Schlagwort-Archive: Tierhaltung

Bauern statt Schweine prügeln?

http://agrarmanager.agrarheute.com/aufs-korn-pruegel-und-prozente?fb_action_ids=869349383079383&fb_action_types=og.likes

Persönlich stand ich in der Vergangenheit zumindest der Printausgabe des Agrarmanager eher skeptisch gegenüber, doch binnen weniger Tage hat dessen Autorin Sabine Leopold mit dem oben stehenden Beitrag sich als bissige Schreiberin gegen die landwirtschaftsfeindliche Meinungsmache der Politiker und Presselandschaft unserer Zeit bewiesen. Dieser Artikel ist absolut lesenswert und sollte an so viele Leute wie möglich geteilt werden!

Wer Tiere isst, sollte sie auch selber jagen

http://www.theeuropean.de/david-baum/5450-wer-tiere-isst-soll-sie-auch-totschiessen

Zu diesem Schluss kommt David Baum in seiner schon etwas älteren Kolumne auf The European. Es ist ein versöhnliches Plädoyer von jemanden der nicht gerade ein Freund der Jagd ist an die selbsternannten Tierschützer in unseren Landen uns Jäger doch in Ruhe zu lassen. Leider muss auch in diesem Beitrag wieder die unbewiesene Mär des millionenfachen Leids in den Ställen, pardon Tierfabriken, unserer Zeit mitschwingen, als gelte es krampfhaft diese These so oft wie möglich zu wiederholen, damit sie eines Tages unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt, und eventuell sind wir dort schon längst angelangt, als unumstößliche Tatsache akzeptiert wird.

 

Christian Meyer und die Locken am Po

http://www.agrarheute.com/ringelschwanz-praemie

Niedersachsen Landwirtschaftsminister Christian Meyer hat mal wieder eine neue Sau durchs Dorf getrieben, und zwar eine mit Ringelschwänzchen! Wie nicht nur Agrarheute berichtet hat er für 28 Mio Euro aus dem ELER-Topf die “Ringelschwanzprämie” auf den Weg gebaracht, mit der Landwirte unterstüzt werden, die auf das Kupieren ihrer Ferkel verzichten und deren Schweine am Schlachthof noch mindestens 70 % unversehrte Schwänze haben.

Nun mag man denken, Meyer hätte seine Vorgehensweise geändert, weg von der Brechstnage der Verbote und Schikanen, hin zu einer Förderung seiner als erstrebenswert  definierten Ziele. Warum dem nur auf dem ersten Blick so ist, erläutert Sabine Leopold von Agrarmanager in dem folgenden Artikel: http://agrarmanager.agrarheute.com/ringelschwanzpraemie

Von Keimen und Resistenzen

Es ist ein uraltes Spiel, dass schon die kleinsten Kinder beherrschen: Wer etwas ausgefressen hat, zeigt zuerst einmal auf den anderen, in der Hoffnung dass er selbst ungeschoren davon kommen möge. Genau unter diesem Aspekt ist auch die Debatte um multiresistente Keime, welche angeblich aus der Massentierhaltung stammen sollen, zu verstehen. Von verschiedensten Seiten, seien es Humanmediziner, Tierärzte oder selbst ernannte Umweltschutzorganisation, prasselt es seit Monaten auf die Landwirtschaft ein, dass in unverantwortlichen Maße Antibiotika in ihren Tierhaltung einsetzen würden. Schon kurz nach Beginn dieser Debatte brachte die Politik in hektischer Weise, als hätten sie in den letzten Jahren etwas versäumt, ein Gesetz auf den Weg, das als Langzeitziel, ohne es ausdrücklich zu nennen, die komplette Abschaffung des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung hat (Quelle). Doch vielen scheint dies noch nicht weit genug zugehen.

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SPD Lippetal will keine Kritik hören

Die Diskussion um die “extreme Massentierhaltung”, einen 200er Sauenstall, den die SPD Lippetal bei sich vor Ort verhindern möchte und damit nun Wahlkampf macht, wird immer interessanter (http://www.landblogger.de/200-sauenextreme-massentierhaltung/). Auf Facebook findet man schön länger die Seite Brokser Sauen, ein Beispiel, wie man als viehhaltender Betrieb heute offensive Öffentlichkeitsarbeit betriebt, indem man nichts weiter macht, als seinen ganz normalen, ungeschönten Betriebsablauf zu präsentieren. Man wollte nun von Seite der Brokser Sauen, die selber 1250 Sauen halten, die SPD Lippetal einladen, sich einmal anzuschauen, wie moderne Tierhaltung funktioniert. Die Antwort lies ein wenig auf sich warten, kam dann aber in Form einer Absage (https://www.facebook.com/photo.php?fbid=280210402156118&set=a.166752080168618.1073741826.166745083502651&type=1&theater). Er wisse wie Sauen gehalten werden, denn schließlich, so der Autor der Antwort, helfe er regelmäßig in den Ferien einem befreundeten landwirt auf dem Betrieb. Ja schön, daß dem Verfasser die Landwirtschaft nicht fremd ist, aber was ist mit dem Rest des Ortsverbands? Da wird es doch sicher mehr als ein Mitglied geben und immerhin richtete sich die Einladung an alle? Man fragte also noch einmal nach, Ergebnis? Kurzerhand wurden die Beiträge von Brokser Sauen einfach gelöscht und wie sich herrausstellte waren sie da nicht die einzigen. Mehrere andere Facebook-Nutzer, die sich kritisch an die SPD Lippetal richteten fanden ihre Einträge kurzerhand nicht mehr wieder. Inzwischen ist die eigentlich kleine Lokalposse auch schon bei der TopAgrar angekommen (http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Lippetal-SPD-betreibt-Wahlkampf-auf-Bauernruecken-1442263.html), zeigt sie doch wunderbar die Diskussionskultur zu landwirtschaftlichen Themen, wie sie nicht nur bei der SPD zu finden ist: Verwirr mich nicht mit Tatsachen, meine Meinung steht fest!

Turbo für den Strukturwandel

http://www.agrarheute.com/jgs-anlagen-bundesrat-beschluss?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter

Allen anderslautenden Bekundungen zum Trotz, kann es den Landwirtschaftsministern auf Landesebene  gar niht schnell genug gehen mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel, insbesondere mit der Verlagerung der bäuerlichen Tierhaltung auf Größtbetriebe. Wie Agrarheute berichtet, hat der Umweltausschuss des Bundesrates die verpflichtende Einführung von Leckagewarnsystemen für jegliche Güllebehälter ab 25 m³ beschlossen.  Mit dieser Größe werden wohl annähernd 99 % aller Gülle- und Jauchebehälter Deutschlands erfasst. Einen konkreten Anlass gibt es für diese Entscheidung mal wieder keine, genausowenig wie suich entsprechende Systeme im Netz finden lassen, so daß von erheblichsten Kosten für die Landwirte zu rechnen ist. Für den, der diesen Aufwand nicht leisten kann, für den gilt, so wie es bereits bei der Produkthaftung die sogenannte “Beweislast-Umkehr”. Was so harmlost klingt, ist nichts weiter als die Abschaffungs rechststaalicher Grundsätze für den Landwirt, denn bereits vor 2500 Jahren galt im römischen Recht der Grundsatz: in dubio pro reo, Im Zweifel für den Angeklagten, welcher auch für das bundesrepublikanische maßgeblich wurde. Demnach darf niemand, selbst in Fällen von Mord und Vergewaltigung, verurteilt werden, dessen Schuld nicht einwandfrei nachweisbar ist. Diesen Nachweis hat dabei allein die Staatsanwaltschaft und die ihr unterstellten Behörden zu erbringen, während der Beschuldigte zu den ihm unterstellten Vorwürfen schweigen darf. Seit rund zehn Jahren gilt dies in Fragen der Produkthaftung für Landwirte nicht mehr, sie sind im Zweifel schuldig, es sei denn sie können ihre Unschuld zweifelfrei belegen, was oftmal nahezu unmöglich ist. Nach der Produkthaftung kommen nun also auch Güllebehälter dazu.

Nach den Filtererlässen soll nun also die nächste unausgereifte teure Technik zwangsweise der landwirtschaftlichen Tierhaltung aufgebrummt werden. Die entstehenden Mehrkosten lassen sich dabei nur noch von möglichst großen Einheiten kompensieren, für viele Bauern gibt es damit, sofern sie nicht weit über ihre Kräfte expandieren wollen, keine Zukunft mehr im Schweine- und Rinderbereich. Sollte dieser Bundesratsbeschluss tatsächlich so umgesetzt werden, hat die Politik damit den Strukturwandel-Turbo gezündet. Prophezeiungen des Bauernverbandes, daß es in 20 Jahren nur noch halb so viele landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland geben wird, werden damit immer wahrscheinlicher.  Einzige Profiteure ist dabei die Industrie, die jetzt nicht nur Filteranlagen, sonder auch neue Güllebehälter und die Aufstallung für die dann nötig werdenen neuen Großställe verkaufen kann!

200 Sauen=extreme Massentierhaltung?

Auf Facebook: https://www.facebook.com/SpdLippetal/photos/a.147073645451356.33205.147068482118539/300045950154124/?type=1&theater
http://www.spd-lippetal.de/picture/914/432579/index.html
Es ist Wahlkampf und damit wieder die Zeit sich auf seine Lieblingsfeinde einzuschießen. Die SPD versucht sich mal wieder daran die Landwirtschaft zu verunglimpfen. So wirbt der Kreisverband Lippetal im Kommunalwahlkampf damit sich in Hovestadt gegen die geplante “extreme Massentierhaltung” einzusetzen, beziehungsweise wenn man ihren Slogan “Schwein gehabt? Hovestadt nicht!” ernst nimmt, gegen jegliche Schweinehaltung vorzugehen. Naja, mag sich mancher denken, ein Ort mehr an dem gegen Massentierhaltung mobil gemacht wird, solange man sich nicht damit beschäftigt, was an diesem eher unbekannten Örtchen in NRW tatsächlich geplant ist: ein 200er Sauenstall! Da man 200 Sauen schlecht als Massentierhaltung verkaufen kann, werden kurzerhand einfach alle möglichen Ferkel dazugerechnet, so daß der SPD Ortsverband auf die gigantische Zahl von mehr als 1000 Schweinen kommt und natürlich wird dabei auch nicht unerwähnt gelassen, daß es bestimmt nicht der letzte Riesenstall ist, der gebaut werden soll.  Naja, wie gut, daß man sich das Fleisch fürs nächste Grillfest aus dem Supermarkt, statt vom bösen Bauern holen kann!

Ermittlungen eingestellt

http://www.animal-health-online.de/gross/2014/04/30/staatsanwaltschaft-stellt-ermittlungen-wegen-angeblich-illegaler-ferkeltotungen-ein/27698/

Das einige selbsternannte Tierschützer vor Straftaten, wie Einbrüche, Sachbeschädigungen etc. nicht halt machen, um ihre ungeheuerlichen Enthüllungen auf Video zu bannen, ist schon länger bekannt. Fast alle Anschuldigungen, die damit gegenüber den entsprechenden Landwirten vorgebracht wurden, haben sich im Nachhinein als haltlos rausgestellt. Was macht man als engagierter Tierrechtler nun, wenn man in den Stall, in dem man mit viel Mühe eingebrochen ist, nicht annähernd etwas findet,w as sich durch richtiges Inszenesetzen als Skandal verkaufen lässt? Man fälscht einfach die Aufnahmen, so wie Fall der angeblich überzähligen Ferkel, die auf einem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommer erschlagen worden sein sollen.

So dankbar die Medien dieses illigale und fragwürdige Filmmaterial aufgreift, so wenig sind sie interessiert das skandalöse Verhalten derer anzuprangern, die es aufnehmen. Viel zu selten wird dabei thematisiert, daß dabei auch Leid und Qualen der Tiere in Kauf genommen werden. Die Angst die nachtblinde Hühner haben müssen, wenn mit hellen Kamerascheinwerfern bewaffnete Einbrecher nachts ihren Stall stürmen um die verängstigten Tiere mittels des gleißenden Lichts in einer Ecke zusammenzutreiben -immerhin lassen sich nur so Bilder eines entsetzlich überfüllten Stalls erzeugen- kann von diesen Menschen anscheinend niemand nachempfinden! Nachdem die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den Halter eingestellt hat, könnte sie ja nun welche gegen die Filmer aufnehmen…

Der gläserne Schlachthof

http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/schweine-schlachten-zum-zuschauen-fleischproduktion-in-daenemark-a-965922.html

Über den gläsernen Schlachthof von Danish Crown in Horsens (DK) berichtet hier Der Spiegel. Eines zeigt der Artikel ganz deutlich, die schonungslose Wahrheit bekommt der Öffentlichkeit besser, als unnötiges Verbergen und Beschönigen. Nach den gläsernen Ställen, die es immer häufiger gibt, sollte auch hier in Deutschland nicht der Schritt, der nach der Mast kommt, ausgeblendet werden. Auch die immer wieder kritisierte Totalkennzeichnung von Lebensmitteln die GVO Bestandteile enthalten oder mit Hilfe von Gentechnik produziert wurden, bietet meiner Auffassung nach mehr Chancen als Risiken bei der Akzeptanz durch den Verbraucher.

Zunehmende Kritik an der Landwirtschaft heizt Strukturwandel an

http://www.topagrar.com/news/Home-top-News-Zunehmende-Kritik-an-Landwirtschaft-heizt-Strukturwandel-an-1432666.html

So titelt die TopAgrar gemäß Aussagen von Dr. Willy Boß, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbands der Landgesellschaften. Boß spricht damit an, was viele landwirtschaftliche Funktionsträger immer noch verschweigen, daß immer höhere Auflagen, wie Filtererlässe und vieles mehr, sich nur noch mit größtmöglichen Einheiten wirtschaftlich kompensieren lassen. Allenb anderslautenden Bekundungen der meist grünen Initiatoren dieser unnötigen Auflagen, wird der bäuerlichen Tierhaltung damit auf langfristige Sicht der Todesstoß versetzt. Genau das gilt es einer breiten Öffentlichkeit aufzuzeigen, doch wird dieser Zusammenhang von zu vielen Repräsentanten der Landwirtschaft leider einfach ignoriert.