinerlei Notwendigkeit irgendeiner Diskussion darüber sehen. Dem entsprechend werden Propagandaschriften à la „Artgerecht ist nur die Freiheit“, wie es Hilal Sezgin in ihrem gleichnamigen Buch formulierte, der Mehrheit vom Inhalt unbekannt bleiben. Viel effizienter erreicht man diese Menschen mit Bildern, Emotionen und dem Glauben an das was die Medien berichten. Gerade dadurch, daß die Medien unseres Landes weitgehend von links-grünen Journalisten gestaltet werden, bietet sich hier ein ungeheures Potential, der Mehrheit unsere Tierhaltung in seinen düstersten Bildern zu präsentieren. Düstere Bilder, in Form von angeblich völlig authentischen Videos aus illegalen Einbrüchen in Ställe. Allein das die Presse willig Material, welches durch eine Straftat gewonnen worden ist, für ihre Beweisführung verwendet, ist schon fragwürdig genug und wird dennoch immer wieder als moralisch völlig legitim dargestellt. Jedem Katzen und Hundehalter sollte bewusst gemacht werden, wenn er dieses Vorgehen gerechtfertig findet, sollte er es auch ebenso gerechtfertigt finden, wenn Nachts, im Urlaub, während des Einkaufens in seine privatesten Vier-Wände eingebrochen wird um dort versteckte Kameras zu installieren, die dokumentieren sollen ob er denn mit seiner Miezi oder seinem Pfiffi anständig umgeht. Die meisten würden bei solch einem Vergleich sicher sofort abblocken, dennoch ist es der absolut selbe Sachverhalt.
Was von den Veganer-Organisationen hier betrieben wird, ist ein moral bombing gegen die deutsche Tierhaltung, die großflächige, katastrofale und sinnlose Diskreditierung aller tierhaltenen Landwirte.Es braucht keine Verbrecher im Namen einer angeblich guten Sache, um das zu kontrollieren, was in unseren Ställen passiert, Politik und Lebensmittelindustrie haben ein solch enges Kontrollnetz etabliert, daß es keiner selbsternannten Tierrechtler bedarf. Neben den offiziell zuständigen Amtstierärzten, den betreuenden Tierärzten, Zertifizierungsunternehmen, Futtermittel- sowie diversen anderen Beratern und Viehhändlern bekommen beinahe alle paar Tage fachkundige Personen die angeblich systematisch gequälten Tiere zu Gesicht und intervenieren jederzeit, wenn etwas nicht stimmen sollte. Entsprechend verliefen staatsanwaltliche Ermittlungen, die mit jedem neuen Skandalvideo aufgenommen wurden, fast immer im Sande. Eines der Videos, die angeblich zeigten wie kerngesunde Ferkel allein deshalb totgeschlagen wurden, weil sie „überzählig“ seien, wurde von den Behörden definitiv als Fälschung entlarvt (Ermittlungen eingestellt), was aber die ARD mit ihren beiden Journalisten Monika Anthes und Edgar Verheyen nicht davon abbrachte daraus eine Doku zu basteln, die das systematische Erschlagen von Ferkeln in der deutschen Schweinehaltung beweisen sollte (Rezension der Doku). Hier wurde der Pfad seriösen Journalismus endgültig verlassen. Obwohl das, was auf den Filmchen zu sehen war offensichtlich nicht der Realität entsprach, wurde es kurzerhand als die absolute Normalität der heutigen Tierhaltung in Deutschland erklärt. Jeder schweinehaltende Landwirt in Deutschland, musste sich von den von seinen Abgaben bezahlten Journalisten vorwerfen lassen, daß er tagtäglich völlig grundlos Ferkel totschlägen würde!
Nun jagte der nächste Schweineskandal durch die Medien: Schweinehalter für die Marke Gutfleisch, insbesondere ein Betrieb in Baden-Württemberg würden ihre Tiere unter unbeschreiblichen Bedingungen halten und massiv geltendes Recht brechen. Für die Wochenzeitung Die Zeit war der Schuldige sofort klar, ohne daß man mit ihm auch nur ein Wort gewechselt, geschweige sich denn den besagten Stall einmal selber angeschaut hätte (Quelle), der alte Grundsatz, in dubio pro reo (Im Zweifel für den Angeklagten) mag zwar vor zweitausend Jahren im alten Rom gegolten haben, wenn es darum geht, die deutschen Bauern zu diskreditieren kann für solche liberale Moral kein Platz mehr sein. Viel schlimmer noch ist, daß auf diese Weise inzwischen viele landwirtschaftliche Interessensvertreter und Fürsprecher der Landwirtschaft weichgekocht wurden und sofort auf die Vorwürfe mit den üblichen Abbitte-Gahabe, Distanzierungen, etc. reagierten. Egal wie unschuldig der betroffene Landwirt am Ende ist, er muss sich so alleine gegen einen mächtigen Medien- und Organisationsapparat verteidigen. Sollte sich das etablieren, dann haben wir endgültig gegen den Medienapparat verloren. Doch gibt es auch noch Lichtblicke in der Medienlandschaft. Deutlich sorgfältiger in ihrer Recherche und so sachlicher in ihrer Berichterstattung war beispielsweise das Regionalblatt Fränkische Nachrichten, die selbst vor Ort waren und auch über die Gegenanzeige des Landwirts gegen die Organisation Animal Equality berichtet (Quelle). Wenn ein Regionalblatt sorgfältiger und sachlicher berichtet, als Deutschlands größte Wochenzeitung, kann man die Ursachenforschung des aktuellen Zeitungssterbens wohl ad acta legen. Beachtung sollte auch finden, daß auch der SWR als öffentlich-rechtlicher Fernsehsender der Sache ebenso unvoreingenommen auf den Grund gegegangen (Quelle).
Kaum jemand macht sich die Mühe die angeblichen Skandalvideos näher unter die Lupe zu nehmen. Oftmals lassen sich die Manipulationen und Fälschungen schon mit einem etwas genaueren Blick erkennen. So veröffentlichte die radikale Tierrechtler Vereinigung PETA vor kurzem ein Video, welches Kühe in North Carolina zeigte, die knietief in ihrer eigenen Gülle standen. Ohne Frage ein unhaltbarer Zustand, doch wer genauer hinschaut, wie es Carrie Mess von dairycarrie.com getan hat, erkennt schnell, daß die Kühe ansonsten blitzblank sauber sind, sowie viele weitere Details, die klar zeigen, daß diese Bilder inszeniert wurden.
Bilder werden seit Anbeginn der Fotographie dafür genutzt um mit der angeblich gezeigten Realität Emotionen zu wecken. Gerade weil ein Foto oder Film eine echte Szenerie zeigt, wird all zu oft jeder Gedanke an irgendwelche Manipulation außer Acht gelassen. Ein geübter Fotograf kann aus jedem Vorzeigestall einen Skandalbetrieb, aus dem Haus eines jeden Hygienefanatikers eine Messiwohnung machen. Gerade an die linke Einstellung vieler der Journalisten sei mit den Worten Karl Marx appelliert: An allem muss gezweifelt werden! Vor allem auch an den eignen Beweisen!