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Ein Sieg von Industrie- und Lobbyinteressen?

Gestern sollte in Brüssel über die Wiederzulassung von Glyphosat abgestimmt werden. Seit 40 Jahren im Einsatz, hat es der Wirkstoff zum meistangewendetsten Pflanzenschutzmittel weltweit gebracht. Kein Mittel ist besser erforscht als Glyphosat. Auch neueste Studien belegen immer wieder aufs Neue seine geringe Toxizität. Ein Aspekt der vielen nicht zu schmecken scheint. Seit Monaten unterliegt Glyphosat einem massiven medialen und politischen Dauerfeuer, das nun anscheinend Wirkung zu zeigen scheint. Anders als manche Lobbygruppen es weismachen wollen, sollte die Wiederzulassung nie einfach durchgewunken werden. Alle Untersuchungen wurde gerade wegen der anhaltenden Kampagnen mit äußerster Sorgfalt betrieben. Vielmehr bestand in diesem Zeitraum die Gefahr, daß fern ab jeglicher wissenschaftlicher Vernunft eine gegenteilige Entscheidung zu Gunsten bestimmter politischer medialer Kräfte gefällt werden könnte. Eine Befürchtung, die sich nun bewahrheiten könnte, denn statt der Abstimmung wurde nun bekanntgegeben, daß man sich vermutlich noch bis Mai mit der Entscheidung Zeit lassen will. Entgegen aller Expertenmeinungen, scheint man sich nun von immer zahlreicher auftauchenden Lobby-“Studien”, welche überall winzigste Spuren von Glyphosat gefunden haben wollen, verunsichern. Die Koalition derer die sich gegen die Wiederzulassung aussprechen, spiegeln dabei durchaus einflussreiche Lobby- und Unternehmensinteressen wider. Großmundig wird dabei verkündet angeblich im Interesse der Verbraucher, der Umwelt und zuletzt auch der Landwirte zu handeln, wobei letztere dieses gespielte Engagement am wenigsten nachvollziehen können.

Links-grüne Lobbygruppen geht es bei der Diskussion ums Glyphosat vor allem eines: Hinzugewinn von Einfluss, in Form von Spenden, Mitgliedern und Wählerstimmen. Angst ist hierbei ein probates Mittel, welches schon in der Frühzeit und dem Mittelalter erfolgreich angewandt wurde, um seine eigene Machtstellung zu festigen. Statt während einer Sonnenfinsternis mit der ewigen Verdunklung der Erde zu drohen, erklären die Scharlatane von heute die Menschheit vor ihrer schleichenden Vergiftung bewahren zu wollen. Sie würden dabei, so ihre Eigendarstellung gleich einen Don Quichotte der gegen Windmühlen anreitet, gegen übermächtige Konzerninteressen kämpfen. Seltsam nur in diesem Fall, dass das Lieblingsfeindbild und Glyphosat-Erfinder Monsanto sich ausgesprochen bedeckt in der Debatte hält. Wer ein bisschen genauer hinschaut, wird schnell entdecken dass sie aufgefahrene Anti-Glyphosat-Kampagne durchaus im Interesse dieses Pflanzenschutz- und Zuchtunternehmens liegt. Bereits 2004 lief der Patentschutz auf das Totalherbiziden aus, was in den Folgejahren dazu führte das Glyphosat von Dutzenden Herstellern weltweit angeboten wird. Mit seinem relativ hochpreisigen Originalprodukt „RoundUp“, kann Monsanto nur noch in wenigen Ländern der Welt Gewinne erzielen. Ein neues innovatives Produkt müsste her um die Kassen wieder klingeln zu lassen, doch steht dem ein günstiges und etabliertes Konkurrenzprodukt gegenüber, dass man zwar selber erfunden hat aber auf das man keinerlei Einfluss mehr hat: Glyphosat. Über 1 Milliarde $ hat Monsanto bereits in sein mögliches Nachfolgeprodukt Dicamba investiert, eine Investitionen die nur dann aufgeht, wenn das lästig gewordene Glyphosat möglichst breitflächig vom Markt verschwindet (Quelle).
Wer die zahlreichen Diskussionen und Debatten um die Wiederzulassung dieses Wirkstoffes in den letzten Monaten aufmerksam verfolgt hat, stellt schnell fest, daß auf Seiten der Befürworter maßgeblich nur eine Gruppe vertreten ist: die praktischen Landwirte, die darum fürchten einen wichtigen Baustein für standortangepasste und umweltschonende Bewirtschaftung zu verlieren und stattdessen zukünftig Wirkstoffe zur Anwendung zu bringen zu müssen, welcher zwar teurer sein werden, dabei aber vermutlich mehr negative Eigenschaften aufweisen, als es das Glyphosat bisher tat.

Alles in allem erinnert dieser Fall sehr stark an einen rund zehn Jahre zurückliegenden. Damals lief die Zulassung der „beliebtesten Kartoffel Deutschlands“ Linda aus. Europlant als Inhaber der Sortenzulassung, hatte eine damals berechtigte Sorge darum, dass Linda nach dem Ende ihrer Zulassung von einem anderen Züchter weiter vermehrt wird und somit als ernstzunehmender Konkurrent für Europlants Neuzüchtung “Belana” auftreten könnte. Man entschied sich daher kurz vor Ende des Zulassungszeitraumes selber die Zulassung der Linda zu widerrufen um somit einen späteren Anbau rechtlich nahezu unmöglich zu machen. Insbesondere aus dem Lager der biologisch wirtschaftenden Landwirte tat sich damit lautstarker Protest auf, denn in diesem Segment hatte Linda bis dahin einen sehr hohen Marktanteil. Es folgte ein lang anhaltender politischer und juristischer Machtkampf um den Erhalt der Linda, der damit endete, dass die Sorte wieder zugelassen wurde und nun von einem kleinen privaten Züchter weiter vermehrt wird (Quelle).
In beiden Fällen verteidigten Landwirte ihr Interesse und Recht auf größtmögliche Freiheit bei der Wahl der Mittel und Methoden ihr eigenes Land zu bewirtschaften. So sehr sich die beiden Fälle auch ähneln, so unterschiedlich wurden sie in den Medien dargestellt. Es ist das Problem wenn Journalisten sich zu sehr von eigenen Meinung und Empfindungen leiten lassen und dabei unhinterfragt selbst ernannte Experten und angeblich im Interesse der Allgemeinheit auftretender Lobbygruppen zu Wort kommen lassen. Zuletzt jedoch, so scheint es, haben diese ihren Bogen so weit überspannt, daß man auch in den Redaktionsstuben unserer Republik hellhörig geworden ist. Während man im vergangenen Jahr noch breitflächig die angebliche Gefahr die von täglich 4000 l Muttermilch je Säugling ausgehen könnte publizierte, enttarnte man sehr schnell den Unfug der angeblichen Studie, welche die Gefahr von Glyphosat im Bier nahe legen sollte (Weiter zum Thema Muttermilch).

Was fehlt, ist ein klares Bekenntnis dazu, daß die Errungenschaft des modernen Pflanzenschutzes ein unabdingbares Instrument für das Überleben der Menschheit in ihrer heutigen Form darstellt. Während der medizinisch-pharmazeutische Fortschritt gefeiert wird und wichtige Medikamente gesetzlich vor wirtschaftlichen Interessen geschützt werden, wird Pflanzenschutz in einer Form präsentiert, die irgendwo zwischen notwendigen Übel und Fehlentwicklung der Menschheit angesiedelt ist. Die Verschiebung der Entscheidung über die Wiederzulassung erscheint wie ein Etappensieg der Öko-Lobby und ihrer massiven Kampagnen. Es stellt sich die Frage wie die Medienlandschaft reagieren würde, würde ein Pharma-Unternehmen ein Verbot des Aspirin Wirkstoffes ASS anstreben, weil er ihn als Konkurrent für ein hochpreisiges eigenes Produkt ansieht. Um dies zu verhindern, führt die Weltgesundheitsorganisation eine Liste der unentbehrlichen Medikamente der Menschheit. Es wäre wünschenswert wenn eine ähnliche Liste mit den unentbehrlichen Wirkstoffen des modernen Pflanzenschutzes bei der Welternährungsorganisation geführt werden würde . Wirkstoffe die seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden und deren Wirkung und Auswirkungen detailliert erforscht worden sind, müssten unter einen besonderen Schutz gestellt werden um sie somit den Zugriff unternehmens- und machtpolitischer Interessen zu entziehen. Analysiert man die derzeitige Meinungslage in Mitteleuropa scheinen wir von einer derartigen Maßnahme leider Lichtjahre entfernt.

Ausstieg aus der Menschheit

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/die-gruenen-moralisieren-die-diskussion-um-pestizide-13946929.html

Die Katze ist aus dem Sack. Den Grünen und den mit ihnen verbandelten Organisationen ging es bei der Glyphosat-Skandalisierung nur um ein Ziel: den modernen Pflanzenschutz an sich zum Abschuss freizugeben!

Es war ein Testballon, inwiefern man die Feststellung ein Wirkstoff sei so gefährlich wie Mate-Tee und Sonnenschein zu einem Skandal aufblasen kann. Inwiefern man daraus eine Kampagne basteln kann, die mächtig genug ist die etablieren Regeln, Gesetze und Kontrollen für die eigene Sache auszuhebeln. Nach dem Glyphosatsturm des Sommers kommt nun tatsächlich die -im schlechtesten Sinne des Wortes- revolutionäre Forderung nach einem Pflanzenschutzausstieg. Nun da man den Atomausstieg geschafft und den Kohleausstieg angeschoben hat, will man tabula rasa machen. Beim Pflanzenschutz geht es nicht mehr nur um Energie, als Grundlage der modernen Gesellschaft, es geht beim Pflanzenschutz direkt um unsere Lebensmittel als Grundlage der Menschheit! Das wir heute fast 8 Milliarden Menschen ernähren können, haben wir zu vorderst dem modernen Pflanzenschutz zu verdanken. Bedenkt man, daß in grünen Dunstkreisen der Mensch oftmals als größtes Problem und Fremdkörper der Erde angesehen wird, ist die Forderung nach dem Pflanzenschutzausstieg nur konsequent. Man lässt die verhasste Menschheit ganz einfach aushungern. In ein paar Jahren wird dann ganz ungeniert auch die offizielle Forderung nach einem Ausstieg aus der Menschheit stellen können.

Am Tag nach dieser Schreckensforderung der Grünen gabJan Grossathselbst kurzen, aber prägnanten Kommentar ( http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gruene-fordern-jetzt-den-pestizidausstieg-der-deutschen-landwirtschaft-13946829.html) zu seinem FAZ-Artikel. Die Grünen würden Zusammenhänge radikal vereinfachen um somit Hysterien zu schüren. Je komplexer die wissenschaftlichen Zusammenhänge seien, desto einfacher fielen die Antworten der Grünen darauf aus. Bei anderen Parteien und Organisatoren würde man das normalerweise als gefährlichen Populismus bezeichnen….

Selbstgemachte Probleme

http://wr.m.derwesten.de/dw/staedte/hagen/nitrat-belatung-eu-kommission-kritisiert-bundesregierung-id11319446.html

Ein paar Wochen herrschte gefühlt Ruhe, doch jetzt wird wieder zum Halali auf die Nitrat-Sau geblasen um sie so durch jedes Dorf zu treiben. Die EU-Kommission ermahnt die Bundesregierung etwas gegen die angeblich zu hohen Nitratwerte im Grundwasser zu unternehmen. Diese ziert sich aber, vermelden doch die Wasserwerke das sauberste Grundwasser seit Jahren (Versiffte Brunnen und geschönte Statistiken). Statt dessen macht sich die Meute der meist grünen Landesumwelt- und einiger Anti-Landwirtschaftsminister auf um nachzusetzen und ihr Lieblingsfeindbild, die konventionelle, industriebäuerliche oder bäuerlich-industrielle Landwirtschaft endlich zur Strecke zu bringen, in der sie nicht nur den Hauptverursacher des angeblichen Nitratproblems sondern auch gleich noch einen Schuldigen für alle anderen Sorgen der Welt, angefangen von Hunger, über Klimaerwärmung, Krieg, Flucht, Urwaldrodung usw. sieht.

Natürlich wehrt sich unsereins indem er ruhig und sachlich auf die bereits erwähnten Wasserwerke verweist. Doch was interessieren einem die Wasserwerke und unser Versorgungsnetzt? Wir sind ja nicht der Rest Europas! Schuldergeben wie wir Deutschen sind, melden wir nicht irgendwelche Brunnen nach Brüssel. Für Europa nur das Beste, also halt auch nur unsere besten Siff-Brunnen mit den astronomischsten Nitratwerten. Das passt manchen Grünen dann zwar auch nicht, weil es dann ja so aussehe als hätte man ein so dünnes Messnetz wie nichteinmal in Zentralsibieren, aber egal der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel, so kann das Land mit einem der saubersten Grundwässer Europas wenigstens stolz von sich behaupten Nitratweltmeister zu sein.

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Diese Abbildung zeigt die Verteilung und den Belastungsgrad mit Nitrat der gemeldeten Messbrunnen in Europa.
Quelle: http://www.hlug.de/fileadmin/dokumente/wasser/hydrogeologie/Fortbildungs-_und_Vortragsveranstaltungen/Grundwassertag2014/Messnetz_Nitratrichtlinie_Neumann.pdf

In der Präsentation (Quelle), der das Bild entstammt, finden sich dazu weitere Informationen, bzw es wird noch näher auf das geschilderte Problem eingegangen, als ich das hier an dieser Stelle tun möchte.

Leider gibt es für den Titel des Nitratweltmeisters weder frenetische Autokorsos noch einen Preis zu gewinnen. Es gibt leider nur einen Preis zu zahlen,  was sicher wiedereinmal wir Bauern übernehmen dürfen: Dankeschön!

Beenden wir die Grabenkämpfe

http://www.rp-online.de/wirtschaft/bio-bauernhoefe-allein-koennten-die-welt-nicht-ernaehren-aid-1.5592842

Das ist der Appell von Liam Condon, dem Chef von Bayer Cropscience. In diesem kurzgehaltenen Gastbeitrag für die Rheinische Post schildert eher sehr ausgewogen und sachlich was es bedarf um zukünftig rund 10 Milliarden Menschen ernähren zu können: undogmatische Aufgeschlossenheit. Genau das was uns gerade in der deutschen Debatte um die Zukunft der Landwirtschaft und Ernährung am meisten fehlt.

Warum spritzen wir eigentlich?

Die Frage mag den landwirtschaftlichen Praktiker unter den Lesern erstaunen, könnte er doch nach guter fachlicher Praxis sofort Diagnosen, Schadschwellen, Ertrags- und Qualitätseinbußen runterbeten. Doch das ist nicht die Antwort auf die Frage!

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Warum wir die moderne Landwirtschaft schätzen sollten

http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2015_11_16_dav_aktuelles_landwirtschaft.html

Nach seinem offenen Brief zu dem einseitigen Plus-Minus-Bericht über Pflanzenschutz in der ARD (Die ganz schwarze halbe Stunde des Fachjournalismus), hat sich der Göttinger Pflanzenschutzprofessor Andreas von Thiedemann auf der Seite des Deutschen Arbeitgeberverbandes wieder zu Wort gemeldet. Er versucht hierbei der Frage nachzugehen, warum wir die moderne Landwirtschaft heutzutage einfach nicht zu schätzen wissen, es aber doch sollten.

Der ungeheure Fortschritt in der Landwirtschaft durch Einführung besserer Anbautechnologien wird kurioserweise gerade durch den daraus resultierenden Erfolg mit der Ignoranz der davon Begünstigten bestraft. Die moderne Landwirtschaft hat – zumindest für den entwickelten Teil der Menschheit – ein solches Maß an Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln erreicht, dass dieser nicht mehr als außerordentliche Leistung sondern als Selbstverständlichkeit wahrgenommen wird.”

In diesem ausführlichen Text finden sich zahlreiche Argumente und Denkansätze, warum unsere moderne Landwirtschaft richtig ist, warum wir sie brauchen und was die Alternativen ohne sie wären. Ein absolut gelungener Beitrag!

Welttag der Ernährung

Es gibt unzählige und zum Teil kurios wirkende Gedenktage. Auch auf dem heutigen 16. Oktober lag ein Gedenktag, der alles andere als kurios ist, aber wohl dennoch von den meisten unbemerkt blieb: der Welttag der Ernährung.

Es ist schon symbolisch, daß wir ihm in unseren Breiten sowenig Aufmerksamkeit schenken, haben wir doch mit dem Steckrübenwinter 1918/19 die letzte katastrophale Hungersnot in Europa noch im letzten Moment abwenden können. Was für uns selbstverständlich ist, ist für die meisten Menschen unvorstellbarer Luxus: mit Essen übervolle Regale in Supermärkten die quasi 24/7 geöffnet haben. Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist unzureichend ernährt, ein kanppes Achtel leidet unter Hunger.
Die Zahl derer die hungern nimmt Jahr für Jahr ab, für uns alle müsste es zu langsam sein, denn es sind immerhin 750 Mio Menschen deren Gesundheit, bzw ihr gesamtes Leben durch Mangelernährung bedroht sind. Das es trotz aller Programme nicht schon längst deutlich weniger geworden sind liegt an einem gern unterschätzten und ausgeblendeten Faktor, der explodierenden Weltbevölkerung.

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Rüben ohne Schutz

Nun sind vielerorts die meisten Rüben geerntet und oftmals sind sie auch schon in den Zuckerfabriken. Auch meine Rüben sind bereits diesen Weg gegangen und somit kam jetzt auch der Moment der Wahrheit im Spritzfenster der diesjährigen Aktion “Schau ins Feld”. Schon früh war in dem Spritzfenster, in dem keinerlei Pflanzenschutz durchgeführt wurde zu sehen, welche verheerende Auswirkung dies haben wird. Von den Rüben die dort eigentlich wachsen sollten war nicht viel zu sehen. Das folgende Bild  zeigt die Situation zum Zeitpunkt der Ernte sehr deutlich.

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Das braune, abgestorbene Kraut ist hauptsächlich der Weiße Gänsefuß, das Leitunkraut im Rübenanbau. Erst ein Blick unter das fast mannshohe Gestrüpp zeigt, daß durchaus Rüben unter ihm überlebt haben.

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Doch pures Überleben der Pflanzen reicht nicht. Davon abgesehen, daß ich das Spritzfenster schon allein wegen des hohen Krautwuchses nicht beernten konnte, hätte es sich in keinster Weise gelohnt. Zum Vergleich sind im nächsten Bild jeweils fünf Rüben aus dem Spritzfenster und fünf aus dem normalen Bestand nebeneinandergelegt.

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Daraus wird schnell ersichtlich, daß der Verzicht von Pflanzenschutzmaßnahmen bei Zuckerrüben fast zwangsläufig zu einem Totalausfall führt. Pflanzenschutz ist daher auch Menschenschutz, denn er schützt unsere Kulturpflanzen, unsere Nahrungsgrundlage!

Der Dürre getrotzt

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/landwirtschaft-duerren-ueberall-und-trotzdem-ist-die-ernte-gross-13750971.html?GEPC=s4?GEPC=s5

Haben viele unserer Getreidebestände, wie sie anderso auch völlig Übernässung standgehalten haben. Hier berichtet Jan Grossarth von der FAZ wovon andere lieber schweigen mögen, den Erfolgen der modernen Landwirtschaft. Trotz aller Unnwirtlichkeiten konnte Landwirte dieses Jahr mittlere bis sehr Ernten einfahren. Die Gründe sind simpel, je besser, kräftiger und gesünder Pflanzen sind, desto besser können sie ungünstige Phasen überstehen. Durch eine optimale Versorgung schöpft ein Pflanzenbestand die möglichen Ressourcen bei sich optimal aus, so daß in solchen Jahren wie diesen große Ertragsspannen entstehen können, die selbst schon innerhalb eines einzigen Betriebes stark variieren können. So hatte ich persönlich dieses Jahr auf zwei verschiedenen Schlägen sowohl den zweitschlechtesten als auch den zweitbesten Roggenertrag meiner Erinnerung.
Eines kann man Grossarths Ausführungen noch entnehmen: wie wichtig gerade ein funktionierender Welthandel im Lebensmittelbereich ist. Irgendwo auf der Welt gibt es immer schlechte als auch gute Ernten. Nur der Handel mit den Überschüssen kann das ausgleichen und dafür sorgen, daß das alte Bild “Dürre gleich Hungersnot” sich endlich überlebt hat!

Hört auf zu essen!

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/warum_wir_wohl_bald_aufhoeren_muessen_zu_essen

Diesen Tip gibt Ulli Kulke in seinem Artikel auf Achse des Guten allen, die in der leidigeb aktuellen Glyphosat- und Grenzwertdebatte das Verbot von allem und jedem fordern, was in irgendeiner Weise, vielleicht, unter Umständen, eventuell gefährlich seien könnte. Diejenigen die diese Debatte führen, werfen getrost das fast fünfhundert Jahre alte Credo, das erst die Dosis das Gift mache, getrost über Bord. Ihnen geht es dabei viel weniger um das Glyphosat direkt, als vielmehr um eine schleichende Zwangsökologisierung der Landwirtschaft. Dieser Artikel ist wirklich gelungen und fast lesenswert die Hintergründe dieser unsäglichen Kampagne zusammen.