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Vieles klingt einfacher als es ist

http://m.tagesspiegel.de/wissen/tierschutz-freilandhaltung-stresst-die-huehner/20967836.html

Artgerecht ist nur die Freiheit, so klingt das reißerische Motto von Hilal Sezgin. Daß artgerecht und Freiheit aber auch bis zu 80 % Jungtierverluste, hohen Krankheits- und Parasitendruck heißen und somit eine geringe durchschnittliche Lebenserwartung bedingen, das wird dabei einfach ausgeblendet. Interessant ist doch die Frage, wie würden sich die Tiere selber entscheiden, hätten sie die Wahl. Unsere einst fünf Hofhühner hatten diese Wahl und jedem kann ich immer nur erstaunt darüber berichten, dass sie von Freilauf nicht sehr viel hielten. Stattdessen nutzen sie jede Gelegenheit um in irgendeines der Gebäude zu kommen und dort den ganzen Tag zuzubringen.

Hierzu hat der Tierforscher Prof. Onur Güntürkün nun umfassende Versuche mit Hühnern angestellt. Über dessen erstaunliche Ergebnisse, und die Schlüsse dir daraus zieht, berichtet Der Tagesspiegel in einem Artikel von Dr. Adelheid Müller-Lissner.

Wertvolles Futter statt Müll

http://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/673557/zoo-osnabruck-eintagskuken-sind-das-beste-futter-1?utm_source=Twitter&utm_medium=Link&utm_campaign=Artikel_teilen#gallery&0&0&673557

Das sind nämlich die männlichen Eintagsküken, welche in den Brütereien bei der Zucht von Legehennen anfallen.  Sebastian Stricker  geht genau diesem Fakt in seinem Artikel in der  Neuen Osnabrücker Zeitung  nach.  Seit Monaten schwadroniert die Zahl von rund 50 Mio männlicher Eintagsküken durch die Medien, welche direkt nach ihrem Schlupf einfach vergast und weggeschmissen würden, weil sie für die Mast nicht brauchbar sind. Genau dies ist aber keineswegs der Fall, denn sie landen als Futter in Zoos und bei den unzähligen Haltern exotischer Haustiere. Würde man, wie es links-grüne Interessensgruppen ständig fordern, diese gänge Praxis verbieten, dann würden stattdessen vermutlich extra Küken erbrütet oder Mäuse gezüchtet um sie als Ersatz für die Eintagsküken einzusetzen. Was wäre dabei gewonnen? Und ja, so gigantisch hoch die Zahl von 50 Mio klingen mag, es sind lediglich rund 6 Küken je Katze die in Deutschland lebt (Quelle). Wie lange eine Katze von 6 Küken satt wird, mag sich jeder selber ausrechnen….

Tote Hühner für mehr Tierwohl

http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Versuch-abgebrochen-Enorme-Verluste-bei-Hennen-mit-spitzem-Schnabel-1514050.html

Heute wird hier einmal ein sehr aufschlussreicher Artikel aus der landwirtschaftlichen Fachpresse, nämlich der Top Agrar vorgestellt. Das Kürzen der Schnäbel bei Legehennen ist eines der Themen, an denen sich angebliche Tierexperten zur Zeit gerne abarbeiten. Ihre Position lautet, der Schnabel gehört zum Tierwohl unabdingbar dazu. Nun bemühen sich einige Landwirte in dieser Debatte voranzugehen und Eier von Hühnern mit ganzen Schnäbeln zu erzeugen. Welch fatale Folgen das haben kann wird in dem obigen Artikel geschildert.

Besagte Experten haben eine Reihe von einfachen Rezepten, um das Hacken und Picken von Hühnern einfach abzustellen, wie einen Lichtschalter. Geht es nach ihnen, ist die Hackerei unter Hühnern das simple Problem von konventionellen Massentierhaltern ohne Sinn und Verstand gegenüber den Tieren. Doch all diese angeblichen Patentrezepte, ebenso wenn es um Schwanz- und Ohrenbeisserei in der Schweinehaltung geht, haben halt etwas all zu alchemistisches an sich: mal funktionieren sie, mal nicht und keiner weiß wirklich warum. Verkannt wird dabei, daß Schweine aber auch das so friedlich scharrende Huhn Allesfresser und durchaus auch Raubtiere sind. Fleischverzehr, Gewalt untereinander und das Töten von anderen Tieren und Artgenossen gehört zu ihren natürlichen Verhaltensweisen, die je nach Situation mal stärker mal schwächer zum Vorschein treten.  Wer Schnäbel kürzt und Ringelschwänze kupiert macht dies weder aus reiner Routine oder Profitgier, sondern um die Tiere effektiv vor sich selber, vor der unkalkulierbaren Gefahr von Verletzungen zu schützen. Im Gegensatz zu den Vorhaben mancher pazifistisch denkender Tierromantiker ist solche Vorbeugung echter praktizierter Tierschutz!